Alle 20 Spielfilme sind in dem New Yorker Museum in den kommenden Wochen zu sehen. Der Spanier stellt sein Werk dem Publikum persönlich vor. In den USA ist er seit der Oscarverleihung im Jahr 2000 bekannt.
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Pedro Almodóvar zum 70. Geburtstag
Er bekam zwei Mal den Oscar und das "Museum of Modern Art" in New York ehrte den spanischen Filmregisseur Pedro Almodóvar. Kein Wunder. Seine Filme sind Kunst. Zum 70. erinnern wir an einige seiner Erfolgsfilme.
Bild: Reuters/E. Gaillard
"Leid und Herrlichkeit"
Kritiker halten seinen jüngsten Film für seinen besten. Das autobiografisch gefärbte Drama erzählt vom jungen Salvador, der seine Liebe zum Film entdeckt. Als er von Valencia nach Madrid umzieht, beginnt ein ereignisreiches Leben voller Exzesse. Penélope Cruz (Bild) und Antonio Banderas spielen die Hauptrollen.
Bild: festival-cannes
"Julieta"
In "Julieta" begibt sich die Protagonistin namens "Julieta" auf eine Reise in ihre Vergangenheit. Als nach Jahren ihre Tochter Antía wieder auftaucht, wirft sie das aus der Bahn. "Julieta" basiert auf drei Kurzgeschichten von Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro. Der Film besticht durch eine ungewohnte Ernsthaftigkeit und Bodenhaftung.
Bild: imago/ZUMA Press
"Alles über meine Mutter"
Ein Junge stirbt, seine Mutter, eine Prostituierte, macht sich auf den Weg nach Barcelona, um seinen Vater ausfindig zu machen. Der trägt inzwischen Frauenkleider und geht auf den Strich. Für sein Melodram "Alles über meine Mutter" gewann Almodóvar den Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film".
Bild: imago/EntertainmentPictures
"Labyrinth der Leidenschaften"
Sexualität ist ein großes Thema von Almodóvar. In seinem Frühwerk "Labyrinth der Leidenschaften" (1982) zeigt er das Leben des homosexuellen Riva, dem Sohn des entthronten Kaisers von Tiran. Als er in Madrid untertaucht, heftet sich seine Stiefmutter an seine Fersen, aber nicht nur das: Auch eine Gruppe von Terroristen ist hinter ihm her. Bis zum Happy End ist es ein verschlungener Weg.
Bild: picture alliance/United Archives
"Volver"
Almodóvars Filme sind nicht zuletzt deshalb so populär, weil sie stets schöne Frauen im besten Licht zeigen. Der Spanier arbeitet gern mit denselben Darstellerinnen, machte einige von ihnen zu Stars. Penélope Cruz wurde von Almodóvar zwar nicht entdeckt, sie verdankt ihm aber einige ihrer besten Auftritte - wie den 2005 in "Volver".
Bild: imago/EntertainmentPictures
"Die Haut, in der ich wohne"
Almodóvar ist aber auch ein Regisseur, der seinen männlichen Hauptdarstellern große Rollen auf den Leib schreibt. 2011 spielte Antonio Banderas in "Die Haut, in der ich wohne" einen Chirurgen, der von einer "besseren" menschlichen Haut träumt - und diese Vision auch in die Tat umsetzt. Wie oft bei Almodóvar sind die männlichen Protagonisten von einer Vision oder der Liebe getriebene Charaktere.
Bild: imago/Unimedia Images
"Matador"
Antonio Banderas war bereits in Almodóvars Frühwerk "Matador" (1986) dabei. Darin spielte er einen jungen Torero. Die Filme des Regisseurs beschäftigen sich oft mit den nationalen Gebräuchen und Sitten Spaniens. Gern spielt Almodóvar mit den Klischees und Widersprüchen seines Heimatlandes.
Bild: imago/EntertainmentPictures
Sinnliches Kino
Almodóvars Filme zeichnen sich immer auch besonders durch viele Schauwerte aus. Die Ausstattung spielt neben Regie, Drehbuch, Kamera und Schauspiel eine ebenso große Rolle - hier eine Szene aus "Die Haut, in der ich wohne". Poppig-bunt, schrill und auf jeden Fall außergewöhnlich - so präsentieren sich viele Filme des Spaniers. Und so hat er auch sein weltweites Publikum erreicht, auch in den USA.
Bild: imago/Unimedia Images
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"Ich glaube, wenn alle Filmer wirklich die Filme machten, die sie machen möchten, dann wären sie origineller", hat PedroAlmodóvar einmal gesagt. In diesem Diktum liegt schon eine wichtige Erklärung für den dauerhaften weltweiten Erfolg des Regisseurs. Almodóvar ist ein Künstler hinter der Filmkamera - oder wie man früher vor allem in Europa sagte: ein Autorenfilmer.
Die Filme des Spaniers erzählen auch ganz persönliche Geschichten
Almodóvar ist es immer darum gegangenen, seine eigenen Geschichten und Visionen auf die Leinwand zu bringen. Da ist er immer konsequent gewesen. Er hat äußerst originelle Frauenfiguren gezeichnet, von Sex und Gier besessene Männer, er hat dem Thema Homosexualität breiten Raum gegeben - und das alles in ein unvergleichliches melodramatisches filmisches Konzept gegossen. Er war also immer auch der Autor seiner Filme.
Gerade weil diese so einzigartig schrill sind, so überraschend und in ihrer hemmungslosen Melodramatik überspitzt, lieben ihn die Kinogänger. Und das auch in den USA, wo das Kino neben dem meist kommerziell ausgerichteten Studiosystem in Hollywood immer auch eine ausgeprägte filmkünstlerische Seite gepflegt hat. Es ist ja kein Zufall, dass im renommierten Kunstmuseum MoMA schon seit 1935 die Sparte Film Einzug hielt, mit großen Ausstellungen und Retrospektiven.
Auch ein Vorbild: Rainer Werner Fassbinder
Auch Federico Fellini und Rainer Werner Fassbinder sind in den USA, zumindest in filmkünstlerisch interessierten Kreisen, immer auf großes Interesse gestoßen. Auch diese beiden Regisseure haben dem Kinopublikum stets viel Spektakuläres geboten. Insbesondere Fassbinders Darsteller mit ihren oft schrillen Outfits und die Fixierung auf das Thema Homosexualität haben einiges vorweggenommen, was Almodóvar später in seiner ganz spezifischen spanischen Variante im Kino auslebte.
Und wie Fellini und Fassbinder hat es auch Almodóvar immer abgelehnt, nach Hollywood zu gehen. Genügend Angebote hat es gegeben. Insbesondere nach seinem Oscar im Jahr 2000 für sein gefeiertes Meisterwerk "Alles über meine Mutter" standen dem Spanier in Hollywood alle Türen offen. Doch Almodóvar wollte nicht. Er wollte immer alle künstlerischen Freiheiten haben bei seinen Projekten. Im Studiosystem an der amerikanischen Westküste wäre das aber nur schwer durchzusetzen gewesen. Und so bleibt den Amerikanern jetzt "nur" der Gang ins Museum. Noch bis zum 17. Dezember werden im MoMA alle Filme des spanischen Meisterregisseurs zu sehen sein.
Am 29. November stellt Pedro Almodóvar seinen aktuellen Film "Julieta" vor, am 3. Dezember diskutiert der spanische Regisseur im MoMA mit seinem Publikum über sein Werk. Am 1. Dezember begleitet die Almodóvar-Darstellerin Rossy de Palma die Vorführung des Films "Kika".