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Sein Tod bleibt im Dunkeln

3. Dezember 2013

Nach neun Jahren lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären, woran Palästinenserführer Jassir Arafat gestorben ist. Französische Experten widersprechen zumindest der Giftmord-These.

Yassir Arafat (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Mehrere französische Medien berichten unter Berufung auf die ermittelnden Experten, Arafat sei nicht durch den radioaktiven Stoff Polonium vergiftet worden. Vielmehr sei der Politiker im November 2004 im Alter von 75 Jahren in einem französischen Militärkrankenhaus bei Paris nach einer schweren Infektion an Altersschwäche gestorben. Eine Obduktion des Leichnams war vor neun Jahren nicht vorgenommen worden.

Über die Todesursache Arafats wird seitdem spekuliert. Viele Palästinenser, allen voran Arafats Witwe Suha, glauben, dass der PLO-Chef von israelischen Agenten getötet worden ist. Die Regierung in Jerusalem bestreitet dies energisch. Im Jahr 2012 hatte Suha Arafat in Frankreich Anzeige gegen Unbekannt wegen Mordes gestellt.

Arafats Mausoleum in RamallahBild: picture-alliance/dpa

Daraufhin wurde die Justiz aktiv. Ermittlungsrichter ließen vor einem Jahr den Leichnam Arafats in Ramallah exhumieren und untersuchen. Rund 60 Proben der Exhumierung wurden zu Untersuchungen an drei unabhängig voneinander arbeitende Wissenschaftlerteams in Frankreich, der Schweiz und Russland übergeben. Aber statt zu Klarheit führte das zu noch mehr Fragen und Widersprüchen.

Wissenschaftler vom Institut für Radiophysik der Uni-Klinik im schweizerischen Lausanne teilten vor einem Monat mit, sie hätten in den Proben Hinweise auf das hochgiftige Polonium 210 gefunden. Sie hielten es für höchst unwahrscheinlich, dass Arafat die radioaktive Substanz zufällig zu sich genommen haben könnte. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, es gebe keine letzte Sicherheit über die Todesursache. Zuvor hatte ein russischer Experte erklärt, nach ersten Untersuchungsergebnissen sei Arafat nicht mit Polonium vergiftet worden. Ein Vertreter des russischen Außenministeriums war dann allerdings wieder zurückgerudert. Es sei gar nichts gesagt worden, behauptete er im Oktober.

Israel bezeichnete die Ergebnisse der Untersuchung in Frankreich als "nicht überraschend". Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte: "Wir hoffen, dass man Arafat nun endlich in Frieden ruhen lässt." Der Leiter der palästinensischen Untersuchungskommission zum Tode Arafats, Tawfik Tirawi, kündigte in Ramallah kryptisch an, er werde in Kürze die Schuldigen für den Tod des Palästinenserführers benennen. Aus der Palästinenserführung verlautete, der neue Befund werde wegen der Vorgeschichte skeptisch beurteilt.

wl/mak (dpa, afp)

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