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Politik

Neue Sammelabschiebung nach Kabul

15. August 2018

Auch wenn Abschiebungen nach Afghanistan wegen der Sicherheitslage vor Ort höchst umstritten sind: Wieder wurden vom Münchner Flughafen aus abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan gebracht.

Deutschland Abschiebung vom Flughafen München
Bild: Imago/M. Trammer

Ungeachtet aller Proteste von Aktivisten haben die deutschen Behörden eine neue Sammelabschiebung abgelehnter Asylbewerber durchgeführt. Wie eine Sprecherin des Bayerischen Flüchtlingsrates mitteilte, befanden sich an Bord der vom Flughafen "Franz Josef Strauß" gestarteten Maschine insgesamt 46 Afghanen.

In der Münchner Innenstadt protestierten am Dienstagabend einige Hundert Menschen gegen die Abschiebung. Zwischenfälle wurden nicht bekannt.

Nach ihrer Ansicht ist Afghanistan "not safe" (dt.: nicht sicher)Bild: Imago/ZUMA Press/S. Babbar

Abschiebungen nach Afghanistan werden in Deutschland kontrovers diskutiert, weil sich in dem Staat am Hidukusch die Sicherheitslage zuletzt eher wieder verschlechtert hatte. In den vergangenen Tagen war vor allem die Stadt Ghasni heftig umkämpft. Die Bundesregierung schiebt trotzdem seit Kurzem nicht mehr nur Straftäter, Gefährder und solche Afghanen ab, die im Zuge des Asylverfahrens ihre Identität nicht preisgeben wollen.

69 am 69.

Letztmals waren Anfang Juli Afghanen aus Deutschland per Sammelabschiebung in ihr Herkunftsland zurückgebracht worden. Wenige Tage später wurde bekannt, dass sich ein 23-Jähriger nach seiner Rückkehr nach Kabul das Leben nahm.

Heftige Kritik wurde im Zusammenhang mit dem damaligen Abschiebeflug auch an Bundesinnenminister Horst Seehofer laut. Er hatte sich zufrieden darüber gezeigt, dass "ausgerechnet" an seinem 69. Geburtstag 69 Afghanen abgeschoben worden waren. Der CSU-Chef vermutete hinter der Kritik später eine "Kampagne" politischer Gegner.

wa/wo (afp, dpa)

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