1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neues Zeitzeugen-Archiv geht online

4. Juli 2017

Um Erzählungen von Zeugen der deutschen Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis heute zu retten, hat die "Stiftung Haus der Geschichte" ein neues Portal lanciert. Etwa 12.000 Interviews könnten dort künftig aufrufbar sein.

Screenshot zeitzeugen-portal.de
Bild: zeitzeugen-portal.de

Im "Zeitzeugen-Portal" stellt die Stiftung Haus der Geschichte ab sofort Interviews mit zahlreichen Zeitzeugen aus den verschiedensten Epochen zur Verfügung. Es handelt sich um Berichte vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. 

Erklärtes Anliegen ist, Interviews, die per Video und Audio von Gedenkstätten oder anderen aufgezeichnet wurden, systematisch zu erfassen, zu sichern und zugänglich zu machen. Damit könnten die Bestände aus 62 Einrichtungen, die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters gefördert werden, in das Portal überführt werden. Das Zeitzeugen-Archiv geht auf eine Initiative der Kulturstaatsministerin zurück, die für das Projekt eine halbe Million Euro bereitstellte.    

"Quelle und Darstellung von Geschichte"

Der Vizechef der in Bonn ansässigen "Stiftung Haus der Geschichte", Harald Biermann, fasste es so zusammen: "Das ist ein Angebot und wir sind die Servicestelle." Gerade bei den Erinnerungsorten zum Nationalsozialismus drohen Film- und Bilddokumente vielfach zu zerfallen. Die Aufzeichnungen sollen daher digitalisiert und auf diese Weise gerettet werden, erklärte er. "Zeitzeugen-Interviews sind zugleich Quelle als auch Darstellung von Geschichte." Sie könnten darüber Auskunft geben, wie unterschiedlich Geschichte erfahren und verarbeitet werde. 

Sowohl Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager als auch Einrichtungen zum SED-Unrecht dürfen ihre Bestände melden und zur Verfügung zu stellen.

Bis zu 12.000 Interviews

Bislang stehen auf dem Portal 1000 Interviews des Vereins "Gedächtnis der Nation"zur Verfügung, die sich auf insgesamt 8000 Clips verteilen. In Zukunft sollen weitere hinzukommen, bis zu 12.000 könnten es werden. Außerdem gibt es schon jetzt Material aus dem Archivbestand des ZDF, das rund 40 Interviews mit wichtigen Persönlichkeiten der deutschen Zeitgeschichte umfasst. Die Interviews sind über die Rubriken "Zeiträume", "Themen" und "Personen" aufrufbar und erlauben den Nutzern eine gezielte Auswahl eines bestimmten Zeitzeugen, Themas oder Zeitraums. Egal ob Schüler, Lehrer, Studierende, Wissenschaftler oder einfach nur Geschichtsinteressierte - das Portal ist übersichtlich aufgebaut, sodass sich dort jeder informieren kann.

bb/ld (dpa, Haus der Geschichte, Zeitzeugen-Portal)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen