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PolitikGlobal

News kompakt: Ex-Präsident Sarkozy tritt Haft in Paris an

21. Oktober 2025

Erstmals in Frankreichs jüngerer Geschichte geht mit Nicolas Sarkozy ein früherer Staatschef ins Gefängnis. US-Vizepräsident JD Vance ist auf dem Weg nach Israel. Das Wichtigste in Kürze.

Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy: Auf den 70-Jährigen kommen wohl härtere Tage zu (Archivbild) Bild: Aurelien Morissard/PanoramiC/IMAGO

Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy muss an diesem Dienstag in Paris seine Haftstrafe antreten. Wie bekannt wurde, soll er im Gefängnis La Santé in einer etwa rund neun Quadratmeter großen Einzelzelle untergebracht werden, ohne Kontakt zu anderen Insassen.

Der konservative Politiker ist damit der erste französische Staatschef der Nachkriegszeit, der tatsächlich ins Gefängnis muss. Ein Gericht hatte Sarkozy am 25. September in der Affäre um illegale Wahlkampffinanzierung aus Libyen zu fünf Jahren Haft mit sofortiger Vollstreckung verurteilt. Der Ex-Präsident hat Berufung eingelegt. Wegen der "Schwere der Taten" ordnete das Gericht jedoch an, dass Sarkozy die Haft vor dem Berufungsprozess antreten muss.

US-Vize Vance auf dem Weg nach Israel

Nach wiederholten tödlichen Angriffen im Gazastreifen bemühen sich die USA verstärkt um die Einhaltung der fragilen Waffenruhe zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Die beiden US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner wirkten laut Medienberichten nach ihrer Ankunft in Israel eindringlich auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein, nichts zu tun, was die Waffenruhe gefährden könnte.

JD Vance: Der Vizepräsident der USA soll dafür sorgen, dass sich Israel und die islamistische Hamas an den Gaza-Plan von Donald Trump halten Bild: Alex Wong/Getty Images

US-Vizepräsident JD Vance ist ebenfalls auf dem Weg zum engen Verbündeten Israel. In den Gesprächen soll es auch um die Umsetzung des Abkommens mit der islamistischen Hamas gehen. Die Terrorgruppe übergab den Leichnam einer weiteren vor zwei Jahren entführten Geisel an Israel. Allerdings warten noch immer die Familien von 15 getöteten Geiseln auf die Überstellung der sterblichen Überreste. Gemäß der ersten Phase des 20-Punkte-Friedensplans zu Gaza hätte die Hamas bereits am Montag vergangener Woche insgesamt 28 Geisel-Leichen übergeben müssen.

Außenminister Russlands und der USA bereiten Gipfel vor  

Die Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, haben miteinander telefoniert. In dem Gespräch ging es um die Vorbereitung eines möglichen Gipfeltreffens zwischen Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump, wie die Außenministerien in Moskau und Washington mitteilten.

Mitte August in Alaska: Der Gipfel zwischen Wladimir Putin und Donald Trump zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine brachte keine Fortschritte Bild: Andrew Harnik/AFP/Getty Images

Ein Sprecher Rubios sagte in Washington, das Ziel der Kontakte sei eine "dauerhafte Lösung im russisch-ukrainischen Krieg", wie sie Präsident Trump anstrebe. Trump hatte nach einem Telefonat mit Putin vor einigen Tagen angekündigt, sich bald mit dem Kremlchef in Ungarns Hauptstadt Budapest treffen zu wollen.

Deutschland und Norwegen umwerben Kanada bei U-Boot-Projekt

Deutschland und Norwegen wollen den NATO-Verbündeten Kanada als Partner in ihr gemeinsames Projekt zum Bau moderner U-Boote aufnehmen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius setzte sich am Rande seines Besuchs in Ottawa für eine Beteiligung Kanadas an dem Marinevorhaben ein. "Es ist kein Geheimnis, dass wir ein neues Kapitel in unserer Partnerschaft aufschlagen wollen", sagte Pistorius nach Gesprächen mit dem kanadischen Verteidigungsminister David McGuinty und seinem norwegischen Kollegen Tore Onshuus Sandvik. Die U-Boot-Kooperation stehe für Verlässlichkeit und Teamplay in der Sicherheitspolitik.

Verteidigungsminister Boris Pistorius: Nach dem NATO-Partner Island besucht der Minister nun Kanada Bild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Vor wenigen Wochen war eine kanadische Delegation zu Fachgesprächen in Kiel, wo der deutsche U-Boot-Hersteller Thyssenkrupp Marine Systems seinen Sitz hat. Kanada will in den nächsten Jahren vier ältere U-Boote ersetzen. Zu den Bietern, die sich um den Auftrag zum Bau bewerben, gehört auch Südkorea.

Lissabon: Ungeeignetes Zugseil wohl Ursache für Standseilbahn-Unglück

Die Behörden in Portugal haben nach dem schweren Standseilbahn-Unglück in der Hauptstadt Lissabon Anfang September jetzt Einzelheiten zur Ursache bekannt gegeben. Das Verbindungskabel zwischen den beiden Waggons der Bahn, das sich damals gelöst hatte, entsprach nicht den Normen. Der seit 2022 verwendete Seiltyp sei weder für Personenbeförderungsanlagen zertifiziert noch für Standseilbahnen wie die Unglücksbahn Glória geeignet gewesen, heißt es in einem vorläufigen Untersuchungsbericht.

Nur Trümmer blieben von dem entgleisten Waggon der Standseilbahn übrig Bild: Pedro Nunes/REUTERS

Ein Waggon der bei Touristen beliebten Bahn war in einer Kurve entgleist und gegen Eisenmasten und ein Gebäude geprallt. 16 Menschen kamen ums Leben und 21 wurden verletzt.

Bundespräsident Steinmeier besucht Österreich

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender reisen an diesem Dienstag zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Österreich. Es ist der erste eines deutschen Staatsoberhaupts dort seit 28 Jahren. In Wien wird Steinmeier von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit militärischen Ehren empfangen. 

Bundespräsident Steinmeier: Er wird in Wien auch den Neubau der Deutschen Botschaft offiziell eröffnen (Archivbild) Bild: Matthias Gränzdörfer/pictureteam/IMAGO

Deutschland und Österreich verbindet eine enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Partnerschaft. Der Besuch soll laut Bundespräsidialamt in Berlin die Bedeutung dieser Beziehungen unterstreichen. Zudem wollen Steinmeier und Van der Bellen ein gemeinsames europapolitisches Signal setzen - "in einer Zeit, in der Europa zunehmend von innen und außen unter Druck gerät".

se/AR/pgr (dpa, afp, rtr, ap)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.