1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neun Tote bei Terrorangriff in Indien

27. Juli 2015

Bei einem Überfall schwer bewaffneter Männer auf eine Polizeistation im indischen Bundesstaat Punjab werden mindestens neun Menschen getötet. Angreifer und Sicherheitskräfte liefern sich ein stundenlanges Gefecht.

Indische Militärpolizisten wechseln im Kampf gegen die Angreifer die Position (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Singh

Die Attacke ereignete sich nur wenige Kilometer von der pakistanischen Grenze entfernt im Bundesstaat Punjab im Norden Indiens. Die Hintergründe des Angriffs auf die Polizeistation im Ort Dinanagar im Distrikt Gurdaspur sind noch unklar. Den indischen Sicherheitskräften gelang es erst nach einem zwölfstündigen Feuergefecht mit den schwerbewaffneten Männern, die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Auch drei Zivilisten unter den Opfern

Nach offiziellen Angaben wurden drei Polizisten, drei Zivilisten und drei Angreifer bei dem Überfall und den anschließenden Schießereien getötet. Wie die indische Nachrichtenagentur IANS meldete, stahlen die mit militärischen Tarnanzügen bekleideten Männer am frühen Morgen zunächst ein Auto, fuhren damit in den Ort, schossen auf einen Bus und stürmten schließlich die Polizeistation. Dort hätten sie sich verschanzt und sich stundenlang Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert.

Karte Nordindiens mit dem Punjab

Gleichzeitig seien nur fünf Kilometer von Dinanagar entfernt fünf Bomben auf Bahngleisen entdeckt worden, berichtete IANS weiter. Dies könnte darauf hindeuten, dass koordinierte Anschläge geplant waren. Die Armee habe die Sprengsätze entschärft. Ein herannahender Zug habe nur 200 Meter von den Bomben entfernt zum Stehen gebracht werden können, so IANS.

Rätselraten über Hintergründe

Die Hintergründe der Terrorattacke sind noch unklar. Die getöteten Angreifer konnten nach Polizeiangaben noch nicht identifiziert werden. In der Grenzregion Kaschmir, die zwischen Indien und Pakistan geteilt ist, aber von beiden Ländern in Gänze beansprucht wird, gibt es häufiger Angriffe auf Polizeiwachen. Im benachbarten Punjab, wo vor allem Anhänger der Religionsgemeinschaft der Sikh leben, habe es einen derartigen Gewaltausbrauch seit 13 Jahren nicht mehr gegeben, hieß es in Medienberichten.

In einer ersten Reaktion verschärfte Indien seine Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze zu Pakistan. Heimatschutzminister Rajnath Singh sagte, er habe die Grenztruppen angewiesen, die Kontrollen zu verstärken. "Die Situation ist unter Kontrolle."

Pakistan verurteilt Attacke

Ein Vertreter der indischen Regierung schloss nicht aus, dass Pakistan in den Überfall verwickelt ist. Pakistan, das sich seit der Unabhängigkeit 1947 drei Kriege mit seinem Nachbarn geliefert hat, bestritt dies. Das Außenministerium in Islamabad verurteilte den Angriff mit scharfen Worten als terroristische Tat und drückte Indien sein Beileid aus.

wl/kle (dpa, rtre)

Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen