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Neue Spekulationen um Chavez

22. Februar 2013

Ecuadors Präsident Correa hat Spekulationen über einen bevorstehenden Rückzug des venezolanischen Staatschefs Chavez aus der Politik neuen Auftrieb gegeben. Der krebskranke Politiker hat weiter Probleme mit dem Atmen.

Chavez im Krankenbett in Kuba flankiert von seinen Töchtern (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Krebstherapie vonHugo Chavez erweise sich als schwierig, auch wenn er sich langsam erhole, sagte der Präsident von Ecuador der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte Chavez die Amtsgeschäfte nicht mehr führen können, wäre sein Stellvertreter Nicolas Maduro ein fähiger Nachfolger, fügte Correa hinzu. Chavez selbst hatte vor Beginn seiner mittlerweile vierten Krebsbehandlung in Kuba im Dezember Maduro als seinen Wunschnachfolger bezeichnet. Der linksgerichtete Rafael Correa ist ein enger politischer Verbündeter des Sozialisten Chavez.

Chavez war am Montag (18.02.2013) überraschend aus Kuba nach Venezuela zurückgekehrt, wo er sich nach Regierungsangaben in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Caracas "komplexen und harten Behandlungen" unterzieht. Nach einem neuen offiziellen Kommunique leidet der 58-Jährige weiter unter Atemproblemen Diesbezüglich verlaufe sein Genesungsprozess "nicht günstig", teilte Informationsminister Ernesto Villegas mit. Die medikamentöse Behandlung des Krebsleidens werde aber "ohne erhebliche ungünstige Auswirkungen" fortgesetzt.

Venezuela: überraschende Rückkehr des Präsidenten

01:40

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Chavez genaue Erkrankung wird geheim gehalten. Er hatte sich am 11. Dezember in Kuba seiner vierten Krebs-Operation innerhalb von eineinhalb Jahren unterzogen. Am Freitag hatte die Regierung in Caracas erstmals seit der Operation Fotos des Präsidenten veröffentlicht. Sie zeigen ihn lächelnd, aber aufgedunsen in einem Bett liegend, neben ihm stehen seine Töchter (Artikelbild). Dass es keine Bilder von der Rückkehr des Staatschefs gibt, heizt die Spekulationen an, wie schlecht es ihm tatsächlich geht.

Die Verfassung Venezuelas verlangt, dass im Falle des Todes oder Rücktritts eines Präsidenten innerhalb von 30 Tagen ein Nachfolger gewählt werden muss. Die Rückkehr von Chavez zum jetzigen Zeitpunkt könnte den Boden für etwaige Neuwahlen mit dem Spitzenkandidaten Maduro bereiten. Erst im Oktober ist Chavez, der seit 1999 im Amt ist, für weitere sechs Jahre als Präsident bestätigt worden. Die Vereidigung für seine vierte Amtszeit hätte eigentlich am 10. Januar stattfinden sollen, wurde jedoch trotz Kritik der Opposition auf unbestimmte Zeit verschoben.

Politik mit Öleinnahmen

Gestützt auf die Öleinnahmen des OPEC-Mitglieds Venezuela verfolgte Chavez in den vergangenen 14 Jahren eine sozialistiche Politik mit Sozialprogrammen für die ärmsten Bevölkerungsschichten, Unternehmensenteignungen und Devisenkontrollen. In Lateinamerika suchte Chavez den engen Schulterschluss mit ebenfalls linksorientierten Präsidenten wie Correa in Ecuador und Evo Morales in Bolivien. Außenpolitisch verfolgte Chavez einen strikt antiamerikanischen Kurs und verbündete sich unter anderem mit dem gestürzten und getöteten libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi und dem Mullah-Regime im Iran.

wl/wa (rtr, ap)

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