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Mubarak ringt mit dem Tod

20. Juni 2012

Ägyptens Ex-Machthaber war in der Nacht zum Mittwoch bereits für klinisch tot erklärt worden. Nun heißt es, Husni Mubarak liege im Koma und werde künstlich am Leben erhalten.

Husni Mubarak während des Prozesses (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Der ehemalige ägyptische Staatspräsident wurde in einem Militärkrankenhaus im Kairoer Stadtteil Maadi an lebenserhaltende Geräte angeschlossen, wie unabhängige Medien des Landes unter Berufung auf Mediziner berichten. Zuvor hatte die staatliche Nachrichtenagentur Mena vermeldet, Ärzte hätten den 84-Jährigen schon für klinisch tot erklärt.

Der klinische Tod bedeutet einen völligen Herz-, Kreislauf- und Atemstillstand. Dieser Zustand ist allerdings umkehrbar, wenn der Mensch innerhalb weniger Minuten wiederbelebt wird. Dies kann auch mit medizinischen Geräten geschehen. Wenn das Herz dann wieder schlägt, gilt der Betroffene nicht mehr als klinisch tot.

Ägypten: Mubarak liegt im Sterben

01:23

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Bereits vor wenigen Tagen hatte Mubarak im Gefängnis offenbar zweimal einen Herzstillstand. Die Ärzte hätten beide Male Defibrillatoren einsetzen müssen, um ihn ins Leben zurückzuholen, hieß es damals aus Ärztekreisen. Angeblich litt Mubarak auch unter schweren Depressionen, Atemnot und Bluthochdruck.

Verantwortlich für Hunderte Tote
 
Mubarak hatte Ägypten drei Jahrzehnte lang mit eiserner Hand regiert. Er musste angesichts des Volksaufstands im Februar 2011 zurücktreten. Anfang Juni dieses Jahres wurde er schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt.

Das Gericht machte den Ex-Präsidenten dabei verantwortlich für das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten, die Anfang 2011 auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos und in anderen Städten gegen ihn protestiert hatten. Damals waren Schätzungen zufolge rund 850 Demonstranten getötet worden.

Mubaraks Nachfolger wurde am vergangenen Wochenende bestimmt. In einer Stichwahl um das Präsidentenamt mussten sich die Ägypter zwischen dem konservativ-religiösen Mohammed Mursi und Ahmed Schafik, einem Vertrauten Mubaraks, entscheiden. Obwohl noch keine offiziellen Wahlergebnisse vorliegen, beanspruchen beide den Sieg für sich.

wa/det (dpa, afp, dapd, rtr)

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