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PolitikGlobal

News kompakt: Ampel einig bei Haushalt und Schuldenbremse

5. Juli 2024

Damit scheint der monatelange Etatstreit zwischen SPD, FDP und Grünen beendet zu sein. In Großbritannien kommt es zum Machtwechsel von den Konservativen zu Labour. Das Wichtigste in Kürze.

Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck Mitte Dezember 2023
Kanzler Olaf Scholz (M.) Finanzminister Christian Lindner (r.) und Wirtschaftsminister Robert Habeck haben in einer Nachtsitzung die Etateinigung erzielt (Archivfoto)Bild: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images

Deutschlands Ampel-Regierung will im kommenden Jahr die Schuldenbremse einhalten. Das sieht die am Morgen erzielte Einigung von SPD, FDP und Grünenzum Bundeshaushalt 2025 und zum Finanzplan bis 2028 vor, wie in Berlin aus Regierungskreisen bekannt wurde. Der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz, der liberale Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen hatten bis in den frühen Freitagmorgen über eine Lösung im Etatstreit verhandelt.

Details der Vereinbarung werden erst im Laufe des Vormittags mitgeteilt. Die Abgeordneten von SPD und Grünen erörtern jeweils in Sonderfraktionssitzungen das Ergebnis der Haushaltsberatungen. Die FDP-Parlamentarier werden digital informiert.

Labour erreicht absolute Mehrheit im Unterhaus

In Großbritannien hat die oppositionelle Labour-Partei bei der Unterhaus-Wahl einen Erdrutschsieg erzielt: Die sozialdemokratische Partei kann laut Teilergebnissen mit 410 der 650 Parlamentssitze rechnen. Die Tories von Noch-Premierminister Rishi Sunak erlitten dagegen ihre schlimmste Niederlage seit Beginn des 20. Jahrhunderts und stürzten nach insgesamt 14-jähriger Regierungszeit auf nur 119 Sitze ab. Damit dürfte König Charles Labour-Chef Keir Starmer schon an diesem Freitag mit der Regierungsbildung beauftragen.

Labour-Chef Keir Starmer wird der nächste Premierminister des Vereinigten KönigreichesBild: Suzanne Plunkett/REUTERS

Die ebenfalls oppositionellen Liberaldemokraten legten auch zu und errangen 71 Mandate. Sie würden damit die Schottische Nationalpartei, die auf 8 Sitze abrutscht, als drittstärkste Kraft im Parlament ablösen. Die einwanderungsfeindliche Partei Reform UK von Brexit-Verfechter Nigel Farage kommt laut den Teilergebnissen auf 4 Mandate im Unterhaus in London.

Deutsch-türkischer Streit über Wolfsgruß eskaliert 

Nach der scharfen Kritik in Deutschland am Wolfsgruß des türkischen Fußball-Spielers Merih Demiral wird das EM-Viertelfinale zur politischen Bühne. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fliegt kurzfristig nach Berlin zum Spiel am Samstag gegen die Niederlande. Berichten zufolge ist dies auch eine Reaktion auf die Debatte in Deutschland. Beide Nationen bestellten den jeweiligen Botschafter des anderen Landes ein.

Demiral hatte sein zweites Tor beim Sieg im Achtelfinale gegen Österreich mit der Geste gefeiert, deren Ursprung der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung zugeordnet wird. Die türkische Regierung nannte die Reaktion der deutschen Behörden darauf selbst "fremdenfeindlich". Der Europäische Fußballverband UEFA sperrte Demiral inzwischen für zwei EM-Spiele.

Iran bestimmt in Stichwahl neuen Präsidenten

Im Iran findet an diesem Freitag die Stichwahl um die Präsidentschaft zwischen dem reformorientierten Kandidaten Massud Peseschkian und dem als Hardliner geltenden Said Dschalili statt. Bei der ersten Runde vor einer Woche hatte Peseschkian nach offiziellen Angaben auf 42,4 Prozent der Stimmen erhalten, Dschalili landete mit 38,6 Prozent auf Platz zwei.

Der geistliche Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, eröffnete mit seiner Stimmabgabe in Teheran die Stichwahl um das PräsidentenamtBild: Atta Kenare/AFP/Getty Images

Die beiden konkurrieren um die Nachfolge von Ebrahim Raisi, der im Mai tödlich verunglückt war. Zur Abstimmung sind 61 Millionen Iraner aufgerufen. In der ersten Runde hatte die Wahlbeteiligung bei nur 40 Prozent gelegen - dem niedrigsten Wert seit der islamischen Revolution im Jahr 1979.

Festgenommener Franzose in Moskau muss in Haft bleiben

Der französische Politikexperte Laurent Vinatier, der Anfang Juni in Russland festgenommen wurde, bleibt bis zum 5. August in Untersuchungshaft. Ein Gericht in Moskau lehnte seine Haftbeschwerde ab.

Der für eine Nichtregierungsorganisation tätige Franzose Laurent Vinatier muss noch bis Anfang August in Moskau in Haft bleibenBild: Vladimir Gerdo/TASS/dpa/picture alliance

Der Forscher arbeitet für das Zentrum für humanitären Dialog in der Schweiz. Dem 47-jährigen Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation wird vorgeworfen, sich nicht als "ausländischer Agent" registriert zu haben. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärte, Vinatier habe zugegeben, in Russland Informationen über Militär und Wehrtechnik gesammelt zu haben. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor Vinatiers Freilassung gefordert.

Bundeswehr bestellt bei Airbus Satelliten für 2,1 Milliarden Euro

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat von der Bundeswehr einen Großauftrag für ein Satellitensystem im Wert von 2,1 Milliarden Euro erhalten. Der Auftrag umfasse Satelliten und die dazugehörenden Bodenstationen sowie den Start und Betrieb des Systems über 15 Jahre, teilte das Unternehmen mit. Der zuständige Manager Michael Schoellhorn sagte, der Auftrag stärke die strategische Partnerschaft von Airbus mit der Bundeswehr.

Zu dem Geschäft gehören zwei Telekommunikationssatelliten, welche zwei ältere Modelle ablösen sollen. Sie verfügen über hinreichende Kapazitäten, um mit dem steigenden Datenübertragungsvolumen Schritt zu halten.

sti/kle/AR (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.15 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.

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