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Neue EU-Regeln beim Fischfang

15. Mai 2013

Die Reform der Fischereipolitik ist angesichts der Überfischung der Meere eines der großen Projekte der EU. Die zuständigen Minister haben sich jetzt auf neue Fangregeln geeinigt. Das Europaparlament muss noch zustimmen.

Fischer holen Netz ein (Foto: Getty Images)
Bild: Damien Meyer/AFP/Getty Images

Die Minister wollen, nicht zuletzt auf Druck der Parlamentarier, die Fischbestände noch stärker schützen, als bisher geplant. Darauf einigten sich die Ressortchefs an frühen Mittwochmorgen, wie der irische Landwirtschaftsminister Simon Coveney als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft nach zweitägigen Verhandlungen mitteilte. Die Reform soll den Kurs der europäischen Fischereipolitik für die kommenden Jahre bestimmen.

So beschlossen die Minister den so genannten Beifang im Laufe mehrerer Jahre auf fünf Prozent der gefangenen Fische zu beschränken. Im Februar hatten die Staaten noch bis zu sieben Prozent zulassen wollen. Die EU-Parlamentarier wollen das Über-Bord-Werfen unerwünschter Fänge gänzlich verbieten. Das hatte Coveney aber als nicht machbar ausgeschlossen.

Beim Entsorgen des Beifangs landen die unerwünschten Fische und Meerestiere oft verletzt im Wasser und sterben dort. Das ist nach Ansicht der Parlamentarier und der Umweltverbände Vergeudung. 80 Prozent aller Fischbestände im Mittelmeer und fast 50 Prozent im Nordatlantik gelten nach Angaben der Umweltorganisation WWF als überfischt.

Einigung mit dem EU-Parlament möglich

Zudem wollen die Minister künftig festschreiben, dass die Fangobergrenzen (Quoten) künftig so festgesetzt werden, dass die Fischbestände langfristig stabil sind. Hier hatten die Parlamentarier ein nachhaltiges Niveau ab 2015 gefordert. Die Minister wollten sich ursprünglich ein paar Jahre mehr Zeit gönnen.

"Ich hoffe, wir stehen vor einer endgültigen Einigung bezüglich der Reform", sagte Coveney, schließlich sei man dem EU-Parlament in vielen Punkten entgegengekommen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach von einem wichtigen und richtigen Signal: "Und es war das Maximale, was sozusagen im Rat jetzt auch verhandelbar war." EU-Fischereikommissarin, Maria Damanaki, die die Reform entworfen hatte und ähnlich wie das EU-Parlament ehrgeiziger war als die Minister, sagte mit Blick auf die notwendige Zustimmung des Parlaments: "Ich glaube, eine Einigung ist möglich".

gmf/sti (afp, dpa)

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