Das chinesische Parteiorgan, die "Volkszeitung", dementierte Gerüchte im Internet, wonach es sich um einen neuen Ausbruch der Lungenseuche SARS handeln könnte. Laut Experten sei die Ursache gegenwärtig noch unklar, schrieb das Blatt. Es könne jedoch nicht gefolgert werden, dass es sich um den SARS-Virus handele. "Andere schwere Lungenentzündungen sind eher wahrscheinlich."

Die städtische Gesundheitskommission berichtete, viele der Infektionen könnten auf einen Besuch des Fischmarktes in der Millionenmetropole Wuhan zurückgeführt werden. Die Erkrankten seien in Quarantäne untergebracht worden, ihre Angehörigen würden medizinisch überwacht. Sieben Patienten seien in einem ernsten Zustand, die anderen Fälle stabil. Zwei Menschen könnten in naher Zukunft entlassen werden. Die Symptome bestünden vor allem aus Fieber, einige Patienten hätten Probleme mit der Atmung.

Führende Experten seien nach Wuhan gereist, um die Fälle genauer zu untersuchen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder eine Infektion des medizinischen Personals sei noch nicht entdeckt worden, erklärte die Behörde.

Ein neues SARS? 

Die Nachrichten aus Wuhan wecken Erinnerungen an die SARS-Pandemie, die Ende 2002 begann. Das Severe Acute Respiratory Syndrom (SARS) zählte zu den gefährlichsten Infektionswellen der jüngeren Zeit. Durch den globalen Reiseverkehr erkrankten nach dem ersten Ausbruch in China weltweit mehr als 8000 Menschen in rund 30 Ländern. Wahrscheinlich sprang der Erreger in China von Tieren auf den Menschen über und verbreitete sich über Husten und Niesen. Bei jedem zehnten Patienten war das Virus tödlich. Nach offiziellen Angaben starben 774 Menschen an der schweren Atemwegserkrankung.

sth/hk (dpa, afp)