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KonflikteNepal

Nach schweren Unruhen: Nepal kehrt zur Normalität zurück

13. September 2025

Eine angesehene Ex-Richterin soll den Himalaya-Staat als Regierungschefin bis zu Neuwahlen im März führen. Die Lage in Nepal beruhigt sich zusehends.

Nepal Kathmandu 2025 | Menschen auf einem Fußweg
Straßenszene in Kathmandu: Das Leben geht wieder seinen gewohnten GangBild: Arun Sankar/AFP

Ein Wechsel an der Spitze der Regierung hat die angespannte Situation in Nepal entschärft. Die Militärpräsenz in den Straßen der Hauptstadt Kathmandu sei zurückgefahren und die Ausgangssperre aufgehoben worden, berichten örtliche Medien. Auch Märkte, Geschäfte und Tempel hätten wieder geöffnet.

Am Freitagabend war die ehemalige Vorsitzende Richterin am Obersten Gerichtshof, Sushila Karki, als Übergangspremierministerin vereidigt worden. Die über Parteigrenzen hinweg angesehene 73-Jährige ist in Nepal als Kämpferin gegen Korruption bekannt.

Nepals erste Regierungschefin

Mit ihr wird erstmals eine Frau die Regierungsgeschäfte in dem südasiatischen Land leiten. Karkis Ernennung waren zweitägige Verhandlungen zwischen Staatspräsident Ram Chandra Paudel, Armeechef Ashok Raj Sigdel und den Anführern der Protestbewegung "Generation Z" vorausgegangen.

Nach ihrer Vereidigung: Übergangspremierministerin Sushila Karki grüßt Staatspräsident Ram Chandra PaudelBild: Sujan Gurung/AP Photo/picture alliance

Mittlerweile löste Präsident Paudel das Parlament in Kathmandu auf. Neuwahlen wurden für Anfang März 2026 festgesetzt.

Social-Media-Sperre als Zündfunke

In Nepal hat sich unter jüngeren Menschen seit längerem der Unmut über Korruption und Vetternwirtschaft der politischen Elite aufgebaut. Ein Mangel an Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Instabilität zwingt Millionen, sich Arbeit im Ausland zu suchen.

Die Proteste in dem Himalaya-Staat gewannen an Dynamik, nachdem das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie am 4. September ein - inzwischen wieder aufgehobenes - Verbot zahlreicher Social-Media-Plattformen erließ, darunter Facebook, WhatsApp, X und YouTube. Daraufhin gingen Zehntausende Jugendliche und Studenten auf die Straße.

Protest der "Generation Z": Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude in Kathmandu (08. September 2025) Bild: Prabin Ranabhat/AFP

Beim Versuch der Niederschlagung der schwersten Unruhen in Nepal seit Jahrzehnten waren am Montag mehr als 50 Menschen getötet worden. Hunderte erlitten Verletzungen.

Einen Tag später beugte sich der bisherige Regierungschef Khadga Prasad Sharma Oli dem Druck der Demonstranten. Der 73-jährige Vorsitzende der Kommunistischen Partei erklärte seinen Rücktritt als Premier - die Gewalt ebbte ab.

wa/pgr (kna, afp, dpa, rtr)

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