Der Nacktmull bringt Forscher immer wieder zum Staunen. Das - nun ja - nicht gerade ansehnliche Wundertierchen altert nicht, spürt keinen Schmerz und kann sogar ohne Sauerstoff weiterleben. Zumindest eine Zeit lang.
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Neues von den Nacktmullen
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Der Nacktmull ist ein faszinierendes Ding. Es ist wirklich hässlich, ja bemitleidenswert hässlich, aber irgendwie auch niedlich hässlich. Dafür hat es Eigenschaften, die uns neidisch machen: Das Tierchen altert nicht, ist krebsresistent und spürt keinen Schmerz. Und jetzt eine neue Entdeckung zum Staunen: Nacktmulle können eine Zeit lang, wenn's gar nicht anders geht, auch ohne Sauerstoff auskommen.
Dazu muss man wissen: Die Tiere leben unter der Erde. Deswegen haben sie kein Fell, deswegen haben sie klitzekleine Augen und enorme Nagezähne, die sie wie Baggerschaufeln einsetzen. Damit graben sie riesige Tunnelsysteme, in denen sie gesellig in großen Kolonien leben.
Dieses Leben unter der Erde, mit zahlreichen Artgenossen, kann dazu führen, dass es in den Gängen schon mal stickig wird. Sehr stickig. Menschen benötigen mindestens zehn Prozent Sauerstoff in der Atemluft, Nacktmulle kommen mit fünf Prozent klar. Wie sie das machen, war bislang unbekannt. Jetzt aber machten Wissenschaftler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin eine spannende Beobachtung. In diesem Institut leben - unter den Augen der Forscher - zahlreiche Nacktmulle in einem künstlichen Höhlensystem.
Sauerstoff? Überbewertet, finden Nacktmulle
Als wieder einmal etwa hundert Tiere auf einem Haufen geschlafen hatten, blieben nach dem Aufwachen einige von ihnen auf dem Rücken liegen. Offensichtlich hatten sie keine Luft mehr bekommen. Aber trotz extremen Sauerstoffmangels waren sie nicht erstickt, nicht tot - kaum bekamen sie wieder mehr Luft, war es so, als sei nie etwas gewesen. Das wunderte die Forscher. Was war da passiert?
Nacktmulle können offensichtlich bis zu 18 Minuten komplett ohne Sauerstoff überstehen. Sie fallen in einen winterschlafähnlichen Zustand, die Körperfunktionen werden heruntergefahren, der Puls verlangsamt sich stark, nur die lebenswichtigen Organe werden mit Energie versorgt. Aber woher kommt die Energie?
Dieses Rätsel hat ein internationales Forscherteam offensichtlich gelöst. Im Fachmagazin "Science" schreiben sie, dass Nacktmulle offensichtlich ihren Stoffwechsel komplett umstellen können, wenn Sauerstoff fehlt.
Normalerweise gewinnen die Tiere, wie alle Säugetiere, auch wir Menschen, ihre Energie zum Denken, Laufen, Sprechen, aus dem Zucker Glukose. Ohne diesen Treibstoff geht nichts. Alle Organe brauchen Glukose, um zu funktionieren. Glukose wird aus der Nahrung gewonnen - aus Zucker, aber auch aus stärkereichen Lebensmitteln wie Nudeln, Kartoffeln, Brot. Um daraus Energie zu gewinnen, muss die Glukose verbrannt werden, und das geschieht mit Hilfe von Sauerstoff. Fehlt er, geht der Treibstoff zu Ende, der Körper wird nicht mehr mit lebensnotwendiger Energie versorgt.
Statt Glukose Fruktose
Und nun der Coup der Nacktmulle: Bei Sauerstoffmangel wechseln sie von Glukose auf einen anderen Zucker als Treibstoff: auf Fruktose. Diesen Fruchtzucker können zum Beispiel die Herz- oder Gehirnzellen des Nacktmulls in Energie umwandeln, ohne dass Sauerstoff notwendig wäre. Dieser Umstieg von Glukose auf Fruktose fällt den Nacktmullen offensichtlich leicht, ihre Organe arbeiten ohne große Einschränkung weiter.
