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Neue Freihandelszone in China

29. September 2013

China öffnet in Shanghai den Markt für ausländische Dienstleister. Mit dem Pilotprojekt, das an diesem Sonntag offiziell gestartet wurde, will die Regierung die Liberalisierung der Wirtschaft auf kleinstem Raum testen.

Blick auf Shanghai (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Erwartungen sind hoch: Das Zollfreigebiet in der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai ist etwa 29 Quadratkilometer groß und umfasst den internationalen Flughafen sowie einen Tiefwasserhafen. Wie aus dem Projektentwurf hervorgeht, soll die staaliche Regulierung in 19 Bereichen vom Bankensektor bis hin zur Kultur gelockert werden.

Yuan-Wechselkurs wird freigegeben

Nach Angaben des Staatsrats in Peking dürfen ausländische Investoren künftig Mehrheitsanteile an Reedereien erwerben und ohne chinesische Partner Schifffahrtsgesellschaften gründen. Ferner soll ihnen erlaubt werden, mit heimischen Geldgebern Banken zu gründen. Die Wechselkursbestimmungen für die chinesische Landeswährung Yuan sollen für die Freihandelszone nicht gelten.

Diese Vorgaben hatten Shanghai bislang daran gehindert, seine Position in der Weltwirtschaft auszubauen und sich gegenüber Metropolen wie der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong zu behaupten.

Zugriff auf Facebook und Twitter

Die neue Freihandelszone muss sich laut Medienberichten auch nicht an die strengen Zensurbestimmungen im kommunistischen China halten. Künftig solle in der Wirtschaftsmetropole etwa der Zugriff auf soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter möglich sein, berichtet die in Hongkong erscheinende Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter. Auch die Internetseite der US-Tageszeitung "New York Times" soll demnach frei abrufbar sein.

"Damit ausländische Unternehmen investieren und Ausländer glücklich leben und arbeiten können, müssen wir uns fragen, wie wir sicherstellen, dass sie sich zu Hause fühlen", zitiert die Zeitung einen Regierungsvertreter. In der Volksrepublik wird der Onlineverkehr strikt kontrolliert. Viele westliche Internetseiten sind gesperrt.

Nach Angaben des Staatsrats sind zahlreiche der geplanten Neuerungen in Shanghai zunächst auf drei Jahre befristet. Der seit März amtierende chinesische Ministerpräsident Li Keqiang sieht das Zollfreigebiet als wichtiges Element in den Bemühungen, die Wirtschaft der Volksrepublik weiter zu öffnen.

se/wa (rtr, afp)

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