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#MyEscape - Das Projekt

Eva Richter19. Januar 2016

Was haben die Menschen auf der Flucht erlebt? Was mussten sie in ihrer Heimat zurücklassen? Mit Hilfe ihrer Handy-Videos erzählen die Flüchtlinge die dramatischen Geschichten ihrer Flucht und der Ankunft in Deutschland.

Hunderttausende von Menschen fliehen nach Deutschland. Hinter ihnen liegen Bürgerkrieg und Verfolgung. Auf der Suche nach Sicherheit begeben sie sich auf eine lebensgefährliche Reise. Für viele dieser Flüchtlinge ist das Mobiltelefon ein unverzichtbares Mittel zur Organisation ihrer Flucht, zur Kommunikation mit anderen, die schon unterwegs sind oder denen, die zurückbleiben mussten. Das Handy leistet Fluchthilfe und ist Mittel zum Überleben. Der Dokumentarfilm #MyEscape hat diese Fluchtgeschichten gesammelt: Immer wieder geht es um die Ausweglosigkeit in der Heimat, den Abschied, die gefährlichen Zwischenstationen auf der Flucht, die ersehnte Ankunft in Deutschland und schließlich die ersten Eindrücke hier.

Für viele Flüchtlinge ist das Mobiltelefon ein unverzichtbares Mittel zur Organisation ihrer Flucht.

Einer dieser Flüchtlinge ist Hamber Al Issa. Über die Balkanroute kam er aus Syrien nach Deutschland. Seinen Beruf als Arzt darf er hier zwar nicht ausüben, doch er möchte sich in Deutschland weiterqualifizieren. Sobald es möglich ist, will er wieder in seine Heimat zurückkehren und dort ein Medizinzentrum gründen. Auch für Ahmed Alwan, seine Frau Heba Alwan, Tochter Jana und seinen Freund Sahleh Zeer war die Flucht aus Syrien der letzte Ausweg. Ihre Heimatstadt Idlib wurde heftig bombardiert. Als islamistische Gruppen die Stadt eroberten, wurde die Arbeit für den Journalisten Ahmed unmöglich. Nachdem er bedroht wurde, entschied er sich zur Flucht. Wenn sich die Lage in Syrien verbessert, möchten auch Ahmed, Heba und Saleh zurückkehren. Ahmed will wieder seinem Beruf nachgehen, Saleh sein Studium beenden und Heba als Architektin beim Wiederaufbau helfen.

Ihre einjährige Tochter Jana nahmen Ahmed und Heba Alwan mit auf die Flucht nach Deutschland.

Über die Balkanroute ist auch die 16-jährigeToba Shirmohammadi aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Gemeinsam mit ihren beiden Schwestern und deren Ehemännern musste sie ihre Heimat verlassen. Toba hatte große Angst, denn in ihrer Heimatstadt Herat gab es Anschläge auf Schülerinnen, um die Mädchen von der Schule fernzuhalten. Eigentlich wollte Toba an den Vorbereitungskursen für die Universität teilnehmen. Hier in Deutschland hofft sie nun darauf, ihren Traum zu studieren verwirklichen zu können.

Die 16-jährige Toba aus Afghanistan zeigt dem Filmteam ihre Handy-Videos.

Der Dokumentarfilm #MyEscape lässt die Flüchtlinge selbst sprechen: Sie kommentieren ihr Filmmaterial in ausführlichen Interviews. So entsteht ein eindrückliches Bild aus nächster Nähe, von Menschen, deren Verzweiflung sie nach Europa treibt – ungeachtet aller Gefahren.

Der Dokumentarfilm #MyEscape ist eine Koproduktion von DW, WDR und Berlin Producers