"Unsere Arbeit ist der erste Nachweis, dass ein Säugetier von Glukose auf Fruktose umschalten kann", sagt Gary Lewin, der leitende Forscher der Studie. Wie seine Kollegen hofft er jetzt, dass dieser Mechanismus sich irgendwie auf den Menschen übertragen lässt. Damit Patienten vor den Folgen von Sauerstoffmangel bewahrt werden, den ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall binnen Minuten anrichten kann und schlimmste Folgen für das Gehirn hat. Denkbar sei das, versichert Lewin, denn auf genetischer Ebene sind Mensch und Mull gar nicht so weit auseinander.
Faszination Nacktmull
Nicht sonderlich schön, aber einzigartig. Immer wieder entdecken Forscher neue Fähigkeiten des Nagers. Der wird von dem Trubel vermutlich nicht viel halten. Denn eigentlich lebt er undercover - in der Halbwüste Afrikas.
Bild: picture-alliance/dpa
Faszinierender Nager
Ist der Nacktmull nicht ein verrücktes Tier?! Wäre er für die Wissenschaft nicht solch ein beliebtes Forschungsobjekt, würden wir ihn vermutlich gar nicht kennen. Denn er lebt ausschließlich in unterirdischen Bauten.
Bild: picture-alliance/dpa
Aufgabenverteilung bei den Nacktmulls
Nacktmulle leben in Kolonien von 20 bis zu 300 Tieren. Wie bei Ameisen und Bienen gibt es eine Königin, die die Gruppe anführt - sehr ungewöhnlich für Säugetiere. Nur sie pflanzt sich mit wenigen Männchen fort. Alle anderen sind Arbeiter, kümmern sich um Nachwuchs, die Bauten und die Verteidigung der Gruppe.
Bild: picture alliance/blickwinkel/H. Schmidbauer
Fruchtbares Oberhaupt
Die Königin der Kolonie wirft alle 70 bis 80 Tage. Sie ist gut erkennbar, da sie größer als die anderen Tiere ist, sichtbare Brustwarzen und eine gewölbte Wirbelsäule besitzt, damit die vielen ungeborenen Jungtiere in ihrem Leib unterkommen. Sie wächst während der Trächtigkeit in die Länge, damit sie in den engen Gängen beweglich bleibt.
Bild: Imago/Blickwinkel
Ruheliebend und blind
Nacktmulle mögen keinen Lärm, keine Erschütterungen. Im Zoo - wie hier in Osnabrück - sind sie deshalb durch eine doppelte Glasscheibe geschützt. Licht brauchen sie übrigens auch nicht, da sie fast vollkommen blind sind.
Bild: picture-alliance/dpa
Nicht schön - aber funktionell!
Zugegeben, ein schönes Gebiss ist das nicht - dafür aber ein sehr nützliches. Der Nacktmull nutzt die Nagezähne - die lebenslang nachwachsen - wie Baggerschaufeln, um sich durch den harten Wüstenboden zu graben. Die Mundhöhle wird dabei durch Hautfalten verschlossen, damit kein Schmutz eindringt. Und er kann die beiden Zähne sogar einzeln bewegen.
Bild: picture-alliance/ZB
Federlose Piepmätze
Die Nacktmulle verständigen sich mit bis zu 18 verschiedenen Lauten, die teilweise etwas an Vogelgezwitscher erinnern.
Bild: Imago/O. Wagner
Nie durstig
Nacktmulle trinken nicht. Die benötigte Flüssigkeit gewinnen sie nur aus ihrer Nahrung. Ansonsten ernähren sich die Nager von faserigen Pflanzenknollen und Knochen, die sie beim Graben finden. Dadurch nehmen sie zusätzlich Mineralien auf.
Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb
Liebe auf den zweiten Blick
Nicht, dass diese besonderen Eigenschaften schon genug wären. Dazu kommt, dass der Nacktmull krebsresistent, mit 30 Jahren für ein Nagetier wirklich langlebig und nahezu schmerzunempfindlich ist. Geben Sie es zu - auch Sie sind nun ein bisschen in den kleinen Nager verliebt, stimmt's?
