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Neue Verhandlungen zum Ukraine-Krieg in der Türkei?

30. Mai 2025

Russland will ab Montag erneut über den Ukraine-Krieg verhandeln. Eine Delegation solle dafür in die Türkei geschickt werden. Die Ukraine möchte vorher mehr über die Forderungen der russischen Seite wissen.

Russische (r.) und ukrainische (l.) Delegationen sitzen sich am Verhandlungstisch gegenüber, die Türkei vermittelt (Mitte) - 16. Mai in Istanbul
Bei der ersten Runde der Friedensgesprächen am 16. Mai in Istanbul: Russische (r.) und ukrainische (l.) Delegationen verhandeln, die Türkei vermittelt (Mitte)Bild: Ramil Sitdikov/AP Photo/picture alliance

Russland will trotz einer bislang fehlenden Zusage aus Kyjiw eine Delegation zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs nach Istanbul schicken. Die Delegation werde ab Montagfrüh bereit sein für die Fortsetzung von Verhandlungen, sagte Kremlsprecher Dimitri Peskow.  Er hoffe, dass dort auch die von beiden Seiten vorbereiteten Memoranden für ein Kriegsende besprochen würden.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte das Treffen am Mittwoch für den kommenden Montag angekündigt. Die Delegation soll demnach auch in der zweiten Runde unverändert bleiben und somit wieder vom Präsidentenberater Wladimir Medinski geführt werden. 

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte die zweite Verhandlungsrunde angekündigt (23. Mai)Bild: Mikhail Sinitsyn/ZUMA Press/IMAGO

Ukraine zögert noch

Laut dem Leiter der ukrainischen Verhandlungsdelegation, Rustem Urnjerow, sei Kyjiw nicht gegen ein Treffen, wolle aber das russische Positionspapier vorher sehen. Der Kreml lehnt dies bislang mit der Begründung ab, dass die Vorschläge nicht im Vorfeld öffentlich diskutiert werden sollten. Ihre eigenen Forderungen hatte die Ukraine nach eigenen Angaben schon an Russland übergeben.

Die erste Verhandlungsrunde fand Mitte Mai statt. Ursprünglich war das Treffen damals bereits einen Tag früher anberaumt worden, wurde dann aber wegen zahlreicher Differenzen - etwa um die Teilnahme von Russlands Präsident Wladimir Putin - um einen Tag geschoben. Damals wurde ein großer Gefangenenaustausch vereinbart. Das zweite Treffen soll sich den ursprünglichen Verlautbarungen aus beiden Lagern zufolge auf eine mögliche Waffenruhe konzentrieren. 

Türkei will direkte Verhandlungen

Die türkische Regierung hat indes ein Treffen der Präsidenten der USA, Russlands und der Ukraine in der Türkei vorgeschlagen. Außenminister Hakan Fidan glaube, es sei möglich, die beiden direkten Gespräche mit einem Treffen zwischen Donald Trump, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj zu krönen. Dem Vorschlag zufolge soll das Treffen unter Leitung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stattfinden.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan (30. Mai)Bild: Türkiye Dışişleri Bakanlığı

Wie Fidan sagte, seien die Erwartungen für eine Waffenruhe und einen Frieden erheblich gewachsen. Wenn alle Beteiligten "am Verhandlungstisch" blieben, könnten "sicherlich" Fortschritte erzielt werden, betonte der türkische Außenminister. Der Kreml lehnte den Vorschlag umgehend ab. Peskow sagte, Putin sei grundsätzlich zu Gesprächen auf hochrangiger Ebene bereit, jedoch müssten zuerst Ergebnisse durch direkte Verhandlungen zwischen den beiden Ländern erzielt werden.

Die Türkei hat sich immer wieder als Vermittler im Ukraine-Krieg ins Spiel gebracht. Fidan äußerte sich vor einem für Freitag geplanten Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Selenskyj in Kyjiw. Zuvor hatte er bereits Gespräche mit hochrangigen Regierungsvertretern in Russland geführt.

ch/pgr (afp, dpa, rtr)

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