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Museum über politische Repressionen in Kasachstan eröffnet

24. Oktober 2003

Bonn, 22.10.2003, DW-radio / Russisch

Im kasachischen Almaty ist ein Geschichtsmuseum über politische Repressionen eröffnet worden. Es ist eine Filiale des Zentralen Staatlichen Museums der Republik Kasachstan und befindet sich im ehemaligen Gebäude des NKWD, des späteren KGB der Kasachischen SSR. Es berichtet Jewgenija Wyschemirskaja:

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kazinform wird im Museum derzeit die erste Ausstellung gezeigt, die der Geschichte der politischen Repressionen Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Jahre 1933 einschließlich gewidmet ist. Sie umfasst die Repressionen der zaristischen Führung gegen die erste kasachische demokratische Intelligenzija, die Strafaktionen gegen die Teilnehmer des Aufstands von 1916, den roten und weißen Terror in den Jahren des Bürgerkriegs, die Verhaftungen von Vertretern der Intelligenzija und die Niederschlagung der Bauernaufstände in den 20er und 30er Jahren sowie die große Hungersnot. Die Ausstellung im Museum schließt mit einer Landkarte, auf der die Straf- und Arbeitslager eingezeichnet sind, die in den Jahren der Repressionen auf dem Territorium Kasachstans errichtet wurden. Der zweite Teil des Museums soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Dieser soll der Zeit von 1934 bis zu den Dezemberereignissen von 1986 gewidmet werden. Die Organisatoren des Museums lehnten es bisher ab, die Frage zu beantworten, ob in der Ausstellung des Museums auch die politischen Prozesse und Verhaftungen nach der Unabhängigkeit Kasachstans im Jahre 1991 berücksichtigt würden. Am Aufbau des Geschichtsmuseums über politische Repressionen waren der Kasachische Verband der Opfer politischer Repressionen "Adilet", das Staatliche Zentralarchiv des Landes, das Archiv des kasachischen Präsidenten, die Nationalbibliothek, die Filmstudios Kasachfilm und das Komitee für nationale Sicherheit beteiligt. Ein bedeutender Teil der Exponate wurde von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. (MO)