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Musikanten und Kaufleute

Sie sind die berühmtesten Bremer: die "Bremer Stadtmusikanten". Doch warum eigentlich wollten Esel, Hund, Katze und Hahn unbedingt nach Bremen? Was hat die Stadt, das andere nicht haben?

Der Schnoor: Bremens ältestes ViertelBild: BTZ

In Bremen ein neues Leben beginnen – deswegen sind die Bremer Stadtmusikanten losgezogen. Zwar sind sie, dem deutschen Märchen der Gebrüder Grimm zufolge, gar nicht durch Bremen gekommen. Dennoch sind sie da. Die Skulptur der zum Aufbruch entschlossenen Tiere ist für viele Besucher ein erstes Ziel. Sie landen damit gleich im Herzen der Stadt: Der Marktplatz in Bremen vereint wesentliche Elemente von Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt.

Regierung und Parlament gestalten im alten Rathaus und im modernen Kontrapunkt der Bürgerschaft nebenan die Geschicke des kleinsten Bundeslandes - mit dem gewaltigen Roland als dem Garanten historischer Stadtfreiheit vor Augen. Im Schütting, dem ehemaligen Sitz der Kaufmannschaft, laufen bei der Handelskammer die Fäden der Wirtschaft zusammen, und der mächtige Dom steht in erhöhter Position für das geistliche Leben.

Vom Wasser in die Luft

Nicht weit von Weser und Marktplatz entfernt haben sich in den engen Gassen des "Schnoorviertels" seit dem 13. Jahrhundert Fischer und Schiffer, später dann Händler und Handwerker angesiedelt. Heute finden sich in sorgsam restaurierten schmalen Fachwerkhäuschen neben kleinen Geschäften Cafés, Restaurants und urige Kneipen.

Stolz sind die Bremer auf ihre Stadt, ihre Traditionen und ihre Geschichte. Und die hört sich für die Bremer nach flatternden Segeln, rasselnden Ankerketten und stampfenden Schiffsmotoren an. Denn in der Vergangenheit zogen sie vor allem per Schiff über die engen Grenzen des Binnenlandes hinaus und erreichten alle Ecken und Enden dieser Welt.

Die Kaffeehauptstadt Deutschlands

Die Kaufleute brachten viel Gutes in die Stadt, vor allem aber viel gutes Geld. Damit erbauten sie sich an der Weser eine Backstein-Schönheit und machten Bremen zu einer der reichsten Städte der Alten Welt. Und zur "Kaffeehauptstadt" Deutschlands. Noch heute wird hier mehr als die Hälfte des in Deutschland verarbeiteten Rohkaffees gehandelt.

Der "Bremer Dollar" blieb auch in so schweren Zeiten wie der Weltwirtschaftskrise eines der beständigsten deutschen Zahlungsmittel. Dem rasanten Aufstieg Bremens zu den Gipfeln wirtschaftlicher Macht folgte in den vergangenen Jahrzehnten eine jähe Krise. Mit der Schließung der Großwerften AG Weser und Bremer Vulkan sind Seeschifffahrt und der traditionsreiche Schiffbau aus dem Stadtbild Bremens weitgehend verschwunden. Hinzugekommen sind neue Industrien und Dienstleistungen - so ist Bremen für den Flugzeugbauer Airbus der zweitgrößte Standort in Deutschland.

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