Nairobi: Blutbad in Einkaufszentrum
21. September 2013Die islamistische Al-Shabaab-Miliz aus Somalia hat sich zu dem Anschlag in Nairobi bekannt. Eine entsprechende Nachricht verbreiteten die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Aufständischen über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Nach Angaben der Behörden waren mehrere maskierte Täter in das exklusive Westgate-Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt eingedrungen und hatten dort um sich geschossen. Die Angreifer sollen auch Geiseln genommen haben, bestätigt ist das aber nicht.
Polizisten durchkämmen das Shopping-Center
Noch Stunden nach dem ersten Angriff waren Schüsse zu hören, als Polizei und Soldaten ein Ladenlokal nach dem anderen durchsuchten, um die Angreifer aufzuspüren. Ein Polizist berichtete, die Täter hätten sich offenbar in einem Supermarkt verschanzt.
Das Militär wurde ebenfalls hinzugezogen. Auch Maschinen der Luftwaffe seien im Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium mit. Eine Antiterror-Einheit sei bereits vor Ort. Ihr Einsatz sei noch im Gange. Die Polizei versuche weiterhin, Menschen aus dem Gebäude zu bekommen. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es gebe bislang keinen Hinweis darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten.
Das Shopping-Center ist vor allem bei reichen Kenianern und bei Ausländern beliebt. Es beherbergt nach Angaben der Betreiber mehr als 80 Geschäfte, ein Kino mit mehreren Sälen sowie ein Kasino. Auf der Internet-Seite wird es als "ruhiger und sicherer" Ort beschrieben.
Schon seit langem warnen Sicherheitsbehörden vor möglichen Terroranschlägen in Einkaufszentren in Kenia. Auch im Westgate werden alle Fahrzeuge vor der Fahrt aufs Parkdeck oder in die Tiefgarage kontrolliert, an den Eingängen werden die Besucher in der Regel mit Metalldetektoren untersucht.
Eine Zielscheibe des Terrorismus
Das ostafrikanische Land ist seit geraumer Zeit Zielscheibe terroristischer Anschläge der somalischen Al-Shabaab-Miliz. 2011 waren kenianische Truppen in Somalia einmarschiert, um diese Miliz zu bekämpfen. Seitdem gibt es in Kenia immer wieder Anschlagsdrohungen militanter Islamisten.
haz/nem (rtr, dpa, afp)