Bild: picture-alliance/dpa/T. Park/PhD University of Illinois at Chicago
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Und auch diese Tiere leben sehr sozial in Verbänden, Staaten oder Kolonien
Ameisen - noch sozialer, als man dachte
Ameisen bilden Staaten von bis zu einigen Millionen Tieren. In so einer großen Gemeinschaft zählt das einzelne Tier wenig. Glaubten Forscher bisher. Aber jetzt hat eine Ameisenart sie eines Besseren belehrt.
Bild: Frank et al. Sci. Adv. 2017
Termiten zum Frühstück
Die afrikanische Matabele-Ameise hat einen ungewöhnlichen Speiseplan: Sie ernährt sich von Termiten. Dafür ziehen die Ameisen als Gruppe von einigen hundert Tieren zu Beutezügen aus - drei bis fünf Mal am Tag. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Bild: picture alliance/Julius-Maximilians-Universität/dpa/E. T. Frank
Bein ab!
Matabele-Ameisen stürmen Termitenbauten und versuchen dort, so viele Termiten wie möglich zu töten und als Mahlzeit wegzuschleppen. Die Termiten finden das weniger gut - und wehren sich. Grob jede 50. bis 100. Ameise wird bei den Raubzügen verletzt. Meist verbeißen sich die Termiten in die Beine der Ameise und trennen die Gliedmaßen dabei auch mal ab.
Bild: Frank et al. Sci. Adv. 2017
Sanitäterdienste
Nach der Schlacht sammeln die unversehrt gebliebenen Ameisen ihre verletzten Kollegen ein und tragen sie zurück in die Ameisenkolonie. Dort erholen sich die Verletzten. Dieses Helferverhalten haben Forscher von der Universität Würzburg jetzt erstmals beobachtet. Die Verletzten geben einen chemischen Signalstoff ab, der die Artgenossen herbeilockt - ein Hilferuf in Molekülform.
Bild: Frank et al. Sci. Adv. 2017
So sozial? Ungewöhnlich!
Ameisen leben in Kolonien von einigen hundert bis zu einigen Millionen Tieren. Forscher dachten bisher, dass das einzelne Tier daher nur wenig zählt. Hilfeaktionen würden sich daher nicht lohnen. Bei der Matabele-Ameise aber ist das anders. Kämen die Artgenossen den Verletzten nicht zu Hilfe, wäre die Kolonie schnell um ein Viertel kleiner - und der nächste Beutezug weniger erfolgreich.
Bild: picture-alliance/dpa
Gemeinsam stark
Die einzelne Ameise ist zwar ziemlich klein, aber viele Tiere zusammen bilden eine beeindruckende Masse. Im Jahr 2011 beobachteten Forscher, dass sich rote Feuerameisen bei Überflutungen auf clevere Art gegen das Ertrinken schützen: Sie verknüpfen sich zu einem lebenden Floß.
Bild: picture alliance/dpa
Klein, aber oho!
Und auch wenn sie nur klein sind: Die einzelne Ameise verbringt erstaunliche Leistungen. Sie kann etwa das 10-fache ihres eigenen Körpergewichts tragen. Bestimmte Ameisenarten schaffen auch das 30- bis 50-fache, etwa Waldameisen wie diese hier. Sie schleppt eine Wespe, die 5 bis 10 mal so viel wiegt, wie sie selbst.
Bild: picture alliance/blickwinkel/J. Kottmann
Gut zu Fuß - und zu Mund
Blattschneideameisen schleppen große Mengen Pflanzenmaterial in ihre unterirdischen Bauten. Um einen Quadratmeter Blätter zu zerlegen, müssen die Ameisen eine Strecke von drei Kilometern schneiden. 90 Prozent der eigentlichen Schneidearbeit findet aber erst im Bau statt, haben US-Forscher herausgefunden. Da gibt es viele jüngere Ameisen, die mit ihren kräftigen Kiefern helfen können.
