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Neues Medikament soll Corona-Verlauf mildern

1. Oktober 2021

Das vom US-Konzern Merck entwickelte antivirale Mittel Molnupiravir könnte die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben, halbieren, so die Ergebnisse einer Studie. Doch die neue Arznei birgt auch Risiken.

Neues Corona-Medikament von US-Pharmakonzern Merck
Bild: Merck & Co./AP/dpa/picture alliance

Es ist ein womöglich wichtiger Schritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie: Das Medikament Molnupiravir soll bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes halbieren. Dies teilte das US-Pharmaunternehmen Merck mit, das gemeinsam mit seinem Partner Ridgeback Biotherapeutics das Arzneimittel entwickelt hat. Nun wollen die Konzerne eine Notfallzulassung für das antivirale Medikament beantragen. Auch bei Gesundheitsbehörden in anderen Ländern sollen Anträge eingereicht werden.

"Wir sind optimistisch, dass Molnupiravir ein wichtiges Medikament als Teil der weltweiten Bemühungen im Kampf gegen die Pandemie werden kann", erklärte Unternehmenschef Robert Davis. Ridgeback-Biotherapeutics-Chefin Wendy Holman erklärte, antivirale Medikamente, die zu Hause eingesetzt werden könnten und nicht im Krankenhaus verabreicht werden müssten, würden "dringend benötigt".

Der Hauptsitz von Merck in New JerseyBild: Seth Wenig/AP/dpa/picture alliance

Laut Angaben von Merck hat eine Studie gezeigt, dass Corona-Patienten mit milden bis moderaten Symptomen, die mit einem Placebo behandelt wurden, in 14,1 Prozent der Fälle innerhalb von 29 Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden oder gestorben seien. In der Patienten-Gruppe, die mit dem Medikament Molnupiravir behandelt wurde, seien es mit 7,3 Prozent nur etwa halb so viele gewesen.

Ein Erfolg, aber kein Allheilmittel

Experten reagierten positiv auf die Merck-Studienergebnisse, mahnten aber zugleich Zurückhaltung an. "Ein sicheres, erschwingliches und wirksames orales antivirales Medikament wäre ein riesiger Fortschritt im Kampf gegen Covid", schrieb der Infektiologe Peter Horby von der Universität Oxford auf Twitter. Es müsse jedoch auch darauf geachtet werden, dass das Coronavirus keine Resistenz gegen das Medikament entwickle.

Große Hoffnungen lagen auch auf dem antiviralen Medikament Remdesivir, das im Juli 2020 in Europa zugelassen wurdeBild: Reuters/A. Abdallah Dalsh

Die Bedeutung der Ergebnisse zeigte sich auch an der Börse: Die Merck-Aktie sprang im vorbörslichen Handel am Freitag zeitweise um rund acht Prozent nach oben.

Bisher hatte eine Reihe von Pharmakonzernen an der Entwicklung antiviraler Medikamente gegen COVID-19 gearbeitet. Molnupiravir wäre das erste Arzneimittel in Pillenform, das eine Zulassung erhält. Das bereits eingesetzte Medikament Remdesivir wird intravenös verabreicht.

ies/gri (afp, dpa)

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