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Politik

Nach Facebook-Panne: Dienste wieder online

5. Oktober 2021

Für Millionen Nutzer waren Dienste von Facebook stundenlang nicht erreichbar. Neben der Social-Media-Plattform waren der Chatdienst Whatsapp und die Foto-App Instagram betroffen. Auslöser war wohl eine Neukonfiguration.

Störung | WhatsApp, Facebook und Instagram
Bild: Revierfoto/dpa/picture alliance

Auf der Website für Störungen downdetector.com (allestörungen.de) gingen 10,6 Millionen Fehlermeldungen ein, die aus den USA und Europa sowie Ländern wie Kolumbien oder Singapur kamen. Downdetector bezeichnete den Ausfall bei Facebook und seinen Tochterunternehmen als "den größten jemals beobachteten".

Nutzerinnen und Nutzer der Facebook-Website sahen von etwa 17.45 Uhr MESZ an lediglich eine Fehlerseite oder eine Meldung, dass ihr Browser keine Verbindung herstellen kann. Bei Whatsapp konnten keine Nachrichten verschickt werden, bei Instagram wurde der Feed nicht neu geladen.

Millionen Nutzer sahen solche Fehlermeldungen Bild: Hakan Nural/AA/picture alliance

Nach knapp sieben Stunden waren die Dienste schrittweise wieder erreichbar. Das technische Team von Facebook entschuldigte sich via Twitter, als die Dienste langsam online gingen: "An die riesige Gemeinschaft von Menschen und Unternehmen auf der ganzen Welt, die sich auf uns verlassen: Es tut uns leid", schrieb das Team. "Wir haben hart daran gearbeitet, den Zugang zu unseren Apps und Diensten wieder herzustellen und freuen uns, dass sie jetzt wieder online gehen. Danke, dass ihr uns unterstützt habt."

Menschliches Versagen oder Sabotage? 

Für den weltweiten Ausfall ist der US-Tech-Konzern offenbar selbst verantwortlich. Das Unternehmen habe eine "fehlerhafte Neukonfiguration" an Computern vorgenommen, die für den Datenverkehr zwischen den Rechenzentren verantwortlich seien, teilte der Vize-Präsident für Infrastruktur, Santosh Janardhan, mit.

Die Unterbrechung des Datenverkehrs habe "kaskadenartige Auswirkungen auf die Kommunikation zwischen unseren Rechenzentren gehabt und unsere Dienste zum Stillstand gebracht". Nach Facebook-Angaben sind auch interne Systeme von dem Ausfall betroffen gewesen, was die Diagnose und die Lösung des Problems erschwert habe.

Auch Sabotage durch einen Insider, so die Einschätzung von Netzwerkexperten, könne theoretisch möglich sein. Hingegen erscheine eine Cyberattacke unwahrscheinlich, sagten zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook der Zeitung "New York Times". Die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einem Cyberangriff alle gleichzeitig offline zu bringen.

Laut der Zeitung fiel auch das interne Kommunikationssystem bei Facebook aus, Mitarbeiter konnten nicht auf E-Mails zugreifen. Wie NBC News berichtet, kamen Facebook-Beschäftigte nicht einmal mehr in ihre eigenen Büroräume, da der Zugang zu den Räumen ans Internet gekoppelt ist. 

Die Störung war so schwerwiegend, dass Facebook nach Angaben der "New York Times" ein Team in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara schicken musste, um einen "manuellen Reset" der Server zu versuchen.

Whistleblowerin sagt im US-Senat zu Facebook aus 

Für den Online-Konzern ist der Totalausfall die Krönung ohnehin schlechter Wochen. Insbesondere in den USA steht Facebook gerade unter starkem politischen Druck. Erst am Sonntag gab sich die ehemalige Mitarbeiterin Frances Haugen als Whistleblowerin zu erkennen, die Dokumente des Konzerns an das "Wall Street Journal" weitergereicht hatte.

Die Datenwissenschaftlerin erhebt schwere Vorwürfe gegen den Online-Konzern und wirft ihm vor, Profit über das Wohl der Nutzer zu stellen. An diesem Dienstag soll sie im US-Senat befragt werden.

se/AR/wa/gri (dpa, ap, rtr, afp) 

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