Der 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Köln siegt in Karlsruhe
29. August 2008Im dritten Spiel hat es geklappt: Der Liganeuling 1. FC Köln feierte bei der Vorjahres-Überraschungsmannschaft, dem Karlsruher SC, im Freitagsspiel einen 2:0 (0:0)-Sieg. Milivoje Novakovic und Sergiu Radu erzielten die Treffer im Wildparkstadion und das nach einem echten Schock.
Nach 26 Minuten geriet das Sportliche in den Hintergrund: Kölns Kapitän Ümit Özat fiel plötzlich ohne Fremdeinwirkung um. Leblos lag er mehrere Minuten da. Erst im Kabinentrakt kam der Türke wieder zu Bewusstsein. Trainer Christoph Daum und einige Kölner Spieler hatten Tränen in den Augen. "Das hat uns unglaublich mitgenommen, sowas will ich nie wieder erleben", sagte Daum. Nach eingen Minuten wurde die Partie dann schließlich fortgesetzt. Özat liegt zur Beobachtung in einem Karlsruher Krankenhaus.
Schalke will Wiedergutmachung
Nachdem sich Schalke 04 unter der Woche von Atletico Madrid vorführen ließ und sich damit nicht für die Champions League qualifzieren konnte, muss jetzt die ganze Konzentration der Bundesliga gelten. Gegner ist am Samstag im kleinen Revier-Derby der VfL Bochum.
Mittelmaß reicht dem VfL Wolfsburg nicht mehr. Oben mit den Großen mitspielen, das fordert Teammanager Felix Magath und Großsponsor VW. Im Heimspiel gegen Frankfurt ist Stürmer Grafite wieder dabei - die Sperre des Brasilianers wegen eines Platzverweise in einem Testpiel ist abgelaufen.
Laut Tabelle heißt das Top-Spiel an diesem dritten Spieltag Leverkusen gegen Hoffenheim. Bayer ist gewarnt: Der Aufsteiger ist nach zwei souveränen Siegen überraschend Tabellenführer. Doch das beeindruckt Trainer Bruno Labbadia nicht geringsten. Er sagt: „Wir sind Bayer Leverkusen, von dem her sehe ich uns immer als Favorit, das ist ganz klar." Na dann.
Makellose Bilanz
Laut Statistik kann Borussia Dortmund ohne Sorgen zum Auswärtsspiel nach Cottbus fahren. Der BVB hat bisher alle Erstligaspiele in der Lausitzt gewonnen - das hat kein anderes Team bisher geschafft. Ob Trainer Jürgen Klopp diese makelose Bilanz bewahren kann?
In bester Shopping-Laune zeigt sich derzeit der Hamburger SV. Für die Offensive holten die Norddeutschen bereits vor Saisonbeginn Petric und Pitroipa, für die Defensive wurden nun Marcel Jansen vom Rivalen Bayern München und der Brasilaner Silva verpflichtet. Und für die kreativen Impulse im Mittelfeld, für die früher van der Vaart gesorgt hat, soll jetzt Neves kommen, ebenfalls ein Brasilianer. Trainer Martin Jol ist davon natürlich begeistert. "Wir sind jetzt in der Qualiätt besser, jetzt müssen wir nur noch ein Konzept finden, dass diese Qualität rauskommt - dass die Spieler auch zeigen, was sie können.“ Damit ist das Saison-Ziel klar: Um den Titel mitspielen – ein Sieg gegen Arminia Bielefeld ist damit also Pflicht.
Chance nutzen
Borussia Mönchengladbach dagegen ist wohl schon zufrieden, wenn der Klassenerhalt geschafft werden sollte. Der Zweitliga-Meister ist nach zwei Spieltagen und zwei Niederlagen Tabellenletzter – die Aufstiegseuphorie ist der Ernüchterung gewichen. Und nun kommt auch noch Titelkandidat Werder Bremen, bei dem Spielmacher Diego nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen sein Saison-Debüt gibt. Trotzdem bleibt Trainer Jos Luhukay optmistisch. „Wir wissen um die Stärke des Gegners. Sie sind uns eigentlich sportlich weite Schritte voraus. Aber man hat immer eine Chance und die kleine Chance, die wir am Samstag haben, wollen wir auch gerne nutzen.“
Die Hertha soll dran glauben. Mit einem Heimsieg gegen die Berliner will Meister Bayern München der drohenden Krise entgehen. Die Rechnung ist dazu ist auch ganz einfach, wie Bastian Schweinsteiger aufzeigt. „Es wird Zeit, dass wir jetzt drei Punkte holen. Wir haben jetzt zwei von sechs, das ist ein bisschen zu wenig, deshalb gehe ich davon aus, dass wir drei Punkte holen werden.“
Davon geht auch Stuttgart aus. Der VfB, der sich unter der Woche für die Hauptrunde des UEFA-Cups qualifziert hat, empfängt im zweiten Sonntagsspiel den derzeit Tabellen-Vorletzten: Hannover 96.