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Trump will Mamdani als Bürgermeister von New York verhindern

4. November 2025

In New York wird ein neuer Bürgermeister gewählt. In Umfragen liegt der 34-jährige Demokrat Zohran Mamdani vorn. Sollte er gewinnen, will US-Präsident Donald Trump Bundesmittel kürzen.

USA New York 2025 | Bürgermeisterkandidat Zohran Mamdani bei einer Veranstaltung am Vorabend der Wahl
Könnte erster muslimischer Bürgermeister von New York werden: Zohran Mamdani bei einer Veranstaltung am Vorabend der WahlBild: Andrea Renault/ZUMA/picture alliance

"Wenn der kommunistische Kandidat Zohran Mamdani die Wahl zum Bürgermeister von New York City gewinnt, ist es höchst unwahrscheinlich, dass ich meiner geliebten Heimatstadt mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbeträge an Bundesmitteln zukommen lasse", schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Mit dem 34-jährigen Newcomer Mamdani im Rathaus habe "diese einst so großartige Stadt KEINE Chance auf Erfolg oder auch nur Überleben".

Stattdessen rief Trump dazu auf, für den früheren demokratischen Gouverneur Andrew Cuomo zu stimmen, der als unabhängiger Kandidat antritt. "Ob Sie Andrew Cuomo persönlich mögen oder nicht, Sie haben wirklich keine Wahl. Sie müssen für ihn stimmen und hoffen, dass er einen fantastischen Job macht", fügte er hinzu.

Beschimpfte Mamdani schon während des Wahlkampfs: US-Präsident Donald TrumpBild: Francis Chung/CNP/picture alliance

Mamdani entgegnete in einem Interview mit dem Sender CNN, Trump fühle sich durch seine Kandidatur bedroht. Genau wie der US-Präsident habe er in seinem Wahlkampf die Krise der New Yorker Arbeiterklasse und die gestiegenen Lebenshaltungskosten adressiert. "Aber im Gegensatz zu ihm werden wir tatsächlich etwas dagegen unternehmen", erklärte Mamdani. "Und das ist ein Kontrast, den er nicht ertragen kann." Auf Instagram schrieb Mamdani spöttisch an Cuomo gerichtet: "Herzlichen Glückwunsch, ich weiß, wie hart Sie dafür gearbeitet haben."

Auch Musk für Wahl von Cuomo

In Umfragen vor der Bürgermeisterwahl an diesem Dienstag lag Mamdani mit deutlichem Abstand vor dem 67-jährigen Cuomo, der sich in der Corona-Pandemie als Gegenentwurf zu Trump inszeniert hatte. Dem republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa werden in der liberalen Ostküstenmetropole keine großen Chancen ausgerechnet - weshalb selbst Trump schrieb, jedes Kreuz für den 71-Jährigen sei "eine Stimme für Mamdani".

Tritt als unabhängiger Kandidat an: Ex-Gouverneur Andrew CuomoBild: Laura Brett/Sipa USA/picture alliance

Tech-Milliardär Elon Musk rief auf der Plattform X ebenfalls zur Wahl Cuomos auf. "Bedenken Sie, dass eine Stimme für Curtis in Wirklichkeit eine Stimme für Mumdumi, oder wie auch immer er heißt, ist", postete er. Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet und war in den ersten Monaten seiner Amtszeit ein enger Vertrauter des Präsidenten, bis es zu einem öffentlich ausgetragenen Bruch kam. Zuletzt näherten sich Trump und Musk wieder etwas an.

Möglicher Gegenspieler Trumps

Mamdani, der 1991 als Sohn indischstämmiger Eltern in Uganda geboren wurde, sitzt als Abgeordneter im Parlament des Bundesstaats New York. Als Mitglied der "Democratic Socialists of America" gehört er zum linken Flügel der Demokraten. Mamdanis zentrales Thema sind die horrenden Lebenshaltungskosten in einer der teuersten Städte der Welt.

Im Wahlkampf versprach Mamdani Initiativen für ein "bezahlbareres Leben", darunter eine Mietpreisbremse, kostenlose Busse und Kinderbetreuung. Finanzieren will er das mit höheren Steuern für Wohlhabende und Unternehmen. Trump beschimpfte ihn dafür unter anderem als "kommunistischen Irren".

Bei einem Wahlsieg wäre Mamdani der erste muslimische Bürgermeister der Stadt mit mehr als acht Millionen Einwohnern. Darüber hinaus trauen ihm Beobachter zu, sich zu einem prominenten Gegenspieler Trumps zu entwickeln.

Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Mehr als 735.000 New Yorker gaben bereits vor dem eigentlichen Wahltag ihre Stimme ab. Es handele sich um einen Rekordwert, berichteten US-Medien. Nur bei Präsidentschaftswahlen habe es vorab bereits so eine hohe Wahlbeteiligung gegeben.

So viele wählten noch nie vorab: Stimmabgabe in Manhattan Bild: Stephanie Keith/Getty Images

Die Wahllokale in New York sind seit 6 Uhr morgens (Ortszeit, 12 Uhr MEZ) geöffnet und schließen um 21 Uhr (3 Uhr MEZ). Danach wird mit ersten Ergebnissen gerechnet.

gri/pgr (dpa, afp)

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