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Politik

Neue Massenflucht aus Mossul

5. März 2017

Die irakischen Angreifer sprechen von den "schwersten Kämpfen" seit Beginn der jüngsten Offensive vor zwei Wochen. Die Schlacht um den Westen der IS-Bastion Mossul treibt wieder zehntausende Zivilisten in die Flucht.

Irak Flüchtlinge aus Mossul
Bild: Reuters/G. Tomasevic

Miserables Wetter und schlammige Straßen hatten den Vorstoß und den Nachschub der irakischen Regierungsstreitkräfte im Westen Mossuls stark verlangsamt. Nun rücke man schon auf den lokalen Verwaltungsbezirk im Zentrum vor, berichtete zum Beispiel Haider al-Matur, Generalmajor einer Polizeidivision, der Nachrichtenagentur AP. Der Kommandeur sprach von den "heftigsten Kämpfen" seit Wochen.

Vier von den Terrormilizen des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) gehaltene Stadtteile wurden attackiert. Das von der irakischen Armee geführte Militärbündnis wird von den USA unterstützt. Die Dschihadisten wehren sich wie gewohnt mit Autobomben, versteckten Sprengsätzen und Scharfschützen.         

Spezialeinheiten der irakischen Armee durchsuchen Haus für Haus Bild: Reuters/G. Tomasevic

Angesichts der Eskalation kommt es nach Angaben von Hilfsorganisation zu einer weiteren Fluchtwelle. Von mehr als 45.000 vertriebenen Zivilisten ist die Rede. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) registrierte 7619 geflüchtete Familien.

Die Kämpfe gegen die IS-Terrorarmee in Wohngebieten westlich des Flusses Tigris hatten am 25. Februar begonnen. Für das gesamte Stadtgebiet, einschließlich des bereits im Januar eroberten Ostteils, geht die IOM von insgesamt mehr als 206.000 Flüchtlingen aus.

Mossul ist die letzte Hochburg der IS-Legionäre im Irak. Sollten die sunnitischen Extremisten die Großstadt verlieren, wären sie im Irak militärisch weitestgehend besiegt.

Noch am Freitag hatte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF von 30.000 Flüchtlingen berichtet - die Hälfte von ihnen seien Kinder. Die Menschen berichteten von schweren Kämpfen. Die Kinder seien völlig erschöpft und und extrem verängstigt. Die meisten Flüchtlinge hätten nur das nötigste eingepackt.

Die Vereinten Nationen stellen sich auf insgesamt eine Viertelmillion Vertriebene ein. Im Westteil von Mossul leben nach UN-Schätzungen rund 800.000 Menschen.

Chemiewaffen eingesetzt?

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) geht davon aus, dass bei den Kämpfen um Mossul auch Giftgas eingesetzt wurde. Sieben Patienten hätten Symptome, die auf den Einsatz schließen ließen, teilte die Organisation mit. 

SC/as (APE, afpe, epd) 

 

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