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PolitikUkraine

Neues Milliarden-Paket aus Großbritannien für die Ukraine

12. Januar 2024

Die Regierung in Kiew kann weiter auf Unterstützung aus dem Westen bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges setzen. Das machte der britische Premier Rishi Sunak jetzt bei einem Besuch in Kiew deutlich.

Ukraine | Premier Rishi Sunak in Kiew
Britischer Premier Sunak bei der Ankunft in Kiew: "Brutale russische Invasion"Bild: Stefan Rousseau/REUTERS

Blauer Himmel bei frostigen Temperaturen: So präsentierte sich die ukrainische Hauptstadt, als Rishi Sunak in Kiew aus dem Zug stieg. Im Gepäck hatte Großbritanniens Premierminister ein neues Unterstützungspaket. Sunak sagt der Ukraine Militärhilfen in Höhe von 2,5 Milliarden Pfund (etwa 2,9 Milliarden Euro) für dieses und das kommende Jahr zu, hieß es vor seiner Ankunft aus dem Regierungssitz in London. Das seien 200 Millionen mehr als in den vergangenen beiden Jahren.

Zu dem Paket gehöre eine 200 Millionen Pfund umfassende Initiative, um rasch Tausende von militärischen Drohnen für die Ukraine einzukaufen und zu produzieren, darunter Aufklärungs-, Langstrecken- und See-Drohnen, heißt es aus London weiter. Die Technologie werde der Ukraine modernste, kampferprobte Fähigkeiten verleihen, um ihre Bürger zu verteidigen und Russlands Invasionstruppen zu Land und zur See anzugreifen.

"Unterstützung, so lange es nötig ist"

"Zwei Jahre lang hat die Ukraine mit großem Mut gekämpft, um die brutale russische Invasion abzuwehren. Sie kämpfen weiterhin, ohne in ihrer Entschlossenheit nachzulassen, ihr Land zu verteidigen und die Prinzipien von Freiheit und Demokratie zu verteidigen", so Sunak kurz vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Gesprächspartner Selenskyj und Sunak: "Großbritannien steht zu Euch"Bild: Stefan Rousseau/AP/picture alliance

Er sei in der Ukraine, ließ der Premier nach seiner Ankunft in Kiew verlauten, um eine einfache Botschaft zu bringen: "Unsere Unterstützung darf und wird nicht nachlassen. An alle Ukrainer: Großbritannien steht zu Euch solange es nötig ist." Ähnlich hatte sich wiederholt Bundeskanzler Olaf Scholz in Sachen Finanz- und Militärhilfe aus Deutschland geäußert.

Sicherheitsabkommen in Kiew unterzeichnet

Mit Selenskyj unterzeichnete Sunak in Kiew ein Sicherheitsabkommen. Es sagt der Ukraine Unterstützung jetzt, aber auch für den Fall eines künftigen Konflikts mit Russland zu, wie die britische Regierung mitteilte. Dies solle bis zu einem möglichen NATO-Beitritt des osteuropäischen Landes gelten, sagte Selenskyj. Der Besuch solle ein "starkes Signal" senden, dass Großbritannien die Ukraine dauerhaft unterstütze, sagte Sunak. 

Das unterzeichnete Abkommen gibt vor allem der bisherigen Zusammenarbeit eine vertragliche Grundlage. Großbritannien werde der Ukraine weiter Geheimdiensterkenntnisse zukommen lassen. Dazu gebe es eine Kooperation bei Cybersicherheit, medizinischer und militärischer Ausbildung und im Rüstungsbereich.

Scharfe Reaktion aus Moskau

Rishi Sunak war gerade in Kiew eingetroffen, da kam schon eine erste Reaktion aus Moskau - von Russlands Ex-Präsident und Vize des nationalen Sicherheitsrates des Landes, Dmitri Medwedew. Der Vertraute von Staatschef Wladimir Putin tritt seit des Beginns des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor bald zwei Jahren als besonderer Scharfmacher auf, der gerne mit den Säbeln rasselt. Der Einsatz eines britischen Militärkontingents in der Ukraine, drohte Medwedew gewohnt martialisch in einem Post auf seinem Social-Media-Kanal, sei eine "Kriegserklärung an Russland".

Raketen-Trümmerteil in Kiew vom russischen Angriff Anfang Januar: Geschoss hergestellt in Nordkorea?Bild: Kyodo/picture alliance

Sunak besuchte Kiew erstmals im November 2022 - kurz nachdem er Premierminister geworden war. Die Regierung in London gehört zu den größten Unterstützern der Ukraine. Großbritannien ist nach den USA der zweitgrößte Geber von Militärhilfe für die Ukraine und stellt in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt 4,6 Milliarden Pfund (rund 5,4 Milliarden Euro) zur Verfügung.

Experten: Vorbereitungen auf Offensiven 2025

Nach Ansicht von Militärexperten wollen die Ukraine und Russland in diesem Jahr ihre Waffenarsenale aufstocken, um sich auf mögliche größere Bodenoffensiven im Jahr 2025 vorzubereiten. Die rund 1500 Kilometer lange Frontlinie ist in diesem Winter bislang weitgehend unverändert geblieben.

Sowohl die Ukraine als auch Russland benötigen Artilleriegeschosse, Raketen und Drohnen, die Angriffe mit größerer Reichweite ermöglichen. Die Regierung in Kiew behauptet, die russische Armee erhalte Artilleriegranaten und Raketen aus Nordkorea und Drohnen aus dem Iran.

AR/kle (dpa, rtr, ap)

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