News kompakt: Erneut Drohnen über Flughäfen in Dänemark
25. September 2025
Zwei Tage nach der vorübergehenden Schließung des Kopenhagener Flughafens wegen eines Drohnenvorfalls sind in Dänemark erneut Drohnen gesichtet worden. Nach Angaben der Polizei wurden in der Nacht zu Donnerstag unidentifizierte Objekte über den Flughäfen Aalborg, Esbjerg und Sønderborg sowie über dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup entdeckt. Eine der Anlagen musste für mehrere Stunden geschlossen werden. Bereits am Montagabend war der Flughafen Kopenhagen lahmgelegt worden, nachdem mehrere große Drohnen stundenlang den Luftraum über dem Airport blockiert hatten. Rund 100 Flüge wurden gestrichen, 31 weitere umgeleitet. Erst am Dienstagmorgen konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Wer hinter den Vorfällen steckt, ist bislang unklar. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach von "dem bislang schwersten Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks". Zuletzt hatten auch Polen, Estland und Rumänien Verletzungen ihres Luftraums durch russische Drohnen und Kampfflugzeuge gemeldet. Die NATO wertete dies als gezielte Provokation, Moskau wies die Vorwürfe zurück.
China kündigt erstmals Klimaziele bis 2035 an
Wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz in Brasilien hat China konkrete Ziele für die kommenden Jahre vorgestellt. Präsident Xi Jinping erklärte in einer Videobotschaft aus Peking beim Klima-Gipfel am Rande der UN-Generaldebatte in New York, dass die Volksrepublik ihre Treibhausgasemissionen bis 2035 um sieben bis zehn Prozent gegenüber dem Höchststand senken werde. Zudem soll der Anteil nicht-fossiler Energieträger am gesamten Verbrauch auf mehr als 30 Prozent steigen. Die installierte Kapazität von Wind- und Solaranlagen will China bis 2035 auf 3600 Gigawatt ausbauen - das Sechsfache des Niveaus von 2020.
China ist der weltweit größte Verursacher von Treibhausgasen, gefolgt von den USA. Bislang hatte Peking noch nie ein kurz- oder mittelfristiges Klimaziel ausgegeben, sondern lediglich angekündigt, bis 2060 klimaneutral werden zu wollen.
Schüsse auf US-Abschiebezentrum in Texas
Vor einer Einrichtung der für Abschiebungen zuständigen US-Behörde ICE in Dallas ist es zu einem tödlichen Schusswaffenangriff gekommen. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums eröffnete ein Bewaffneter von einem benachbarten Dach aus das Feuer. Eine Person wurde getötet, zwei Menschen wurden verletzt. US-Heimatschutzministerin Kristi Noem erklärte auf der Plattform X, der mutmaßliche Schütze sei ebenfalls ums Leben gekommen - nach Behördenangaben durch eine selbst zugefügte Schusswunde.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. FBI-Chef Kash Patel deutete jedoch an, es könne sich um eine politisch motivierte Attacke gegen die Arbeit der Einwanderungsbehörde handeln. Auf X veröffentlichte er ein Foto von Patronenhülsen mit der Aufschrift "ANTI ICE". Bereits im Juli hatte es einen Angriff auf eine andere ICE-Einrichtung im Bundesstaat Texas gegeben.
Italien und Spanien schicken Kriegsschiffe zu Gaza-Hilfsflotte
Italien und Spanien schicken Fregatten ins Mittelmeer, um eine Hilfsflotte für den Gazastreifen abzusichern. Zuvor hatten die Organisatoren der rund 50 Schiffe umfassenden "Global Sumud Flotilla" mehrere Angriffe gemeldet. An Bord der Flotte befinden sich internationale Aktivisten, darunter die Schwedin Greta Thunberg sowie mehrere Abgeordnete des EU-Parlaments. Sie machen Israelfür Angriffe mit Drohnen, Blendgranaten und möglicherweise Chemikalien verantwortlich.
Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums erklärte, man werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um ein Eindringen der Schiffe in das Kampfgebiet zu verhindern. Die Hilfsflotte war Anfang September vom spanischen Barcelona aus gestartet. Sie will Hilfsgüter wie Lebensmittel für die hungernden Palästinenser in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen bringen.
Bundestag stimmt über Richter für Verfassungsgericht ab
Der Bundestag entscheidet an diesem Donnerstag über die Neubesetzung von drei Richterposten am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Zur Abstimmung stehen die Juraprofessorin Ann-Katrin Kaufhold und die Richterin am Bundesverwaltungsgericht, Sigrid Emmenegger, beide von der SPD vorgeschlagen. Dritter Kandidat ist Günter Spinner, den die Union nominierte.
Die auf den Nachmittag terminierte Wahl gilt auch als Belastungstest für die Regierungskoalition. Ursprünglich sollte sie bereits am 11. Juli stattfinden, war jedoch kurzfristig verschoben worden. Hintergrund war Widerstand in der Unionsfraktion gegen die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf, die ihre Bewerbung schließlich zurückzog.
Urteil gegen Frankreichs Ex-Staatschef Sarkozy erwartet
Im Prozess gegen Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy wegen mutmaßlich illegaler Wahlkampffinanzierung aus Libyen fällt an diesem Donnerstag das Urteil. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe von 300.000 Euro gegen den konservativen Politiker, der von 2007 bis 2012 Staatsoberhaupt war. Sarkozy, heute 70 Jahre alt, bestreitet alle Vorwürfe.
Nach Ansicht der Anklage schloss er bereits 2005 einen "Korruptionspakt" mit dem libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi, der ihn beim Aufstieg ins höchste Staatsamt unterstützen sollte. Im Gegenzug habe Sarkozy sich für die politische Rehabilitierung des damals international isolierten Regimes eingesetzt.
pgr/se/apo (dpa, afp, ap, rtr)
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