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Neue Kämpfe in der Ostukraine

1. Juni 2014

Einheiten der Regierung der Ukraine setzen im Osten des Landes ihre Offensive gegen die prorussischen Separatisten fort. Das Schicksal der verschleppten OSZE-Beobachter ist weiter ungewiss.

Mitglieder der ukrainischen Nationalgarde in der Nähe von Slowjansk (Foto: Zuma-Press)
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Mit Kampfhubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen sind ukrainische Regierungstruppen (Das Artikelbild zeigt Mitglieder der Nationalgarde) nahe der Separatistenhochburg Slowjansk erneut gegen prorussische Aktivisten vorgegangen. Die Sicherheitskräfte hätten Stellungen beschossen und Straßensperren attackiert, berichteten ukrainische Medien aus dem Osten der Ex-Sowjetrepublik.

Ein Separatistensprecher sagte, viele Zivilisten in Slowjansk hätten sich in Kellern in Sicherheit gebracht. Ein anderer Teil, vor allem Frauen und Kinder, habe die Stadt mit Bussen verlassen.

Über das Schicksal der von Separatisten festgehaltenen Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gibt es weiter keine verlässlichen Angaben. Ein Sprecher der moskautreuen Kräfte dementierte Berichte, denen zufolge sich die Teams bereits auf freien Fuß befänden. Auch ein OSZE-Mitarbeiter sagte, er könne eine Freilassung nicht bestätigen.

Neun Vermisste

Insgesamt werden neun OSZE-Mitarbeiter vermisst. Nachdem bereits am Montag der Kontakt zu einer vierköpfigen Gruppe in der Südostukraine zwischen Donezk und Luhansk abgebrochen ist, gibt es nach OSZE-Angaben seit Donnerstag auch keinen Kontakt mehr zu einem fünf Mitarbeiter umfassenden Team, die zuletzt im nordwestlichen Teil des Bezirks Luhansk aktiv gewesen sei.

Der russische OSZE-Botschafter Andrej Kelin hatte am Samstag mitgeteilt, sein Land führe mit den Separatisten in der Ostukraine Gespräche über die OSZE-Beobachter. Dauer und Ergebnis der Verhandlungen seien völlig offen, sagte Kelin der Agentur Itar-Tass.

Höhere NATO-Präsenz in Polen?

Unterdessen teilte das Bundesverteidigungsministerium mit, die NATO erwäge mit Blick auf die Ukraine-Krise eine Aufstockung ihrer Präsenz in Polen. Eine zeitweise Verstärkung des Multinationalen Korps Nordost in Stettin werde Thema beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Montag in Brüssel sein, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Ob sie zustande komme, sei noch offen.

Das Korps besteht normalerweise nur aus einem Stab mit Soldaten vor allem aus Deutschland, Polen und Dänemark, kann aber bei Bedarf mit weiteren Truppen aufgefüllt werden. In der Vergangenheit hatte es sich an gemeinsamen Manövern in Polen beteiligt. Polen hatte wegen der Ukraine-Krise eine Verlegung von NATO-Truppen auf sein Territorium gefordert. Es fühlt sich von Russland bedroht.

wl/sti (dpa, afp, rtr)

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