1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Neuseeland verschiebt Parlamentswahl

17. August 2020

Premierministerin Jacinda Ardern bleibt ihrem strikten Kurs zur Eindämmung von Corona treu: Nur ja kein Risiko eingehen. Für sie sind 30 bekannte COVID-19-Infektionen in Neuseeland Grund genug, die Wahlen zu verschieben.

Neuseeland I COVID-19 I Jacinda Ardern
Bild: Getty Images/AFP/M. Melville

Die bislang für den 19. September geplanten Parlamentswahlen in dem Inselstaat im Südpazifik sollen um vier Wochen auf den 17. Oktober verschoben werden. Damit bekämen alle Parteien Zeit, in den kommenden neun Wochen ihren Wahlkampf "Corona-sicher" zu gestalten, teilte Premierministerin Jacinda Ardern auf einer Pressekonferenz mit. Zudem bekomme die Wahlkommission mehr Vorbereitungszeit, um die Abstimmung für die Bürger sicher zu gestalten. "Corona wird uns noch einige Zeit begleiten", fügte Ardern hinzu. Die Wahlverschiebung erfolgte in Absprache mit allen im Parlament vertretenen Parteien.

Am vergangenen Dienstag waren erstmals seit mehr als hundert Tagen wieder Übertragungen des Coronavirus innerhalb Neuseelands verzeichnet worden. Vier Mitglieder einer Familie in Auckland wurden positiv getestet. In den vorherigen 102 Tagen war das Virus nur in vereinzelten Fällen bei Menschen festgestellt worden, die aus dem Ausland eingereist waren und sich nach ihrer Ankunft umgehend in Quarantäne begeben mussten. Damit galt Neuseeland als einer der erfolgreichsten Staaten im Kampf gegen SARS-CoV-2.

Zwei Wochen Lockdown in Auckland

Für die Bewohner von Auckland war nach Bekanntwerden der Infektionen zunächst für drei Tage ein neuer Lockdown verhängt worden. Nachdem die Zahl der bestätigten Neuansteckungen am Freitag auf insgesamt 30 gestiegen war, wurde eine Verlängerung der Einschränkungen in Neuseelands größter Stadt um zwölf Tage angekündigt. Fast alle neuen Ansteckungen stünden in Zusammenhang mit der Familie, bei der das Virus zunächst diagnostiziert worden war, sagte Ardern.

In Auckland mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern sind die Schulen und alle nicht notwendigen Geschäfte geschlossen. Die Bürger wurden aufgefordert, soweit wie möglich zu Hause zu bleiben. Im Rest des Landes sind seit Mittwoch Versammlungen von mehr als 100 Personen verboten. Inzwischen wurden alle Altenheime des Landes für Besucher geschlossen.

Im Juni hatte sich das Land Corona-frei erklärt und war zu einer relativen Normalität zurückgekehrt. Seit Beginn der Pandemie wurden in Neuseeland mit seinen fünf Millionen Einwohnern rund 1600 Infektionen bestätigt, 22 Menschen starben in Verbindung mit einer COVID-19-Erkrankung.

qu/wa (afp, dpa, ap)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen