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Mutko empört über Doping-Vorwürfe

1. Dezember 2017

Russland solle diskreditiert werden, sagt der frühere russische Sportminister Witali Mutko in einer Wutrede vor der Auslosung der Fußball-WM. Mutko selbst gilt als Drahtzieher eines staatlichen Dopingsystems in Russland.

Russland Moskau PK WM Auslosung Witali Mutko
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Am Tag der WM-Auslosung in Moskau hat Witali Mutko, der Chef des WM-Organisationskomitees, mögliche Dopingverstrickungen des russischen Fußballverbandes vehement zurückgewiesen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FIFA-Präsident Gianni Infantino platzte dem ehemaligen russischen Sportminister der Kragen, und er hielt vor rund 200 Journalisten aus aller Welt eine neun Minuten lange Wutrede. "Ich bin bereit, in jedes Gericht zu kommen, um zu sagen, dass Russland kein Doping betreibt. Wir brauchen das nicht", sagte der russische Vizepremier wenige Tage vor der 

Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) über einen möglichen Olympia-Ausschluss russischer Athleten für die Winterspiele 2018. Die wiederholten Dopinganschuldigungen zielten "nur darauf ab, unser Land zu diskreditieren", polterte der 58-Jährige: "Es wird versucht, Russland auf die Füße zu trampeln." Es sei aber nichts bewiesen.

Mutko: Kein Doping im russischen Fußball

FIFA-Chef Infantino lauscht Mutkos WutredeBild: picture-alliance/PA Wire/N. Potts

Auch der russische Fußball, gegen den in den vergangenen Monaten öfter Vorwürfe erhoben worden waren, sei frei von Doping. "In der Sbornaja gab es nie Manipulation und wird es nie Manipulation geben", sagte Mutko, der auch russischer Fußball-Verbandschef ist. Über den Ausgang des IOC-Verfahrens am kommenden Dienstag in Lausanne wollte Mutko nicht spekulieren. "Wir sind nicht die Autoren des Dopings, aber wir versuchen, in jeder Hinsicht bei der Aufklärung dieses Themas zu helfen."

Schlüsselfigur des Dopingsystems

Im Report des FIFA-Chefermittlers Richard McLaren war von mehr als 1000 gedopten russischen Athleten die Rede, die zwischen 2011 und 2015 von dem Betrugssystem profitiert hätten - darunter auch 34 Fußballer, inklusive des gesamten WM-Kaders von 2014. Mutko war zu dieser Zeit Sportminister. Er wird vom russischen Kronzeugen Grigori Rodschenkow als Schlüsselfigur des staatlichen Dopingsystems bezeichnet. Selbst das lange zurückhaltende IOC stuft den ehemaligen Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors Rodschenkow mittlerweile als "glaubwürdigen Zeugen" ein.

Infantino: Alle Tests negativ

Nach Mutkos Wutrede ergriff auch FIFA-Präsident Gianni Infantino das Wort. Er könne nur über den Fußball sprechen, sagte der Schweizer: "Ich kann nur wiederholen, dass sich die FIFA nicht an Spekulationen beteiligt. Die FIFA testet alle Spieler in- und außerhalb der Wettbewerbe." Diese Tests seien unter anderem bei der WM 2014, dem Confed Cup und den Klubwettbewerben negativ gewesen.

sn/asz (dpa, sid)

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