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KonflikteGlobal

News kompakt: 300 Tote bei Ausschreitungen in Bangladesch

5. August 2024

Allein am Sonntag starben bei den Protesten gegen Regierungschefin Sheikh Hasina 94 Menschen. Die EU erkennt die Wiederwahl von Venezuelas Staatschef Maduro nicht an. Das Wichtigste in Kürze.

Demonstranten in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Im Vordergrund ein junger Mann mit einem Stock in der Hand
Wütender Protest am Sonntag in Dhaka, der Hauptstadt von BangladeschBild: Sazzad Hossain/DW

In Bangladesch ist die Gesamtzahl der Toten bei den seit Juli anhaltenden Protesten gegen Regierungschefin Sheikh Hasina auf mindestens 300 gestiegen. Dies berichteten Nachrichtenagenturen auf der Grundlage von Berichten der Polizei, von Kliniken und Beamten. Allein am Sonntag starben bei Ausschreitungen nach offiziellen Angaben 94 Menschen. Demonstranten hatten wichtige Verkehrsstraßen blockiert. Die Polizei versuchte unter Einsatz von Tränengas und Blendgranaten, die Demonstranten zu zerstreuen. Im ganzen Land wurde das Internet abgestellt.

Das Innenministerium in Bangladesch verhängte inzwischen eine Ausgangssperre. Rund 10.000 Menschen wurden von der Polizei festgenommen. Der 76-jährigen Sheikh Hasina werden unter anderem der Missbrauch staatlicher Institutionen zum eigenen Machterhalt und die Unterdrückung von Regierungskritikern vorgeworfen - bis hin zur außergerichtlichen Tötung Oppositioneller.

Ukraine hat erste F-16-Kampfjets erhalten

Die Ukraine hat die ersten F-16-Kampfjets aus US-Produktion erhalten. Zum Tag der Luftwaffe präsentierte Präsident Wolodymyr Selenskyj die hochmodernen Flugzeuge an einem geheim gehaltenen Ort. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie viele Kampfflugzeuge inzwischen in der Ukraine eingetroffen sind. Zugleich sagte er, dass ihre Zahl noch nicht ausreiche.

Die Ukraine drängt ihre Verbündeten seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 zur Lieferung von F-16-Maschinen, um die Lufthoheit Moskaus zu durchbrechen und die eigenen Städte besser schützen zu können. Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien hatten der Ukraine zusammen über 60 der Kampfjets aus amerikanischer Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten übernommen.

Venezuelas autoritär herrschender Staatschef Nicolás Maduro in Siegerlaune am vergangenen Montag in der Hauptstadt CaracasBild: Presidency of Venezuela/Xinhua/picture alliance

EU erkennt Wahlsieg Maduros in Venezuela nicht an

Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Venezuela hat die EU eine Anerkennung der Wiederwahl von Nicolás Maduro abgelehnt. Die vom Nationalen Wahlrat veröffentlichten Ergebnisse "können nicht anerkannt werden", heißt es in einer Erklärung des Europäischen Rates. Jeder Versuch, die vollständige Veröffentlichung der offiziellen Wahlprotokolle zu verzögern, werde nur weitere Zweifel an deren Glaubwürdigkeit aufkommen lassen.

Die von mehreren unabhängigen Organisationen überprüften Kopien der Protokolle deuteten darauf hin, dass der venezolanische Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia die Wahl am 28. Juli mit deutlicher Mehrheit gewonnen habe. Mehrere Staaten - darunter die USA, Peru und Argentinien - erkannten bereits am Freitag González offiziell als neuen Staatschef Venezuelas an.

Randale in der mittelenglischen Stadt Rotherham Bild: Hollie Adams/REUTERS

Mehr als 150 Festnahmen bei Protesten in britischen Städten

In Großbritannien haben sich die Proteste rechtsradikaler Gruppen infolge eines tödlichen Messerangriffs auf Kinder zu den gewaltsamsten Ausschreitungen seit rund 13 Jahren ausgeweitet. Wie die Polizei mitteilte, gab es am Wochenende bei Kundgebungen in zahlreichen Städten mehr als 150 Festnahmen. Immer wieder kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Protestierenden und Polizisten. Die britische Regierung kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Randalierer an.

Hintergrund der Gewaltausbrüche ist die Messerattacke eines 17-Jährigen in der nahe Liverpool gelegenen Küstenstadt Southport, bei dem am vergangenen Montag drei Kinder getötet und acht weitere sowie zwei Erwachsene verletzt wurden.

Kretschmer will Volk zu US-Waffen und Wehrpflicht befragen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer regt für die Stationierung weitreichender US-Waffensysteme in Deutschland sowie für eine mögliche Wehrpflicht Volksbefragungen an. Kretschmer bezeichnete die ab 2026 geplanten Stationierungen in einem Interview der Zeitung "Die Welt" als "absolut richtig". Falsch sei aber, dass die Langstreckenwaffen völlig ohne Debatte aufgestellt werden sollten. Ein Referendum über die Rückkehr zur Wehr- oder einer Dienstpflicht hält Kretschmer ebenfalls für nötig. Der CDU-Politiker befindet sich derzeit im Wahlkampf für die sächsische Landtagswahl am 1. September.

Der christdemokratische Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (Archivfoto)Bild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Tropensturm Debby verstärkt sich zum Hurrikan

Der Tropensturm Debby hat sich zu einem Hurrikan verstärkt und bewegt sich auf die Nordostküste des Golfs von Mexiko zu. Wie das Nationale Hurrikanzentrum der USA mitteilte, könnte Debby im Südosten der Vereinigten Staaten für "historische Regenfälle" und "katastrophale Überschwemmungen" sorgen. Der tropische Wirbelsturm befindet sich derzeit etwa 160 Kilometer nordwestlich der Stadt Tampa im Bundesstaat Florida und soll Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde erreichen. Debby wird voraussichtlich am Montagmorgen (Ortszeit) in Florida auf Land treffen.

sti/se/pg (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.