Neuer TUI-Chef will Konzern umbauen
13. Februar 2013Die Lust auf Urlaub beschert Europas größtem Reisekonzern Tui auch zum Abschied von Vorstandschef Michael Frenzel keine besseren Ergebnisse. Unterm Strich stieg der saisontypische Verlust im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember sogar um mehr als die Hälfte auf 137 Millionen Euro, wie TUI mitteilte.
Bei der Hauptversammlung in Hannover übergab Frenzel nach 19 Jahren den Chefposten an den früheren Vodafone-Manager Fritz Joussen. Bei seinem ersten Auftritt vor den Aktionären stimmte Joussen die 74.000 Mitarbeiter des Reisekonzerns auf harte Zeiten ein. "In den nächsten Wochen werden wir uns sehr genau die einzelnen Unternehmensbereiche vornehmen und - etwas salopp formuliert - vor der eigenen Haustür kehren", sagte Joussen. Es gelte, die Stärken des Unternehmens auszubauen und bei Schwächen entschlossen zu handeln. "Meine Geduld hört dort auf, wo die Performance der einzelnen Unternehmensteile nicht stimmt." TUI müsse schlanker sowie kapital- und kosteneffizienter werden, betonte der frühere Vodafone-Deutschland-Chef.
Der scheidende TUI-Chef wies auf eine weitere Baustelle hin. Die Doppelstruktur des Konzerns aus der Holding TUI AG in Hannover und dem eigentlichen Reisegeschäft bei der Tochter TUI Travel sei "sicherlich nicht optimal", sagte Frenzel. Durch eine Auflösung könnten Einsparungen erzielt werden. Um dem künftigen Konzernumbau nicht im Weg zu stehen, gibt der 65-Jährige noch ein weiteres Amt auf. Am 25. März werde er vorzeitig sein Mandat als Chairman von TUI Travel abgeben. TUI hält an der britischen Tochter 56 Prozent.
zdh/sti (rtr, dpa)