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PolitikGlobal

News kompakt: Einigung zwischen Israel und Hamas in Ägypten

9. Oktober 2025

Israel und die Hamas haben der ersten Phase des von US-Präsident Trump vermittelten Gaza-Plans zugestimmt. Europäische und arabische Staaten besprechen in Paris die Zukunft des Gazastreifen. Das Wichtigste in Kürze.

Zahlreiche Menschen auf der Straße, die gemeinsam feiern
Menschen feiern in den Straßen Tel Avivs nach der Ankündigung einer Einigung zwischen Israel und der HamasBild: Emilio Morenatti/AP Photo/dpa/picture alliance

Israel und die Hamas haben der ersten Phase des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten 20-Punkte-Plan für den Gazastreifen zugestimmt. Laut Trump sollen "sehr bald" alle Geiseln, die sich noch in der Gewalt der terroristischen Hamas befinden, freigelassen werden. Im Gegenzug will Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. Für die Freilassung der Geiseln sollen zudem palästinensische Häftlinge entlassen werden. Auch die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen soll deutlich ausgeweitet werden.

Die Vereinbarung könnte bereits an diesem Donnerstag in Ägypten unterzeichnet werden, hieß es. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, eine Kabinettssitzung einzuberufen, um das Abkommen zu bestätigen. Nach Angaben der israelischen Armee laufen bereits Vorbereitungen für die Aufnahme der Geiseln.

Außenminister beraten in Paris über Zukunft des Gazastreifen

Die Außenminister mehrerer europäischer und arabischer Staaten wollen an diesem Donnerstag in Paris über die Umsetzung des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Plans zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen beraten. Ziel des Treffens ist es nach Angaben aus diplomatischen Kreisen, in enger Abstimmung mit den USA die Zeit nach dem Krieg vorzubereiten. Für Deutschland nimmt Außenminister Johann Wadephul an den Gesprächen teil.

Für Deutschland wird Außenminister Johann Wadephul an den Beratungen in Paris teilnehmenBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Diskutiert werden soll unter anderem über den Einsatz einer internationalen Stabilisierungstruppe, die vorläufige Verwaltung des Gazastreifens, humanitäre Hilfe sowie den Wiederaufbau. Auch die Entwaffnung der Hamas, die von vielen Staaten als Terrororganisation gelistet wird, und die Stärkung der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen auf der Agenda.

Frankreich erwartet Macrons Entscheidung zu neuem Premier

In Frankreich soll bis spätestens Freitag ein neuer Premierminister ernannt werden. Präsident Emmanuel Macron will binnen 48 Stunden einen Nachfolger für den zurückgetretenen Sébastien Lecornu bestimmen, wie der Élysée-Palast mitteilte.

Nach nur vier Wochen zurückgetreten: Frankreichs Noch-Premierminister Sébastien LecornuBild: Eliot Blondet-Pool/SIPA/picture alliance

Lecornu, der erst vor vier Wochen ins Amt gekommen war, hatte nach regierungsinternen Spannungen am Montag seinen Rücktritt erklärt und anschließend Gespräche mit den Parteien geführt. Diese stimmten ihn laut eigenen Angaben "verhalten optimistisch". Macron werde seine Entscheidung auf Grundlage dieser Gespräche treffen. Eine Mehrheit der Abgeordneten lehne Neuwahlen ab, hieß es aus Paris.

EU-Parlament stimmt erneut über Misstrauensanträge gegen von der Leyen ab

Das Europäische Parlament entscheidet an diesem Donnerstag in Straßburg erneut über Misstrauensanträge gegen die EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen. Es ist bereits die zweite Abstimmung dieser Art innerhalb weniger Monate. Die Anträge stammen von der rechten PfE-Fraktion sowie der Linken. Sie kritisieren die Kommissionspräsidentin etwa für den Zoll-Deal der EU mit den USA.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im EuropaparlamentBild: Philipp von Ditfurth/dpa/picture alliance

Eine Mehrheit für die Absetzung der Kommission gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Die Fraktionschefs der konservativen EVP, der sozialdemokratischen S&D, der liberalen Renew Europe und der Grünen haben bereits erklärt, die Anträge nicht zu unterstützen. Von der Leyen hatte bereits im Juli ein Misstrauensvotum überstanden.

Kolumbien wirft USA "Aggression" vor

Das von den USA jüngst vor der Küste Venezuelas angegriffene Schiff stammt nach Angaben der kolumbianischen Regierung aus Kolumbien. Das erklärte Präsident Gustavo Petro auf der Plattform X. Er warf Washington eine Aggression "gegen ganz Lateinamerika und die Karibik" vor. Die US-Regierung forderte Petro daraufhin auf, seine Äußerungen zurückzunehmen.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro bei der UN-Generalversammlung im SeptemberBild: Leonardo Munoz/AFP

Nach amerikanischen Angaben richtete sich der am Sonntag von Präsident Donald Trump bekanntgegebene Angriff gegen den Drogenschmuggel in der Region. In den vergangenen Wochen hatte das US-Militär mindestens vier Schiffe vor der venezolanischen Küste angegriffen. Die Einsätze haben die Spannungen in der Region weiter verschärft. Am Montag brach die US-Regierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Venezuela ab.

Deutsche Regierung rechnet mit Mini-Wachstum

Die Bundesregierung rechnet mit einer allmählichen Erholung der deutschen Wirtschaft. Für das laufende Jahr erwartet Wirtschaftsministerin Katherina Reiche ein geringes Wachstum von 0,2 Prozent. 2026 soll die Wirtschaftsleistung dann um 1,3 Prozent zulegen, 2027 um 1,4 Prozent.

Wirtschaftsministerin Katharina ReicheBild: Katharina Kausche/dpa/picture alliance

Den Aufschwung soll dieses Mal nicht der Export, sondern die Binnenkonjunktur tragen. Steigende Löhne, stabile Preise und steuerliche Entlastungen dürften laut Bundesregierung die verfügbaren Einkommen der Haushalte erhöhen. Gleichzeitig werde mit mehr Beschäftigung gerechnet - Faktoren, die den privaten Konsum ankurbeln und so zur wirtschaftlichen Erholung beitragen sollen.

pgr/se/al (dpa, afp, rtr, ap)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.