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Grobe Gesten

21. Februar 2007

Nach der 2:3-Niederlage darf Bayern zwar weiter vom Viertelfinale in der Champions League träumen, aber ausgerechnet Torschütze van Bommel ist vielleicht nicht dabei. Die internationalen Fussballnachrichten.

Mark van Bommel, Foto: AP
Eine 'inakzeptable Provokation'?Bild: AP

Nach dem Hinspiel der Fußball-Champions-League zwischen Real Madrid und Bayern München haben die "Königlichen" Protest gegen das Verhalten von Mittelfeldspieler Mark van Bommel eingelegt. Der Niederländer hatte die Real-Fans nach seinem Treffer in der 88. Minute mit einer Geste provoziert. Zwar entschuldigte er sich später dafür, doch die Spanier wollen sich bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beschweren. Schlimmstenfalls könnte der 29-Jährige für das Rückspiel am 7. März in München gesperrt werden. Das Madrider Sportblatt "Marca" zitierte einen Vereinsfunktionär Madrids mit den Worten: "Eine inakzeptable Provokation."

Rummenigge: "Die UEFA soll gescheitere Schiedsrichter schicken"Bild: AP

Karl-Heinz Rummenigge reagierte gelassen. "Da kann gar nichts passieren, das ist lächerlich", sagte Bayerns Vorstands-Chef und holte stattdessen zu einer Attacke gegen den belgischen Schiedsrichter Frank De Bleeckere aus: "Ich würde mir lieber mal wünschen, dass die UEFA einen gescheiteren Schiedrichter schickt.

DFL nimmt Klubs noch genauer unter die Lupe

Die Deutsche Fußball Liga wird die Finanzlage der 36 Erst- und Zweitligaklubs zukünftig neben dem dem alljährlichen Lizenzierungsverfahren im Frühjahr auch ein weiteres Mal gegen Ende des Jahres überprüfen. Damit sollen Pleiten während einer laufenden Spielzeit endgültig ausgeschlossen werden.

Zudem soll eine Wettbewerbsverzerrung verhindert werden. "Wir stellen damit sicher, dass sich diese Klubs während der Saison, etwa durch zunächst nicht absehbare Veränderungen des Spielerkaders, finanziell nicht übernehmen, sondern sich an ihre selbst auferlegten Vorgaben halten", erklärte der für die Finanzen zuständige DFL-Geschäftsführer Christian Müller. "Nur Geld, das wirklich zur Verfügung steht, darf für die Steigerung der Spielstärke der Mannschaft eingesetzt werden. Wir schützen mit dieser Verschärfung die Interessen derjenigen Klubs, die ihren finanziellen Spielraum einhalten." Für Müller ist das nun gefundene Verfahren der DFL beispielhaft für alle europäischen Ligen, er nannte es ein höchst wirksames Instrument gegen die verschiedensten Versuchungen des "Finanzdopings".

Frings warnt: "Keine Kaffeefahrt"

Vor dem Drittrunden-Rückspiel der Bremer im UEFA-Pokal am Donnerstag (22.2.) beim niederländischen Rekordmeister warnt Torsten Frings vor Schlendrian und Nachlässigkeit´: "Wir dürfen nicht mit der falschen Einstellung ins Spiel gehen, die Reise zu Ajax Amsterdam ist keine Kaffeefahrt", mahnt der Werder-Kapitän. Zwar war Ajax im Weserstadion 0:3 untergegangen, doch nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge ist indes für Bremen selbst der klare Hinspielsieg keine Garantie mehr für das Erreichen des Achtelfinales.

Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler will dagegen die jüngsten Bundesligapleiten des Werksklubs nicht als Maßstab nehmen. "Wir sind nicht chancenlos und können einiges wiedergutmachen. Im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir mithalten können", meinte der

Weltmeister von 1990 trotz des knappen 3:2-Hinspielerfolges vor dem Drittrunden-Rückspiel bei den Blackburn Rovers am Donnerstag.

