1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Zaghari-Ratcliffe aus der Haft entlassen

7. März 2021

Nach dem Ende einer fünfjährigen Haftstrafe kann sich die britisch-iranische Staatsbürgerin im Iran wieder frei bewegen. Zurück zu ihrer Familie nach Großbritannien darf Nazanin Zaghari-Ratcliffe aber nicht.

UK Richard Ratcliff in Hungerstreik
Richard Ratcliffe protestierte wochenlang vor der iranischen Botschaft in London für die Freilassung seiner EhefrauBild: Getty Images/D. Kitwood

Seiner Mandantin seien nach dem regulären Ende der fünfjährigen Haftstrafe, zu der sie im Iran verurteilt worden war, die Fußfesseln entfernt worden, sagte ihr Anwalt Hodschat Kermani der Nachrichtenagentur ISNA. In der kommenden Woche stehe Nazanin Zaghari-Ratcliffe ein weiterer Prozess bevor. Die Anklage laute auf Propaganda gegen das iranische Regime. Über das von der iranischen Justiz verhängte Ausreiseverbot lägen ihm keine konkreten Informationen vor.

Der britische Außenminister Dominic Raab forderte, der 42-Jährigen müsse sofort die Heimreise zu ihrer Familie in Großbritannien erlaubt werden. "Wir begrüßen die Entfernung von Nazanin Zaghari-Ratcliffes Fußfessel, aber wie der Iran sie weiterhin behandelt, ist nicht zu tolerieren", schreibt Raab auf Twitter.

Die britische Abgeordnete Tulip Siddiq, in deren Wahlkreis der Wohnort der Familie von Zaghari-Ratcliffe liegt, sagte, nach ihren Informationen wolle die 42-Jährige als erstes ihre Eltern im Südiran besuchen.

Ratcliffe mit ihrer Tochter im Februar 2016, zwei Monate vor ihrer Festnahme im IranBild: Karl Brandt/Couertesy of Free Nazanin campaign/REUTERS

Die Inhaftierung Zaghari-Ratcliffes, die sowohl die britische als auch die iranische Staatsbürgerschaft besitzt, hatte in den vergangenen Jahren zu starken Spannungen zwischen Großbritannien und der Islamischen Republik geführt. Die Mitarbeiterin der Stiftung Thomson Reuters war im April 2016 festgenommen worden, als sie den Iran nach einem Besuch bei ihren Eltern wieder verlassen wollte. Sie wurde unter dem Vorwurf der Spionage und des Umsturzversuchs gegen die iranische Regierung zu fünf Jahren Haft verurteilt, obwohl sie alle Anklagepunkte gegen sich vehement zurückwies.

qu/fab (dpa, ap, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen