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Nach Kamtschatka-Beben: Vulkanausbruch im Osten Russlands

3. August 2025

Tage nach dem schweren Erdbeben vor Kamtschatka kommt die Region nicht zur Ruhe. Der Vulkan Krascheninnikow im Osten Russlands ließ eine gewaltige Aschewolke nach oben steigen. Die Kurilen melden ein heftiges Beben.

Blick auf den mit einigen Schneeresten bedeckten Vulkan Krascheninnikow
Doppelgipfel des russischen Vulkans Krascheninnikow (Archivbild aus 2011) Bild: I. Shpilenok/WILDLIFE/picture alliance

Seit mehr als 450 Jahren war es still um den Vulkan Krascheninnikow auf der Halbinsel Kamtschatka im Osten Russlands. Nun schleuderte er Asche bis zu 6000 Meter hoch in die Luft, wie das Katastrophenschutzministerium von Kamtschatka mitteilte. Staatsmedien veröffentlichten Bilder mit einer gewaltigen Rauchsäule über dem Vulkan, der selbst 1856 Meter hoch ist. Laut dem Vulkanismus-Programm der US-Forschungseinrichtung Smithsonian war der Krascheninnikow zuletzt im Jahr 1550 aktiv gewesen.

Erhöhtes Risiko für Flugverkehr

Die Aschewolke bewege sich ostwärts in Richtung des Pazifischen Ozeans, erklärte das russische Ministerium weiter. Auf ihrem Weg befänden sich keine bewohnten Gebiete.

Für den Flugverkehr sei allerdings die Warnstufe erhöht worden. Er könne nördlich der betroffenen Region beeinträchtigt werden, so die Behörden.

Kurilen: Beben der Stärke 7,0

Zudem erschütterte ein schweres Erdbeben die russische Inselgruppe der Kurilen. Die amerikanische Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 7,0 an. Das russische Katastrophenschutzministerium warnte zunächst, in drei Gebieten der nahe gelegenen Halbinsel Kamtschatka seien Tsunami-Wellen möglich. "Die erwarteten Wellenhöhen sind niedrig, aber Sie müssen sich trotzdem vom Ufer entfernen", erklärte das Ministerium im Onlinedienst Telegram. Diese Warnung wurde inzwischen aufgehoben. 

Die Kurilen sind eine etwa 1200 Kilometer lange Inselkette und erstrecken sich von der Südspitze Kamtschatkas hin zur japanischen Insel Hokkaido.

Vor Kamtschatka hatten sich am Mittwoch ein schweres Seebeben der Stärke 8,8 und weitere heftige Nachbeben ereignet. Sie lösten Tsunami-Warnungen in weiten Teilen des Pazifikraums und Flutwellen aus. Die Stadt Sewero-Kurilsk an Russlands Pazifikküste wurde von fünf Meter hohen Tsunami-Wellen getroffen. In den anderen Pazifikregionen gab es kaum nennenswerte Schäden.

Russische Wissenschaftler warnten, in der Region seien in den kommenden Wochen weitere starke Nachbeben möglich. Auch der Ausbruch des Vulkans Krascheninnikow ist laut Experten vermutlich eine Folge des heftigen Seebebens vom Mittwoch.

se/wa (afp, rtr, ap)