Große Freude im Berliner Tierpark: Eisbärin Tonja hat wieder Nachwuchs bekommen. Jetzt heißt es im Zoo "Daumen drücken", denn das neugeborene Jungtier ist noch nicht über den Berg.
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Die achtjährige Bärin brachte am Donnerstag (8. Dezember 2017) zwei Jungtiere zur Welt, von denen allerdings nur noch eines am Leben ist, wie der Tierpark im Osten der Hauptstadt an diesem Freitag mitteilte. Jetzt hofft der Tierpark, dass das Kleine (auf dem Artikelbild zwischen Schnauze und Pranke seiner Mutter zu erkennen), dessen Geschlecht noch nicht bestimmt werden konnte, einen gesunden Start ins Leben hat.
Beim Blick auf die nächtlichen Kameraaufzeichnungen aus der Wurfhöhle entdeckten die Pfleger die Ankunft des Nachwuchses. Sie hatten die Geburt schon erwartet: "Seit Dienstag ist Tonja noch einmal deutlich ruhiger geworden. Gestern Morgen lag dann plötzlich etwas Winziges neben Tonja", so Tierpark-Kurator Florian Sicks. "Heute konnte ich sogar schon Schmatzgeräusche hören, während das Jungtier getrunken hat." Der Zoo hat das Video auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht.
Noch nicht über den Berg
Das Baby ist etwa 30 Zentimeter groß und hat noch nicht den typischen Pelz. Noch ist keineswegs sicher, ob es durchkommen wird. "Die Jungtiersterblichkeit bei Eisbären liegt bei etwa 50 Prozent. In den ersten zehn Tagen ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Jungtier nicht überlebt, besonders hoch", erklärte Tierpark- und Zoo-Direktor Andreas Knieriem.
Erst im Frühjahr können Besucher das Eisbär-Baby begrüßen
Tonja hatte sich im Oktober in ihre Wurfhöhle zurückgezogen. In den nächsten Tagen darf sich niemand der Wurfbox nähern, denn Mutter und Kind brauchen absolute Ruhe - für den Erfolg der Aufzucht ist das ein entscheidender Faktor, weiß man im Tierpark. Erst im Frühjahr werden die beiden, wie in der Natur auch, die Wurfhöhle verlassen und sich den Besuchern präsentieren. Nur Vater Woldoja befindet sich derzeit auf der Außenanlage.
Jungtier Fritz starb 2016
Erst vor neun Monaten war ihr gemeinsames Jungtier Fritz erkrankt und gestorben. Fritz war im November 2016 gemeinsam mit einem Zwilling geboren worden, der allerdings tot zur Welt kam. Es waren für den Tierpark die ersten neugeborenen Eisbären seit 22 Jahren. Entsprechend groß war die Begeisterung - fast zehn Jahre nach der Geburt des berühmten Eisbären Knut aus dem Zoo in der City West. Das zweite Baby kam nach Tierpark-Angaben tot zur Welt. Es sei inzwischen nicht mehr auf den Kamerabildern aus der Wurfhöhle zu sehen. Das deutet darauf hin, dass das Muttertier es - wie bei Eisbären in solchen Fällen üblich - gefressen hat.
Bären - und nicht nur Eisbären - sind allgemein beliebt. In unserer Galerie zeigen wir die bekanntesten und niedlichsten Bären, die die Literatur-und Filmgeschichte hervorgebracht hat.
Der Bär - Herzensfigur in Kinderbüchern und Kinofilmen
Ob Pu, Paddington oder Balu - in Kinderbüchern, Zeichentrickserien und im Kino waren Bären schon immer Stars. Wir zeigen die bekanntesten und niedlichsten Bären, die die Literatur-und Filmgeschichte hervorgebracht hat.
Bild: picture alliance/United Archives/IFTN
Paddington Bär
Nur mit Sonnenhut und Koffer taucht ein kleiner Bär am Bahnhof in London auf. Dort findet ihn die Familie Brown und nimmt ihn als "Pflegebären" bei sich auf. Benannt wird "Paddington" nach dem Londoner Bahnhof, an dem er gefunden wurde. Die Geschichte von Paddington Bär schrieb Kinderbuchautor Michael Bond. Auf die Zeichentrickserien folgte 2014 der Kinofilm "Paddington" und 2017 "Paddington 2".
Bild: StudioCanal
Pu der Bär
Etwas beleibt, schusselig und gutgläubig, das ist Pu der Bär ("Winnie the Pooh"). Die Geschichten schrieb Alan Alexander Milne in den 1920er Jahren. Er machte aus Pu den berühmtesten Bären der Kinderliteratur. Nach seinem Tod wurden die Rechte an "Winnie-the-Pooh" an Walt Disney verkauft. Es folgten Serien und Kinofilme. Seit 2006 hat der Bär sogar einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Reisfeld
Lars der kleine Eisbär
Inmitten von Eis und Schnee wohnt Lars mit seinen Eltern am Nordpol. Dort erlebt er gemeinsam mit seinen Freunden viele spannende und gefährliche Abenteuer. Geschrieben wurde die Kinderbuchreihe vom niederländischen Autor Hans de Beer. Veröffentlicht wurde sie 1987 und im Fernsehen ist der kleine Eisbär seit 1992 zu sehen. 2001 folgte der Kinofilm.
Bild: picture alliance/United Archives/IFTN
Probier's mal mit Gemütlichkeit
Balu, der Bär liebt Gemütlichkeit - und Honig über alles. Man kennt ihn als den gemütlichen "Papa-Bär" im Walt Disney-Film "Das Dschungelbuch". Vor allem durch seinen grovvigen Song "Probiers mal mit Gemütlichkeit" wurde er weltbekannt. Der Film basiert auf Motiven der Dschungelbuch-Erzählungen von Rudyard Kipling und kam am 18. Oktober 1967 ins Kino.
Bild: picture-alliance/KPA
Bärenbrüder
Ende der Eiszeit in Nordamerika: Der Junge Kenai tötet aus Rache einen Bären und verwandelt sich daraufhin selbst in einen. Von seiner eigenen Familie gejagt, findet er einen Gefährten in dem kleinen Bären Kuma. Der Disney-Film von 2003 vermittelt die Werte von Liebe, Freundschaft und Vergebung. 2004 wurde er für einen Oscar in der Kategorie "Bester Animationsfilm" nominiert.
Bild: picture-alliance/KPA
Ein Bär mit Vaterinstinkt
In der russischen Animationsserie "Mascha und der Bär" lebt Mischa als pensionierter Zirkusbär in einer Waldhütte. Eigentlich will er nur seinen Ruhestand genießen. Doch nicht mit der kleinen Mascha, die den Bären regelmäßig besucht und alles auf den Kopf stellt. "Mascha und der Bär" gilt als erfolgreichste Zeichentrickserie des Internetzeitalters. Seit 2013 läuft sie auch in Deutschland.
Bild: Masha and the Bear Ltd
Nicht nur als Zeichentrickfigur erfolgreich
Der französische Spielfilm "Der Bär" aus dem Jahr 1988 ist der bisher erfolgreichste Film mit einem echten Bären in der Hauptrolle. Regie führte Jean-Jacques Annaud, das Drehbuch basiert auf James Oliver Curwoods Roman "The Grizzly King". Der Tierfilm zeigt das Abenteuer eines Bärenjungen, das seine Mutter verliert. In einem großen alten Bär findet es schließlich einen Freund und Beschützer.