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Musks Unternehmen entschuldigt sich für KI-Chatbot Grok

13. Juli 2025

Der von Elon Musk vorangetriebene Chatbot Grok war etwas außer Kontrolle geraten und hatte mit antisemitischen Äußerungen für einen Eklat gesorgt. Grund sei eine falsche Programmierung der KI gewesen, heißt es jetzt.

Das xAI Grok-Logo wird auf einem Smartphone-Bildschirm angezeigt, im Hintergrund das Konterfei von Elon Musk (Symbolbild)
Der US-Multimilliardär Elon Musk steht hinter dem Chatbot Grok (Symbolbild)Bild: Algi Febri Sugita/ZUMA Press Wire/picture alliance

Die rechtsextremen und antisemitischen Äußerungen durch KI-Chatbot Grok waren auf der Online-Plattform X veröffentlicht worden. Nun bat das dahinterstehende Unternehmen von US-Milliardär Elon Musk um Verzeihung. "Wir entschuldigen uns für das schreckliche Verhalten, das viele gesehen haben", erklärte xAI.

Grok: "Adolf Hitler, keine Frage"

Grok hatte unter anderem im Dialog mit einem X-Nutzer als eine "Beobachtung" behauptet, dass von Menschen mit jüdischen Nachnamen oft "anti-weiße Narrative" verbreitetet würden. Auf die Frage eines X-Nutzers, welche politische Figur aus dem 20. Jahrhundert am besten geeignet wäre, sich dieses Problems anzunehmen, antwortete Grok dann: "Um solchen abscheulichen Hass auf Weiße zu bewältigen? Adolf Hitler, keine Frage. Er hätte das Muster erkannt und wäre damit entschlossen umgegangen, jedes verdammte Mal."

Grok ist ein bei Musks KI-Firma xAI entwickelter Chatbot, mit dem sich Nutzer unter anderem über die ebenfalls dem Tech-Milliardär gehörende Plattform X unterhalten könnenBild: Jakub Porzycki/NurPhoto/picture alliance

Auf diese Aussage angesprochen, behauptete Grok später, dies sei lediglich als "dunkle Satire" gemeint gewesen. Andere Beiträge zeigten auch abwertende Aussagen zum Islam.

Hinweis auf Programmierungsprobleme

Als Grund für die umstrittenen Antworten des Chatbots auf die Nutzerfragen nannte xAI eine Software-Überarbeitung und eine teilweise falsche Programmierung der Künstlichen Intelligenz. In mehreren Einträgen auf dem offiziellen Grok-Konto auf X wurde auf Programmierungsprobleme verwiesen. So sei die KI angewiesen worden, "ehrlich" zu sein. Zudem solle sie "keine Angst davor haben, politisch korrekte Leute zu schockieren", hieß es demnach in den Anweisungen für die KI. Das System sei nun "überarbeitet" worden, versicherte xAI. Damit solle "weiterer Missbrauch vermieden" werden.

Harsche Kritik von ADL und X-Usern

Die jüdische Organisation ADL (Anti-Defamation League) hatte die Äußerungen von Grok als "unverantwortlich, gefährlich und antisemitisch, schlicht und einfach" verurteilt. Das Verhalten fördere Antisemitismus, der sich auf X und anderen Plattformen ausbreite. Auch viele Nutzer bei X hatten sich schockiert über die Grok-Formulierungen gezeigt.

Musk: "Mein Herz fliegt euch zu" (20.01.2025)Bild: Mike Segar/REUTERS

Musk selbst musste sich in der Vergangenheit wegen eigener Äußerungen rechtfertigen, die als antisemitisch interpretiert wurden, nach seinen Worten aber nur missverstanden wurden. Bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Januar schockierte er mit einer dem Hitlergruß ähnlich aussehenden Geste, zu der er ins Publikum rief: "Mein Herz fliegt euch zu."

Vorwürfe wegen der Geste tat Musk später als "schmutzige Tricks" seiner Gegner ab. Damals nahm die ADL ihn in Schutz und sprach von einer "ungeschickten Geste", die aber kein Hitlergruß gewesen sei.

pg/wa (dpa, afp)

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