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Neuer Rassismus-Eklat im italienischen Fußball

3. April 2019

Zuschauer in Cagliari beleidigen den italienischen Jungstar Moise Kean. Für seine Reaktion auf die rassistischen Ausfälle erntet der 19 Jahre alte Spieler von Juventus Turin auch Kritik.

Cagliari v Juventus - Serie A - Moise Kean
Bild: Getty Images/E. Locci

Rassistische Beleidigungen gegen Stürmer Moise Kean haben den Sieg des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin bei Cagliari Calcio überschattet. Schon bevor der 19-Jährige am Dienstagabend zum 2:0 (1:0)-Sieg getroffen hatte, war er von den gegnerischen Fans ausgepfiffen worden. Nach seinem Treffer stellte sich der Sohn ivorischer Eltern mit ausgebreiteten Armen vor die Fans, die ihn daraufhin laut Medienberichten erneut beleidigten. Kean wurde in Norditalien geboren und ist italienischer Staatsbürger, seine Eltern sind Einwanderer von der Elfenbeinküste.

Geteilte Schuld?

Mittelfeldspieler Blaise Matuidi solidarisierte sich mit seinem Teamkollegen. "Weiß + Schwarz", schrieb er in Anlehnung an die Vereinsfarben auf Twitter und ergänzte: "NoToRacism". Juve-Coach Massimiliano Allegri machte Kean mitverantwortlich für den Vorfall. "Er hätte diesen Jubel vermeiden sollen", sagte Allegri. "Er ist jung und muss lernen, aber natürlich müssen auch bestimmte Reaktionen des Publikums verhindert werden." Im Stadion gebe es wie im Leben normale Menschen und "Idioten", sagte Allegri. Letztere sollten identifiziert werden und aus den Stadien verbannt werden.

"Die Schuld besteht 50 zu 50, Moise hat einen Fehler gemacht und die Curva hat einen Fehler gemacht", sagte Verteidiger Leonardo Bonucci. Cagliari-Präsident Tommaso Giulini distanzierte sich von dem Vorwurf, dass es rassistische Beleidigungen gegeben habe. "Ich habe vor allem Pfiffe gehört, die hätten genauso alle anderen Spieler getroffen." Sollte es auch rassistische Gesänge gegeben haben, "sind die zu verurteilen", sagte Giulini.

sn/ck (dpa, sid, BBC)

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