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New Horizons am Rand unseres Sonnensystems

1. Januar 2019

6,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist die NASA-Sonde New Horizons an Ultima Thule vorbeigeflogen. Niemals zuvor hat sich ein vom Menschen geschaffenes Objekt einem so weit entfernten Himmelskörper genähert.

Nasa-Sonde «New Horizons» trifft «Ultima Thule»
Grafische Darstellung des Vorbeiflugs der NASA-Sonde an Ultima ThuleBild: picture-alliance/dpa/NASA/JHUAPL/SwRI

Die Raumsonde New Horizons richtete Dienstagfrüh Mitteleuropäischer Zeit ihre Kameras aus größtmöglicher Nähe auf den Himmelskörper Ultima Thule, in einer Weltraumregion namens Kuipergürtel.

Die Forscher erhoffen sich von Daten der Sonde Erkenntnisse über die Entstehung von Planeten. Die US-Weltraumbehörde NASA veröffentlichte bereits ein verschwommenes Bild von Ultima Thule, das von New Horizons aus einer Entfernung von knapp zwei Millionen Kilometern aufgenommen wurde. Dieses Bild fasziniert die Forscher, weil es ein eher lang gezogenes Weltraumobjekt zu zeigen scheint und kein rundes.

Dieses von der NASA zusammengesetzte Bild zeigt den Kuipergürtel, in der Mitte, durch das Fadenkreuz gekennzeichnet - Ultima ThuleBild: picture-alliance/dpa/AP Photo/NASA/Johns Hopkins University

Die Sonde New Horizons sollte bei ihrem nur wenige Sekunden langen Vorbeiflug am Neujahrstag bis auf rund 3500 Kilometer an Ultima Thule herankommen und rund 900 Bilder machen. Erste klarere Bilder sollen in den kommenden drei Tagen eintreffen.

Rund zehn Stunden danach bekam die NASA das Signal, dass der Vorbeiflug erfolgreich absolviert wurde. Bis New Horizons alle Daten über den extrem wenig bekannten Himmelskörper Ultima Thule zur Erde gefunkt hat, können laut NASA fast zwei Jahre vergehen.

"Relikt aus den ersten Tagen des Sonnensystems"

"Wir haben endlich den Rand des Sonnensystems erreicht - die Dinge, die dort von Beginn an waren und sich kaum verändert haben, wie wir glauben. Wir werden es herausfinden", sagte Hal Weaver vom Johns-Hopkins-Forschungszentrum. Bis in die 90er-Jahre habe die Menschheit nichts von der Existenz des Kuipergürtels im Weltall gewusst.

NASA-Grafik: So könnte Ultima Thule aussehenBild: picture-alliance/ZUMA Wire/NASA

Ultima Thule sei einzigartig, weil es ein Relikt aus den ersten Tagen des Sonnensystems sei und Antworten auf den Ursprung anderer Planeten geben könnte, sagte Queen-Gitarrist Brian May, der einen Abschluss in Astrophysik hat und kürzlich in einem neuen Song die NASA-Sonde New Horizons besungen hat.    

New Horizons seit 2006 unterwegs im All

Ultima Thule war 2014 mit der Hilfe des Weltraumteleskops Hubble entdeckt worden. Forscher wissen bisher noch nicht, wie das Himmelsobjekt beschaffen ist- ob es Krater gibt oder die Oberfläche eher glatt ist, ob es nur aus einem Objekt oder mehreren besteht.

New Horizons ist bereits seit Januar 2006 unterwegs. Die Sonde war vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet und danach an zahlreichen Planeten vorbeigekommen. 2015 passierte sie als erster Flugkörper Pluto. Ihre gestochen scharfen Bilder von Zwergplaneten waren eine Sensation.

qu/uh (dpa, afp, rtr)

 

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