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Politik

Neue Debatte über Waffenrecht in den USA

27. Mai 2021

Wieder fallen tödliche Schüsse in den USA, diesmal ist die Großstadt San Jose Schauplatz einer "schrecklichen Tragödie". Der Präsident kündigt eine weitere Initiative gegen die "Epidemie der Waffengewalt" an.

USA | Kalifornien | Schießerei in Santa Clara
Einsatzkräfte am Tatort im kalifornischen San JoseBild: Peter DaSilva/REUTERS

Nach dem blutigen Schusswaffenangriff im kalifornischen San José ist die Zahl der Todesopfer auf neun gestiegen. Ein Mann sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten US-Medien. 

Der Angreifer hatte in einem Straßenbahn-Depot der Großstadt das Feuer eröffnet. Acht Menschen waren sofort tot. "Und es gibt einen Verdächtigen, der für tot erklärt wurde", sagte Polizeisprecher Russell Davis nach dem grauenhaften Geschehen. "Ich bin mir sicher, dass der Verdächtige sich das Leben nahm, als er wusste, dass die Polizei da ist", ergänzte die Polizistin Laurie Smith. Davis unterstrich, es habe keinen Schusswechsel zwischen dem Mann und der Polizei gegeben.

Ein "Eigenbrötler"

Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen 57-jährigen Mann, der von Nachbarn als Eigenbrötler beschrieben wurde. Er war Mitarbeiter des örtlichen Verkehrsverbundes VTA. Die Ex-Ehefrau des Tatverdächtigen sagte dem "San Francisco Chronicle", dass der Mann kaum Freunde hatte und leicht wütend wurde.

Das Depot der Nahverkehrsgesellschaft Valley Transportation Authority (VTA)Bild: Noah Berger/AP Photo/picture alliance

Flaggen auf halbmast

"Dies passiert wieder und wieder", sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom mit Blick auf die häufigen Fälle solcher Gewalt in den USA. Es müsse sich dringend etwas ändern. US-Präsident Joe Biden erklärte, es handele sich um eine "schreckliche Tragödie". Viele Angehörige seien betroffen und würden um die Opfer trauern. Er habe die "traurige Pflicht", einmal mehr die Anordnung zu geben, Flaggen auf halbmast zu setzen.

Biden erinnerte an mehrere Schießereien in den vergangenen Wochen und Monaten in verschiedenen US-Bundesstaaten. "Es reicht", heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Er würde abermals den Kongress zu sofortigen Maßnahmen drängen, um "die Epidemie von Waffengewalt" in den USA zu beenden.

"Es reicht": US-Präsident Joe Biden Bild: Evan Vucci/AP Photo/picture alliance

In den USA sind Schusswaffen weit verbreitet, die Regeln im Vergleich zu anderen Ländern sind vielerorts sehr lax. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete allein 2019 insgesamt 39.707 Schusswaffen-Tote; das sind fast 110 pro Tag. Bei rund 60 Prozent der Fälle handelte es sich um Selbsttötungen. Die einflussreiche Waffenlobby hat sich bislang erfolgreich gegen gesetzliche Veränderungen gewandt. Ein Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten sichert den Bürgerinnen und Bürgern des Landes das Recht zum Tragen von Waffen zu.

ml/wa (dpa, afp, ap, rtr)

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