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Neue Euro-Scheine kommen in Umlauf

28. Mai 2019

Wer zum Geldautomaten geht, sollte sich nicht wundern: Ab sofort könnten neue Geldscheine der zweiten Generation herauskommen. Drei Milliarden neue 100- und 200-Euro-Scheine bringen die Notenbanken unters Volk.

Deutschland Vorstellung Neue 100- und 200-Euro-Scheine in Frankfurt
Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Die neuen Banknoten der zweiten Generation sollen noch schwerer zu fälschen sein als ihre Vorgänger. Denn die Hüter der europäischen Währung haben die frisch gedruckten Geldscheine mit neuen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Mit der Ausgabe der neuen Noten im Euroraum ist die zweite Generation der Euro-Scheine komplett. Die überarbeiteten Fünfer, Zehner, Zwanziger und Fünfziger sind schon seit geraumer Zeit im Umlauf. Der 500-Euro-Schein wird seit Ende April nicht mehr herausgegeben.

"Die Hersteller von Geldautomaten oder Kassentresoren konnten die neuen Banknoten schon seit neun Monaten zu Testzwecken ausleihen, die technische Umstellung sollte daher reibungslos verlaufen", betont Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. Wer beim Geldabheben in den kommenden Tagen sofort auf die neuen Scheine hofft, könnte allerdings enttäuscht werden. Die Einführung von 2,3 Milliarden überarbeiteten Hundertern und 700 Millionen Zweihundertern erfolgt schrittweise. Die alten Scheine werden nach und nach von den Notenbanken aus dem Verkehr gezogen. Die Euro-Banknoten der ersten Generation bleiben gültig.

Ein Auslaufmodell: die 500-Euro-ScheineBild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Hologramm als Sicherheitselement

Neu ist beim Hunderter und Zweihunderter ein "Satelliten-Hologramm" auf der Vorderseite rechts oben. Dort bewegen sich beim Neigen kleine Euro-Symbole um die Wertzahl. Zusätzliche Euro-Symbole gibt es in der Smaragdzahl. "Diese beiden Sicherheitsmerkmale machen Fälschungen der neuen 100- und 200-Euro-Banknoten noch schwieriger", erläutert Beermann.

Beim Hunderter und Zweihunderter kommen zudem Sicherheitsmerkmale zum Einsatz, die bereits vom Zwanziger und Fünfziger bekannt sind: Sie haben ebenfalls ein "Porträtfenster". Hält man den Schein gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig und man sieht ein Porträt der griechischen Mythengestalt Europa. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert 100 beziehungsweise 200 auf der Vorderseite ändert die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, wenn man die Banknote neigt.

So sicher wie nie zuvor

Insgesamt habe die Entwicklung für die neue Europa-Serie mehr als zehn Jahre gedauert, sagt Harald Deinhammer, Experte für Banknotenforschung bei der Europäischen Zentralbank. So fälschungssicher wie der Euro sei kaum eine andere Währung. Deinhammer spricht von der "sichersten Banknote, die wir je produziert haben". Nach Angaben der Deutschen Bundesbank entfielen im vergangenen Jahr sechs Prozent der Euro-Blüten in Deutschland auf den Hunderter und ein Prozent auf den Zweihunderter. Die mit Abstand am häufigsten gefälschte Banknote war der Fünfziger.

Bei Fälschern besonders beliebt: der 50-Euro-ScheinBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Deinhammer gibt aber zu bedenken: "Die Menge an Falschgeld ist sehr konstant und konstant sehr sehr niedrig." Etwa 500.000 bis 600.000 Fälschungen würden pro Jahr entdeckt - im Verhältnis zu 22 Milliarden echten Banknoten. "Wenn Sie alle echten Euro-Banknoten stapeln würden, hätten Sie einen Turm von 2000 Kilometern. Wenn Sie das gleiche bei den Fälschungen machen, so reicht dieser Turm gerade mal 70 Meter in die Höhe." Nachdem 2017 die überarbeitete Version des 50-Euro-Scheins ausgegeben worden war, ging die Zahl der entsprechenden Fälschungen prompt zurück.

Imaginäre Bauwerke

Die Motive bleiben bei den runderneuerten Scheinen übrigens erhalten. Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt, stehen auch künftig für Europa. Die Grundfarben der Scheine ändern sich ebenfalls nicht. Der Hunderter ist nach wie vor Grün, der Zweihunderter behält seine Mischung aus Gelb und Braun. Die Farben sind etwas kräftiger als die der alten Banknoten. Leicht geändert wurde das Format der Scheine: Hunderter und Zweihunderter der neuen Serie sind genauso hoch wie der 50-Euro-Schein. Die Breite der Banknoten wurde hingegen beibehalten. Somit gilt weiterhin: Je breiter der Geldschein, desto höher sein Nennwert.

Auch der 500-Euro-Schein, der nicht mehr ausgegeben wird, soll gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und unbegrenzt umtauschbar sein. Mit der Abschaffung des lilafarbenen Scheins wollen die Währungshüter Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eindämmen.

kle/ww (dpa, rtre)

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