Bild: picture-alliance/dpa
Ganz schön dickköpfig!
Die Kolonie verteidigen? Kein Problem! Jede Ameisenkolonie hat dafür spezialisierte Soldaten. Einige Ameisenarten bilden auch Super-Soldaten aus. Diese blockieren mit ihren riesigen Köpfen den Nesteingang und wehren so Angreifer ab. Wissenschaftler an der McGill University in Montreal haben herausgefunden, dass die Fähigkeit, Super-Soldaten zu bilden, im Erbgut vieler Ameisenarten schlummert.
Bild: Alex Wild/alexanderwild.com
Es liegt was in der Luft
Dass Ameisen über chemische Signalstoffe um Hilfe rufen, ist nicht verwunderlich. Denn die Tiere kommunizieren sehr viel über Düfte und Lockstoffe miteinander. Aber auch ihre Fühler dienen der Verständigung. Damit können sie ihren Artgenossen betasten oder "betrillern", wenn sie etwas Wichtiges zu sagen haben.
Bild: picture-alliance/dpa
Farmer bleib bei Deinen Läusen!
Ameisen nutzen ihre Fühler auch zum Melken. Sie betrillern damit Blattläuse, damit diese Honigtau absondern - zuckerhaltigen Kot. Ameisen laben sich daran und verteidigen die Läuse dafür vor Feinden. Doch immer mehr Forscher berichten, dass diese Zweckgemeinschaft eher einer Sklaverei ähnelt. Ameisen halten sich ihre Läuse in Herden - notfalls auch mit Gewalt.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/S. Derder
Faszinierende Vielfalt
Unglaublich, was Ameisen alles können! Forscher finden immer mehr Neues über die staatenbildenden Tiere heraus. Kein Wunder: Es gibt weltweit etwa 16.000 Ameisenarten. Und sie alle sind anders. Da gibt es noch viel zu entdecken.
Bild: picture alliance/Arco Images/Sunbird Images
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Bestäuber: Von Bienchen und Blümchen
Sie sind hinter süßem Nektar und anderen Köstlichkeiten her. Indem die Tiere dieser Leidenschaft frönen, bestäuben sie nebenbei Blüten- und nur so können sich die Pflanzen vermehren. Wir sehen uns die Helfer genauer an.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul
Honigbienen
Sie sind die Superstars unter den Bestäubern. An sie denkt jeder sofort, wenn es ums Nektarsammeln geht. Honigbienen besuchen eine große Bandbreite von Blüten und bringen Nektar und Pollen zurück zum Bienenstock. Aber sie haben etliche Konkurrenten: Viele tausend Wildbienenarten sind ebenfalls im Dienste der Bestäubung unterwegs. Und noch ganz andere Tiere...
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul
Hummeln
Größer und haariger als die Honigbienen - aber genauso nützlich - sind Hummeln. Auch sie laben sich am Blütennektar, indem sie mit ihrer langen haarigen Zunge die köstliche Flüssigkeit auflecken. Genau wie die Honigbienen sind Hummeln soziale Tiere und leben in einem Staat mit einer Königin. Ihre Kolonien sind aber mit gerade mal einigen hundert Tieren sehr viel kleiner.
Wespen haben einen schlechten Ruf. Der größte Teil der Wespenarten spielt für die Pflanzenbestäubung keine Rolle - alleine schon, weil an ihrem glatten haarlosen Körper keine Pollen kleben bleiben. Honigwespen aber sammeln Pollen und Nektar in einem Kropf am Hals und füttern damit ihre Brut. Auch in Deutschland ist eine Honigwespenart heimisch.
Bild: Colourbox
Schwebefliegen
Sie versuchen gefährlich auszusehen und ahmen dafür die Färbung von Bienen und Wespen nach. Aber Schwebefliegen sind harmlos und können nicht stechen. Auch sie lieben Nektar und Pollen und sind im Dienste der Bestäubung unterwegs. Sogar die Larven der Schwebefliegen sind nützlich: Sie fressen gerne Blattläuse.
