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Politik

Albanien kappt Beziehungen zum Iran

7. September 2022

Als Konsequenz aus einem Hackerangriff im Juli hat Albanien die diplomatischen Beziehungen zur Islamischen Republik abgebrochen. Die USA unterstützen den Schritt und kündigten weitere Maßnahmen an.

Albanien | Botschaft von Iran in Tirana
Iranische Botschaft in Tirana: Sämtliche Mitarbeiter müssen Albanien binnen 24 Stunden verlassenBild: Florion Goga/REUTERS

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama sagte in einer Videoansprache, es handle sich um eine "extreme Reaktion". Sie sei aber angesichts der Schwere des Cyberangriffs vollkommen verhältnismäßig. Eine eingehende Untersuchung habe "unbestreitbare Beweise" dafür geliefert, dass die Attacke vom Iran orchestriert und gesponsert worden sei. Am 15. Juli hatte ein Cyberangriff zahlreiche digitale Dienste und Websites der albanischen Regierung vorübergehend lahmgelegt.

Die Entscheidung Albaniens wurde der iranischen Botschaft in Tirana in einem offiziellen Schreiben mitgeteilt, so Rama weiter. Alle Botschaftsmitarbeiter, einschließlich des diplomatischen und des Sicherheitspersonals, wurden angewiesen, Albanien innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Die iranische Botschaft in Tirana äußerte sich zunächst nicht.

Albaniens Regierungschef Edi Rama: "Eine extreme Reaktion, aber gerechtfertigt"Bild: Darko Vojinovic/AP/picture alliance

Die USA machten den Iran ebenfalls für den Angriff auf den NATO-Verbündeten Albanien verantwortlich. In einer Erklärung des Nationalen Sicherheitsrates heißt es, die Vereinigten Staaten verurteilen den iranischen Cyberangriff "aufs Schärfste". "Wir schließen uns der Forderung von Premierminister Rama an, dass der Iran für diesen beispiellosen Cybervorfall zur Rechenschaft gezogen werden muss. Die Vereinigten Staaten werden weitere Maßnahmen ergreifen, um den Iran für Aktionen zur Rechenschaft zu ziehen, die die Sicherheit eines US-Verbündeten bedrohen und einen beunruhigenden Präzedenzfall für den Cyberspace schaffen."

Angespannte Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Albanien der Islamischen Republik sind seit 2014 angespannt. Damals hatte die Regierung in Tirana rund 3000 Mitgliedern der militanten iranischen Oppositionsgruppe Volksmudschahedin (MEK) erlaubt, im Land zu bleiben. Sie leben in einem Lager in der Nähe von Durres, dem wichtigsten Hafen des Landes.

Die US-Regierung ist seit Wochen gemeinsam mit Partnern aus dem Privatsektor vor Ort, um den Vorfall zu untersuchen. Die Experten sollen Albanien dabei zu helfen, die Schäden des Cyberangriffs, bei dem Regierungsdaten zerstört und öffentliche Dienste unterbrochen wurden, zu beheben, teilte das Weiße Haus mit.

uh/AR (dpa, ap, rtr)

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