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NASA: Asteroiden-Ablenkung war Erfolg

11. Oktober 2022

Die Umlaufbahn von Dimorphos konnte durch die Kollision mit der Raumsonde DART wie geplant verändert werden. Die NASA wollte mit dem Experiment herausfinden, ob die Erde vor Asteroideneinschlägen geschützt werden kann.

NASA | Raumsonde Dart stürzt auf den Asteroiden Dimorphos
Raumsonde DART - unten links im Bild - steuert auf den Asteroiden Dimorphos zu (Standbild aus einem NASA-Livestream)Bild: ASI/NASA/AP/dpa/picture alliance

Die US-Weltraumbehörde NASA hat durch einen mit Absicht herbeigeführten Zusammenprall mit einer Sonde zum ersten Mal die Bewegungsrichtung eines Asteroiden erfolgreich verändert. Rund zwei Wochen nach dem Einschlag der DART-Sonde hätten Analysen ergeben, dass die Umlaufbahn von Dimorphos um einen weiteren Asteroiden nach der Kollision eine andere sei, teilte die NASA mit.

Brauchte Dimorphos bislang elf Stunden und 55 Minuten für eine Umrundung seines großen Bruders Didymos, sind es demnach jetzt nur noch elf Stunden und 23 Minuten. Als Minimalziel war zuvor eine Veränderung von 73 Sekunden ausgegeben worden. Dieses Ziel wurde deutlich übertroffen: Die Verkürzung beträgt 32 Minuten.

NASA und ESA arbeiten an Asteroiden-Abwehr

Mit einer Geschwindigkeit von rund 6,6 Kilometern pro Sekunde war die würfelförmige Sonde "Double Asteroid Redirection Test" (Doppelter Asteroiden-Umleitungstest), kurz DART, von der Größe eines Getränkeautomaten am 26. September auf Dimorphos geprallt, der etwa so groß ist wie ein Fußballstadion. Von der rund 330 Millionen Dollar teuren Asteroiden-Abwehr-Mission erhofft sich die NASA Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Himmelskörpern geschützt werden könnte. Um im Ernstfall einen gefährlichen Asteroiden an der Erde vorbeizulenken, wären laut NASA bei einem frühzeitigen Eingreifen nur minimale Änderungen an der Laufbahn nötig.

"Diese Mission zeigt, dass die NASA versucht, auf alles vorbereitet zu sein, was das Universum uns entgegenwirft. Die NASA hat bewiesen, dass wir die Verteidigung des Planeten ernst nehmen", sagte der Chef der Weltraumbehörde, Bill Nelson. Er nannte den Erfolg der Mission einen "Wendepunkt" für den Schutz der Menschheit vor dem Einschlag eines Asteroiden. In den kommenden Wochen und Monaten werde die Wirkung der Kollision nun weiter untersucht.

2024 soll zur noch genaueren Erforschung die ähnliche Mission "Hera" der Europäischen Raumfahrtagentur ESA starten. Mit der Frage von der Abwehr eines Asteroiden beschäftigen sich die NASA und Forscher auf der ganzen Welt schon seit vielen Jahren.

Aktuell kommt kein Asteroid der Erde gefährlich nahe

Von den Milliarden Asteroiden und Kometen in unserem Sonnensystem werden nur sehr wenige als potenziell gefährlich für die Erde eingestuft. Für die kommenden 100 Jahre wird nicht mit einem Einschlag gerechnet. Dass irgendwann aber wieder ein Himmelskörper auf die Erde einschlägt, gilt als wahrscheinlich.

Das lehrt auch die Weltraum-Geschichte: Vor etwa 66 Millionen Jahren schlug im heutigen Mexiko der rund zehn Kilometer große Chicxulub-Asteroid ein. Er sorgte für einen Dauer-Winter und wird mit dem Aussterben der Dinosaurier sowie von drei Vierteln aller übrigen damaligen Arten in Verbindung gebracht.

Der Einschlag eines Asteroiden von der Größe von Dimorphos - mit einem Durchmesser von rund 160 Metern - hätte zwar nur regionale Auswirkungen. Er hätte aber mehr Wucht als jede Atombombe und könnte eine ganze Stadt zerstören. Dimorphos ist rund elf Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

qu/mak (afp, dpa)

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