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Neue Impulse im Obstanbau in Rumänien

9. Mai 2003

- Fachmann aus Deutschland berät

Bukarest, 9.5.2003, ADZ, deutsch

Der Obstbau hat lange Jahre unter dem Strukturwandel gelitten. Fehlende finanzielle Mittel und vor der Privatisierung stehende staatliche Großbetriebe haben dem Obstbau in Rumänien einen gehörigen Dämpfer verpasst. Vereinzelte Versuche von Kleinbauern, mit bescheidenen eigenen Mitteln diese Sparte der Landwirtschaft anzukurbeln, zeigten sich ebenfalls wenig erfolgversprechend für ein Land mit großem Potenzial in diesem Bereich. In vielen Regionen vegetieren die Obstgärten ohne jegliche Pflege dahin. Erste Schritte wurden trotz allem getan: diese kamen von ehemaligen Ingenieuren von Staatsfarmen und von jungen unternehmerisch denkenden Bauern, die Flächen gekauft haben und es nun sogar mit Neupflanzungen versuchen. Um vorzubeugen, dass kurz nach der Ernte bereits die Importe von Obst und Gemüse Hochkonjunktur haben, sollen nun Erzeugerorganisationen ins Leben gerufen werden, die EU-Maßstab haben.

Um Beratung und neue Impulse im rumänischen Obstbau bemüht sich seit wenigen Monaten Fritz Heinrich, der aus Deutschland als Fachmann in diesem Bereich nach Rumänien gekommen ist. Für deutsche Verhältnisse mögen Obstpflanzungen von bis zu 1000 Hektar als groß bezeichnet werden, für rumänische Verhältnisse sind sie jedoch laut Fritz Heinrich gerade passend, weil die Intensität nicht so stark ist wie in Deutschland. Die meisten Obstplantagen sind jedoch etwa 70 - 100 Hektar groß und "vom Grundsatz her in der Zukunft konkurrenzfähig", sagt Heinrich. Trotz der aufgezeigten Mängel, die der Fachmann aus Deutschland erkannt hat, ist ihm zufolge "der Strukturwandel in vollem Gange und zwar in rasantem Tempo". Die finanzielle Unterstützung aus Deutschland für den Berater und sein Team läuft nach bisherigem Stand bis 2004, doch dass das eine zu kurze Zeit ist, weiß Heinrich selbst wohl am besten. Er sagt: "Wir leisten gegenüber den deutschen Geldgebern Überzeugungsarbeit, dass diese Aufgabe nur dann Sinn macht, wenn man noch mal ein paar Jahre dranhängt". Der Experte aus Deutschland findet, dass der Obstbau in Rumänien in frühestens fünf Jahren konkurrenzfähig ist: Solche Prognosen sind wohl für das Land selbst vielversprechend, den EU-Bauern dürften sie kaum trösten, denn dieser Zeitplan könnte gerade mit dem Neuzugang Rumäniens als EU-Partner, aber auch als internationaler Wirtschaftskokurrent übereinstimmen. Vorläufig hat vor allem der gut haltbare Jonathan-Apfel in Rumänien Priorität, da es an geeigneten Lageräumen fehlt und andere Sorten gerade aus diesem Grund wenig gewinnbringend sind. (fp)