1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Multimillionär mit Herz für kleine Leute

Daniel Scheschkewitz, Washington6. Juli 2004

Vier Monate vor den Präsidentschaftswahlen in den USA hat der Herausforderer von George Bush, John Kerry, seinen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten benannt. Ein Porträt des 51-jährigen Senators John Edwards.

Jung und reich - John EdwardsBild: AP


John Edwards ist jung, er ist charismatisch und er kommt aus dem Süden der Vereinigten Staaten. Für Viele ist er die ideale Ergänzung zu John Kerry, weil er alles verkörpert was Kerry nicht zu bieten hat. Kerry kommt aus dem Norden der Vereinigten Staaten, er ist reich – Edwards dagegen hat sich aus kleinsten Verhältnissen im Südstaat North Carolina emporgearbeitet. Ein Umstand, auf den er immer wieder gerne verweist. "Ich sehe die Gesichter der Arbeiter in der Textilfabrik, in der mein Vater und ich in North Carolina gearbeitet haben. Ich sehe diese Gesichter noch heute vor mir."

Familienvater, Rechtsanwalt und Multimillionär

Als Rechtsanwalt und vierfacher Familienvater brachte es der telegene Edwards in 20 Berufsjahren zu beachtlichem Wohlstand. Edwards ist mehrfacher Millionär und gehört zu den reichsten US-Senatoren. Seine glänzende Rhetorik, mit der Edwards im Vorwahlkampf zu bestechen wusste, hat er sich in unzähligen Plädoyers als Rechtsanwalt erworben. Nicht selten hat er dabei auch Personen aus bescheidenen Verhältnissen vor Gericht vertreten. Ihr Anwalt will Edwards auch als Vizepräsident sein.

Parallelen zu Kerry

Vor fünf Jahren wurde Edwards zum ersten mal in den US-Senat gewählt. Wie Kerry unterstützte er zunächst den Irakkrieg, kritisierte Präsident Bush aber später wegen seines Alleingangs und sprach sich für eine UN-Verwaltung des Irak aus. Edwards gilt als Anhänger der NATO und hat sich in der Vergangenheit für die Verbesserung der Strukturen bei internationalen Friedenseinsätzen stark gemacht. Innenpolitisch setzte sich Edwards vor allem für eine Reform der öffentlichen Schulen in den USA und eine gerechtere Besteuerung ein. In seiner noch kurzen Laufbahn als Senator hat Edwards aber bislang kaum Meilensteine gesetzt. Bei den Vorwahlen zu Jahresbeginn konnte er nur im Bundesstaat South Carolina gegen Kerry gewinnen.

Talentierter Kampf um Stimmen

Als talentierter Wahlkämpfer soll er nun er vor allem die ländliche Bevölkerung und die ärmeren Bevölkerungsschichten an die Wahlurne und ins Kerry-Lager holen. "Kerry wird uns aus der Wüste führen", so Edwards. "Er wird uns die Hoffnung zurückgeben. Und den Glauben , dass in unserem Amerika alles möglich ist. Und dass wir ein Amerika bauen können, dass für alle da ist. Der nächste Präsident der Vereinigten Staaten John Kerry."

John Edwards ist verheiratet, er ist gläubiger Methodist. Unter den Anhängern der Demokratischen Partei war er von allen Kandidaten, die in Frage kamen, der eindeutige Favorit.
Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen