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PolitikGlobal

News kompakt: Amsterdam: Israelische Fußballfans attackiert

8. November 2024

Zu den Ausschreitungen kam es nach dem Europa-League-Spiel von Ajax gegen Maccabi Tel Aviv. Oppositionsführer Friedrich Merz drängt Kanzler Scholz zu raschen Neuwahlen. Das Wichtigste in Kürze.

Demonstranten - teils vermummt - im nächtlichen Amsterdam
Propalästinensische Demonstration in Amsterdam am Rande des Europa-League-Spiels von Ajax gegen Maccabi Tel AvivBild: Jeroen Jumelet/picture alliance/dpa/ANP

Im Anschluss an das Europa-League-Spiel des niederländischen Erstligisten Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv haben propalästinensische Demonstranten israelische Fußballfans attackiert. Nach Angaben der niederländischen Polizei gab es an mehreren Orten im Zentrum Amsterdams Unruhen. Der TV-Sender AT5 berichtete, Demonstranten hätten Maccabi-Fans unter anderem mit Stühlen beworfen. Die israelische Botschaft in den USA teilte mit, "Hunderte" von Maccabi-Anhängern seien beim Verlassen des Stadions angegriffen worden. Im Online-Dienst X sprach sie von einem "Mob, der auf unschuldige Israelis losgegangen" sei. Insgesamt wurden 57 Menschen vorläufig festgenommen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ordnete die Entsendung zweier Rettungsflugzeuge in die Niederlande an, um Anhängern von Maccabi Tel Aviv zu helfen. Ajax hatte die Partie mit 5:0 gewonnen.

Unionsparteien erhöhen den Druck auf Kanzler Scholz

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition macht Oppositionsführer Friedrich Merz Druck für baldige Neuwahlen. Der CDU-Vorsitzende und Unions-Kanzlerkandidat sagte im deutschen Fernsehen, die Christdemokraten wollten der Minderheitsregierung von Sozialdemokraten und Grünen nicht beim Weiterregieren helfen. Vor einer Vertrauensfrage würden die Unionsparteien nicht mit Bundeskanzler Olaf Scholz über gemeinsame Beschlüsse sprechen, betonte Merz. Ähnlich äußerte sich auch CSU-Chef Markus Söder. Scholz will am 15. Januar die Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Eine vorgezogene Bundestagswahl könnte dann Ende März stattfinden. Nach Ansicht von CDU und CSU muss der Regierungschef von der SPD den Weg für Neuwahlen möglichst schon in der kommenden Woche freimachen.

Wer kann sich mit seinem Zeitplan durchsetzen? Oppositionsführer Friedrich Merz und Kanzler Olaf Scholz im Bundestag Bild: Frederic Kern/Future Image/IMAGO

EU-Gipfel berät über Stärkung von Europas Wirtschaft

Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten an diesem Freitag über eine Stärkung der europäischen Wirtschaft gegen die Konkurrenz aus den USA und China. Die 27 EU-Mitgliedsländer wollen bei ihrem Treffen in Budapest einen "neuen europäischen Deal für Wettbewerbsfähigkeit" ausrufen, wie es im Entwurf der Abschlusserklärung heißt. Geplant ist unter anderem eine Debatte mit Mario Draghi, dem früheren italienischen Regierungschef und Ex-Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Zuvor hatten die Staats- und Regierungschefs von insgesamt 47 europäischen Ländern den neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump zum Verzicht auf Handelskriege und Einschränkungen bei den Ukraine-Hilfen aufgefordert. Sie waren im Rahmen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) ebenfalls in der ungarischen Hauptstadt zusammengekommen.

Biden sichert "friedlichen" Übergang zu Trump zu

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat einen "friedlichen und geordneten" Übergang der Amtsgeschäfte auf seinen Nachfolger Donald Trump zugesichert. In seiner Reaktion auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl sagte Biden in Washington, es sei notwendig, die äußert hart geführte politische Auseinandersetzung zu beruhigen. "Ich hoffe, dass wir, egal wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können", sagte Biden in seiner Ansprache an die Nation. Trump hatte die Wahl gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris nach einem erbittert geführten Wahlkampf gewonnen. Biden hatte den Republikaner als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet und vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus gewarnt.

US-Präsident Joe Biden: "Ich hoffe, dass wir, egal wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können"Bild: Susan Walsh/AP Photo/picture alliance

US-Bürger wegen Spionageangebots an China festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat einen US-Amerikaner wegen mutmaßlicher Spionage für China in Frankfurt am Main festnehmen lassen. Er soll einem chinesischen Nachrichtendienst sensible Informationen des US-Militärs angeboten haben, wie die Behörde mitteilte. Der Mann habe bis vor kurzem für die amerikanischen Streitkräfte in Deutschland gearbeitet. Worum es bei den Informationen konkret geht, ist noch unklar. Als oberste Anklagebehörde in Deutschland ist die Bundesanwaltschaft unter anderem für Fälle von Spionage und Terrorismus zuständig.

Italiens Polizei nimmt 59 mutmaßliche Mafiosi fest

Bei einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Italien sind 59 mutmaßliche Mafiosi festgenommen worden. Die Einsätze der Polizei fokussierten sich auf die vor allem im süditalienischen Kalabrien aktive 'Ndrangheta. Die in der Provinz Catanzaro Festgenommenen sollen am regionalen Drogenhandel beteiligt gewesen sein. Zahlreiche Verdächtige werden zudem beschuldigt, Straftaten wie Erpressung, Körperverletzung und Waffenhandel begangen zu haben. Die 'Ndrangheta mischt vor allem im internationalen Drogenhandel mit, verdient Geld aber auch mit Waffenhandel, Geldwäsche und durch Korruption.

sti/pg/jj (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.