Hoffnung auf Zypern
25. Juli 2008Beginn der Beratungen soll am 3. September sein, wie der UN-Vertreter auf Zypern, Taye-Brook Zerihoun, am Freitag (25.07.2008) in Nikosia mitteilte. Ziel der Verhandlungen sei eine Lösung im Interesse aller Zyprer, erklärte Zerihoun. Er hatte zuvor gut zwei Stunden lang mit den Präsidenten der griechisch-zyprischen Republik, Dimitris Christofias, und dem Präsidenten der "Türkischen Republik Nordzypern", Mehmet Ali Talat, über die Zukunft der Mittelmeerinsel beraten.
Entspannungssignale von beiden Seiten
Die zyprischen Spitzenpolitiker vereinbarten bereits, eine direkte Telefonverbindung zwischen ihren Büros zu schalten. Sie einigten sich auch auf eine engere Zusammenarbeit bei Umwelt- und Kulturthemen sowie bei der Verbrechensbekämpfung. Außerdem wollen Christofias und Talat weitere Grenzübergänge zwischen dem türkisch-zyprischen Norden und dem griechisch-zyprischen Süden öffnen. Einen Termin dafür nannten sie allerdings nicht.
Australier soll zwischen Volksgruppen vermitteln
Christofias und Talat begrüßten die Einsetzung des ehemaligen australischen Außenministers Alexander Downer als Sondergesandten der Vereinten Nationen für die Zypernfrage. Downer wird am Sonntag auf der Mittelmeerinsel erwartet und will sich am Dienstag erstmals mit den beiden Präsidenten treffen.
Teilung seit gut drei Jahrzehnten
Zypern ist seit der Invasion türkischer Truppen 1974 geteilt. Vorangegangen war damals der Versuch eines Umsturzes mit dem Ziel eines Anschlusses an Griechenland. Ein Plan der Vereinten Nationen für die Wiedervereinigung wurde 2004 von den griechischen Zyprern im Süden abgelehnt. Die Wahl des linksgerichteten Präsidenten Christofias im Februar brachte nun aber den Versöhnungsprozess neu in Gang.
Weitere Informationen über Zypern
Seit 2004 gehört Zypern zur Europäischen Union. Die international anerkannte Regierung kontrolliert jedoch nicht den Norden der Insel. Dort liegt die "Türkische Republik Nordzypern", die nur von der Türkei anerkannt wird. (wa)