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Nationaler Veteranentag: Viel "Anerkennung und Respekt"

15. Juni 2025

Erstmals findet in Deutschland ein Veteranentag statt - für alle, die in der Bundeswehr ihren Dienst tun oder getan haben. Es ist vor allem ein Zeichen der Anerkennung.

Deutschland 2025 | Veteranenabzeichen der Bundeswehr auf einer Oberfläche mit Bundesadler
Das Veteranenabzeichen soll - öffentlich getragen - die Verbundenheit mit den Werten der Bundeswehr zeigenBild: ABBfoto/picture alliance

"Die Bundeswehr ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Frauen und Männer, die in ihr dienen oder gedient haben, verdienen unseren Dank, unsere Anerkennung und unseren Respekt. Dieser Dienst für unser Land gehört in die Mitte unserer Gesellschaft", schrieb Bundeskanzler Friedrich Merz am ersten Nationalen Veteranentag auf der Onlineplattform X.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, am 15. Juni gehe es um die Würdigung derjenigen, "die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben, und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen". Schon heute habe Deutschland eine starke Armee, die Respekt verdiene. Angesichts einer Bedrohungslage, die sich in den vergangenen Jahren verschärft habe, stiegen die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten in Zukunft noch.

Veteranentag: Ehrung aller Bundeswehrangehörigen

04:56

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"Nachdenken" über Wehrpflicht

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner nannte den Veteranentag ein "Versprechen, die Versorgung und Fürsorge für die Veteranen zu verbessern": "Denn der Dienst als Soldat endet nicht mit dem Ablegen der Uniform. Er kann neben erfüllender Sinnhaftigkeit auch lebenslange psychische und körperliche Nachwirkungen mit sich bringen." 

Zum Dienst in der Bundeswehr sagte Klöckner dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND): "Um als Bündnispartner ernst genommen zu werden, brauchen wir eine andere Truppenstärke." Entweder gelinge das auf freiwilliger Basis, oder es müsse wieder über eine Wehrpflicht nachgedacht werden. "Ich persönlich bin ein Fan der allgemeinen Dienstpflicht, die auch andere Bereiche des sozialen Lebens umfasst."

Julia Klöckner eröffnete das zentrale Bürgerfest zum ersten Veteranentag in BerlinBild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Eine breite gesellschaftliche Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht sei "überfällig - für Frauen wie Männer, in militärischen wie zivilen Bereichen", meinte Thomas Röwekamp, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. "Wir stehen vor der sicherheitspolitisch herausforderndsten Lage seit Jahrzehnten. Die Wehrhaftigkeit unseres Landes und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft rücken wieder in den Fokus", sagte Röwekamp den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Aufmerksamkeit "leider sehr verengt"

Die oppositionelle Partei Die Linke kritisierte, am Veteranentag werde die Aufmerksamkeit "leider sehr verengt auf Angehörige der Bundeswehr. An all die Ortskräfte, die bei der Unterstützung der Bundeswehr verletzt werden, denkt dabei niemand!" Der 15. Juni ändere zudem nichts daran, "dass Veteranen jenseits dieses Tages häufig völlig im Stich gelassen" würden, bemängelte die Linken-Verteidigungspolitikerin Donata Vogtschmidt. Hier müssten Bundesregierung und Bundeswehr eine bessere Unterstützung sicherstellen.

Donata Vogtschmidt (Die Linke) will den Blick auch auf Ortskräfte der Bundeswehr lenkenBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Die Vereinigung "Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" (DFG-VK) forderte die sofortige Wiederabschaffung des Veteranentages: "Statt Soldaten zu feiern, deren Handwerk es ist, im Ernstfall Menschen zu töten, sollten lieber zivile Helfer wie Krankenpfleger oder Menschen aus dem Katastrophenschutz, die Menschenleben retten, gefeiert werden", sagte ihr politischer Geschäftsführer Michael Schulze von Glaßer dem RND. Der Veteranentag sei "Militarismus pur".

Henning Otte, der neue Wehrbeauftragte des Bundestages, entgegnete darauf: "Sie sind herzlich eingeladen, (...) im direkten Kontakt mit den Soldatinnen und Soldaten zu erfahren, worum es geht. Die Freiheit von Friedensaktivisten wird am Ende auch durch die Bundeswehr geschützt."

wa/haz (dpa, afp, epd, X)

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