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Mutmaßlicher Todesschütze von Maine tot aufgefunden

28. Oktober 2023

Zwei Tage nach dem verheerenden Schusswaffenangriff im Nordosten der USA ist die Leiche des Tatverdächtigen entdeckt worden. Die Bewohner der Kleinstadt Lewiston atmen auf.

Fotos der 18 in Lewiston erschossenen Menschen
Fotos der 18 in Lewiston ermordeten Menschen - die Polizei veröffentlichte sie mit Genehmigung der betroffenen Angehörigen Bild: AFP

Zwei Tage lang fahndete die Polizei im US-Bundestaat Maine mit einem Großaufgebot nach dem Verdächtigen. Die Suche gestaltete sich auch deshalb sehr schwierig, weil die dünn besiedelte Region um die Kleinstadt Lewiston viele Wälder und Sümpfe hat. Lewiston selbst hat etwa 37.000 Einwohner und liegt rund 200 Kilometer nördlich von Boston an der amerikanischen Ostküste. In der Kleinstadt hatte der Täter am Mittwochabend in einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahn und dann in einem Grillrestaurant das Feuer eröffnet und 18 Menschen erschossen sowie 13 weitere verletzt.

Am Freitagabend bestätigte die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, vor Journalisten, die Polizei habe die Leiche des Verdächtigen gefunden. "Ich atme heute Abend erleichtert auf, weil ich weiß, dass Robert C. für niemanden mehr eine Bedrohung darstellt", fuhr Mills fort. Der Beauftragte für öffentliche Sicherheit in Maine, Mike Sauschuck, erklärte, der mutmaßliche Täter sei an einer sich selbst zugefügten Schusswunde gestorben.

Schwer bewaffnet durchkämmen Polizisten auf der Suche nach dem Täter Wälder rund um LewistonBild: Matt Rourke/AP/dpa/picture alliance

US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf die Polizei berichtet, der Leichnam sei etwa 13 Kilometer außerhalb von Lewiston in der Nähe einer Wiederverwertungsanlage entdeckt worden, in der der Verdächtige gearbeitet hatte, bevor er entlassen wurde. Laut Medien soll der 40-jährige Reservist der US-Armee eine Art Abschiedsbrief hinterlassen haben. 

Sicherheitskräfte sehen sich Unterwasser-Aufnahmen auf einem Laptop an - auch in einem Fluss wird nach dem Verdächtigen gesucht Bild: JOE RAEDLE/AFP/Getty Images

Nach dem Schusswaffenangriff hatten die Behörden über Lewiston und Umgebung eine Ausgangssperre verhängt und Zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben aus Furcht vor dem untergetauchten Täter geschlossen. Erst am Freitagabend wurde die Anordnung aufgehoben.

Immer wieder erschüttern Bluttaten wie diese die USA

Das Massaker von Maine ist das folgenschwerste in den USA seit dem Amoklauf an einer Grundschule im Bundesstaat Texas im Mai 2022. Damals tötete ein Schütze in Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrer. In den USA gehören Bluttaten wie diese auf traurige Weise zum Alltag.

Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Das führt immer wieder zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts, bislang jedoch ohne weitreichende Entscheidungen. In der Regel scheitern Vorstöße für strengere Waffengesetze an den Republikanern und der mächtigen Waffenlobby.

Auch Präsident Joe Biden fordert immer wieder strengere Regelungen. Am Freitagabend sagte er: "Heute Abend sind wir dankbar, dass Lewiston und die umliegenden Gemeinden in Sicherheit sind, nachdem sich die Bewohner tagelang in ihren Häusern versteckt hatten." Er appellierte ein weiteres Mal an die oppositionellen Republikaner im Kongress, schärferen Waffengesetzen zuzustimmen. "Amerikaner sollten nicht so leben müssen", sagte Biden.

se/sti (dpa, ap, afp, rtr)

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