Englands Sport-Minister fordert UEFA-Sanktionen

Englands Sportminister Richard Carbon fordert nach den Ausschreitungen rund um das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen dem OSC Lille und Manchester United (0:1) in Lens Sanktionen seitens der Europäischen Fußball-Union(UEFA). Laut Carbon hätte den englischen Fans in ihrem Block schwere Verletzungen oder sogar Schlimmeres gedroht, da auf Grund aufkommender Panik die Gefahr bestand, dass sie erdrückt werden.

Ausschreitungen nach dem Spiel ManU gegen LilleBild: AO

"Zahlreiche Spiele in der Champions League finden in Stadien statt, die nicht einmal den minimalen Standards der UEFA entsprechen. Man muss der UEFA die Frage stellen, warum sie erst am Spieltag die Stadien prüft', sagte Carbon, bei dem Erinnerungen an die Tragödie von Hillsborough 1989 wach wurden. Vor 18 Jahren waren vor dem FA-Cup-Semifinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest im Stadion von Hillsborough 96 Menschen auf der überfüllten Tribüne erdrückt worden. Eine Panik drohte offenbar auch am Dienstag, als sich zwei ManU-Fans aus dem überfüllten Block befreien wollten.

Herthas Dejagah für eine Nacht im Gefängnis

Fußball-Profi Ashkan Dejagah sorgt weiter für Gesprächsstoff: Nur wenige Stunden nachdem der Mittelfeldspieler von Bundesligist Hertha BSC Berlin einen Drei-Jahres-Vertrag bei Ligakonkurrent VfL Wolfsburg unterschrieben hatte, musste er die Nacht von Montag auf Dienstag im Gefängnis verbringen. Dejagahs Spielerberater Jörg Neubauer und Michael Grunwald, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigten eine entsprechende Meldung der Bild-Zeitung.

Der 20 Jahre alte Deutsch-Iraner wurde für zwölf Stunden in der Gefangenensammelstelle Tempelhofer Damm festgehalten, da er bei seinem Prozess am 18. Dezember wegen zweier möglicher Fälle von Verkehrsunfallflucht nicht anwesend gewesen war. Dieses Vorgehen der Justiz stößt bei Berater Neubauer bitter auf: "Das sind vollkommen unverhältnismäßige Mittel. Da will sich jemand auf Kosten eines Prominenten profilieren." Dejagah, der einen Tag nach dem fraglichen Termin mit Hertha im Pokal-Achtelfinale beim VfL Osnabrück (3:0) gespielt hatte, habe lediglich eine schriftliche Absage versäumt, erklärte Neubauer.

Italiens Innenminister fordert Alkohol-Verbot im Stadion

Zur Bekämpfung der Gewalt in den italienischen Stadien will die Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi weitere drakonische Maßnahmen ergreifen. Innenminister Giuliano Amato plant ein Alkohol-Verbot in den Arenen. Wer schon vor dem Spiel alkoholisiert ist, dem soll der Zutritt verwehrt werden.

Südafrika stockt Etat für WM 2010 weiter auf

Noch mehr Geld für die WM 2010Bild: picture-alliance/dpa

Die Regierung von Südafrika hat ihren Etat für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 erneut aufgestockt. Finanzminister Trevor Manuel kündigte am Mittwoch an, zusätzliche 2,3 Milliarden Rand (umgerechnet 245,6 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen. Damit erhöht sich das Budget der ersten Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent auf umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro. Der Großteil fließe in Infrastrukturmaßnahmen, erklärte Manuel bei der jährlichen Haushaltsdebatte. Außerdem würden die fünf bereits existierenden WM-Stadien ausgebaut und die Konstruktion der fünf weiteren Arenen gewährleistet werden.

Erst im Oktober vergangenen Jahres hatte Manuel den WM-Etat um 9,5 Milliarden Rand (1,01 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt, damit Südafrika eine erfolgreiche Veranstaltung gewährleisten könne. (ina)
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