Bild: picture alliance/H. Bäsemann
Wollschweber
Sie sehen aus wie die Kreuzung zwischen einer Hummel und einer Fliege und werden daher auch Hummelfliegen genannt. Einige tausend Arten existieren weltweit, über 30 auch in Deutschland. Bei einigen Arten ist der Rüssel zum Nektarsaugen fast so lang wie der Körper. Die Larven hingegen fressen lieber die Eier und Larven anderer Insektenarten.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/H. Schmidbauer
Schmetterlinge
Es gibt über 18.000 Schmetterlingsarten und fast alle sind wunderschön bunt. Mit ihren langen dünnen Beinchen und ihren recht kleinen Körpern können sie zwar nicht so viel Pollen transportieren wie die stämmigen Bienen - trotzdem verrichten sie gute Bestäubungsarbeit. Schmetterlinge können die Farbe Rot sehen und werden daher von anderen Blüten angezogen als die rotblinden Bienen.
Bild: MEHR
Motten
Sie sind viel weniger bunt als die Schmetterlinge, aber gehören zur gleichen Familie. Der Unterschied: Motten sind nachts unterwegs - bunte Flügel sind da nutzlos. Auch sie haben eine Leidenschaft für Blüten, wie dieser Wolfsmilchschwärmer. Einige Motten - und vor allem deren Raupenstadium - sind allerdings unerwünschte Schädlinge in der Landwirtschaft.
Bild: picture-alliance/Arco Images/J. Fieber
Rosenkäfer
Käfer bestäuben auch Blüten? Ja, einige schon. Wie dieser goldglänzende Rosenkäfer. Die erwachsenen Tiere lecken an den Wunden von Bäumen, an Blütennektar und an Früchten. Etwa 4000 Arten von Rosenkäfern gibt es weltweit.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/J. Fieber
Kolibris
Nicht nur Insekten helfen Pflanzen bei der Fortpflanzung - auch Vögel. Arten mit langen dünnen Schnäbeln wie dieser Kolibri transportieren Pollen von einer Blüte zur nächsten, wenn sie diese für ihren Nektar aufsuchen. Einige Blumenarten haben sich im Laufe der Evolution sogar so entwickelt, dass sie gerade auf Kolibris besonders attraktiv wirken.
Bild: CC BY 2.0: KevinCole/flickr.com
Nektarvögel
Der Name sagt schon alles: nicht nur Kolibris wissen Blütennektar zu schätzen: Auch Nektarvögel aus der Familie der Sperlinge, beispielsweise dieser Seychellennektarvogel, naschen gerne an Blumen. Er wird etwa zwölf Zentimeter groß und steht ganz besonders auf Hibiskusblüten.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/M. Woike
Fledermäuse
An sie denkt man beim Thema Bestäuber weniger. Zu Unrecht! Einige Fledermausarten ernähren sich nur von Blütennektar, den sie mit ihren langen Zungen auflecken. Es gibt sogar Pflanzen, die auf Fledermäuse als Bestäuber angewiesen sind. Sie lassen ihre Blüten so wachsen, dass Fledermäuse sie mit ihrer Ultraschallortung auch im Dunkeln besonders gut wahrnehmen können.
Lemuren
Die Bienen Madagaskars sind Primaten wie etwa dieser Mausmaki. Einige Baumarten vermehren sich ausschließlich mit ihrer Hilfe. Wenn die putzigen Kerlchen ihre Nasen tief in die Blüten tauchen, um den Nektar zu trinken, bleiben Pollen an ihrer Schnauze hängen.
Bild: Imago
Reptilien
Ja, tatsächlich! Auch einige Schlangen- und Echsenarten wie dieser Gecko helfen bei der Bestäubung. Vor allem auf Inseln: Da haben Echsen weniger natürliche Feinde und sind zahlreicher. Forscher spekulieren, dass sich die Echsen dann öfter aus ihren Verstecken wagen und viele Arten im Zuge dessen ihren Speiseplan um Nektar, Pollen und Früchte erweitert haben.