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Kunst

Deutscher Uffizien-Direktor Schmidt wechselt nach Wien

1. September 2017

Seine Berufung nach Florenz galt als Sensation. Kaum zwei Jahre später ist der deutsche Kunsthistoriker Eike Schmidt schon wieder auf dem Sprung. Ab 2019 übernimmt er die Leitung des Kunsthistorischen Museums in Wien.

Porträt Eike Schmidt
Bild: picture-alliance/dpa/Dan Dennehy

Das Kunsthistorische Museum (KHM) gilt als eine der ersten Museumsadressen weltweit und ist zudem das größte Ausstellungshaus Österreichs. Zum KHM gehören auch kleinere Ableger wie die kaiserliche Schatzkammer oder das Globenmuseum. Bekannt ist das Haus vor allem für seine Gemälde der Alten Meister wie Albrecht Dürer, Tizian oder Peter Paul Rubens bekannt. Mit diesem Kunstgebiet kennt sich der Freiburger Kunsthistoriker Schmidt bestens aus. Wohl deshalb setzte er sich gegen die 14 Mitbewerber um den Wiener Direktorenposten durch.

Die Geburt der Venus von Botticelli in den Uffizien FlorenzBild: gemeinfrei

Der 49-Jährige werde das Haus "bereit für das 21. Jahrhundert machen", wie Österreichs Kulturminister Thomas Drozda am Freitag in Wien versprach. Schmidt solle das Haus in das digitale Zeitalter führen. Er werde "alle Plattformen im Netz ausnutzen, ob auf höchster wissenschaftlicher Ebene oder auf Social Media", so der Minister.

Schmidts Bestellung in Florenz war ein Paukenschlag

Schmidt leitet seit 2015 die Uffizien in Florenz, wo Meisterwerke wie Botticellis Venus zu sehen sind. Geboren in Freiburg studierte er moderne und mittelalterliche Kunst an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. In den 1990er Jahren lebte und arbeitete er in Italien, von 1994 bis 2001 forschte er am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz. Später folgten Posten als Kurator in der National Gallery of Art in Washington und im J. Paul Getty Museum in Los Angeles. In London war er beim Auktionshaus Sotheby's Experte für Skulptur und angewandte Kunst in Europa verantwortlich. Danach leitete er die Abteilung für Dekorative Kunst, Textilien und Skulptur am Minneapolis Institute of Arts. Seine Bestellung nach Florenz galt im Zuge der Museumsreform Italiens als Paukenschlag. Er war 2015 der erste Nicht-Italiener an der Spitze der Uffizien.

Die Saliera von Benvenuto Cellini im Kunsthistorischen Museum WienBild: picture-alliance/dpa/H. K. Techt

Bei seinem Antritt versprach er, die langen Wartezeiten vor dem Eingang in das berühmte Museum zu verkürzen und es besucherfreundlicher zu gestalten. Sein Abgang aus Italien sei nicht übereilt, findet Schmidt. "Ich habe bisher viel mehr realisieren können, als ich mir erträumt hatte."

sd/so (dpa)

 

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